Trainer und Neue VfJ Ratheim will in neuer Liga schnell Fuß fassen
HÜCKELHOVEN · Fußball: Nach dem Bezirksliga-Aufstieg will das Team von Trainer Sebastian Birwe zeigen, dass es in der neuen Liga mithalten kann.
Die Planungen für die Spielzeit 2018/19 waren beim VfJ Ratheim eigentlich auf die Kreisliga A ausgerichtet. Als Zweiter der Abschlusstabelle hinter Meister 1. FC Heinsberg-Lieck hatten es die Ohofer zunächst nicht geschafft, zu den besten vier Zweiten aller neun Kreise im Fußball-Verband Mittelrhein zu gehören. Der unerwartete Rückzug des Landesligisten Alemannia Straß löste dann aber eine Kettenreaktion aus, und plötzlich waren die Ratheimer aufgestiegen und nun doch Bezirksligist: „Vielleicht wäre der ein oder andere Spieler mehr zu uns gestoßen, wenn wir zeitiger vom Aufstieg gewusst hätten. Das ist aber Spekulation und ich denke, wir haben einen Kader, der Bezirksliga-Ansprüchen gerecht werden kann“, sagt VfJ-Trainer Sebastian Birwe.
Einziger Wermutstropfen dürfte für die Ohofer sein, dass mit Yannick Schenesse ein Akteur aus dem „Traumsturm-Duo“, das er mit Danny Richter gebildet hatte, den Verein verlässt. Nicht weniger als 49 Treffer hatten die beiden Wirbelwinde in der abgelaufenen Spielzeit zusammen erzielt, doch die Chance, in der Landesliga für Union Schafhausen zu spielen, wollte man dem Stürmer in Ratheim nicht verbauen.
Verstärkt hat sich der Neu-Bezirksligist durchweg mit jungen Spielern, die noch Potenzial haben. Für das Tor kommt Hendrik Werth (22), von Nachbar Borussia Hückelhoven zu den Schwarz-Weißen. Zwar auch aus Hückelhoven, allerdings von Ay-Yildizspor wechselt Mohammed Enes Özdal an die Rur. Der 22-Jährige soll die Abwehr in Zukunft verstärken, die aller Wahrscheinlichkeit nach mehr Arbeit als zuletzt bekommen wird. Aus Kroatien gekommen ist Boris Begovic (20). Er will versuchen, sich einen Platz im Mittelfeld zu erarbeiten. Gleiches gilt für den ebenfalls erst 20-Jährigen Jannik Corsten. In der vergangenen Saison schnürte Corsten die Schuhe noch für den SV Brachelen, hatte zuvor jedoch seine Juniorenzeit beim FC Wegberg-Beeck verbracht. Für den nach wie vor sehr gut besetzten Ratheimer Angriff stößt Jona Kahn (19) zum Kader. Ob sich das junge Talent bereits durchsetzen kann, wird sich zeigen müssen. Kahn kommt von Viktoria Kleingladbach.
Ansonsten bilden die Spieler das Gerüst, die den Aufstieg geschafft haben. Und die haben es sich nach einer Spielzeit mit 88 erzielten Treffern (Bestwert in der Kreisliga A) auch redlich verdient, nun zu zeigen, ob sie auch eine Klasse höher mithalten können. Basis hierfür ist auch die körperliche Fitness, die zu Trainingsbeginn logischerweise an erster Stelle steht, auch wenn es manchmal keinen Spaß macht.
„Klassenerhalt“ lautet die nicht überraschende Antwort von Sebastian Birwe, gefragt nach dem Saisonziel. Auf eines aber hoffen in Ratheim alle Beteiligten, wie der Coach wohl stellvertretend sagt: „Ich kann nur hoffen, dass wir von größeren, längeren Verletzungen weitgehend verschont bleiben“. Denn in solch einem Fall könnte die Mission Klassenerhalt verdammt schwer werden.
