Neue Zahlen der Arbeitsagentur Wegen Ukraine-Krieg – Arbeitslosigkeit in Krefeld ist deutlich gestiegen

Krefeld · Aktuell gibt es 1082 arbeitslose ukrainischer Kriegsgeflüchtete im Agenturbezirk, die in die Grundsicherung für Arbeitssuchende aufgenommen sind.

Rainer Imkamp stellt die Juli-Zahlen für den Agenturbezirk Krefeld vor.

Rainer Imkamp stellt die Juli-Zahlen für den Agenturbezirk Krefeld vor.

Foto: bauch, jana (jaba)

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Krefeld ist im Vergleich zum Vormonat deutlich um 0,5 Prozentpunkte von 9,8 auf 10,3 Prozent gestiegen. Insgesamt sind 12.685 Personen arbeitslos gemeldet. 2817 beziehen Arbeitslosengeld von der Agentur für Arbeit, 9868 Leistungen des Jobcenters (Hartz IV). Vor einem Jahr waren in der Stadt Krefeld noch 566 Menschen mehr ohne Job.

„Im Juli verzeichnen wir eine weitere Steigerung der Arbeitslosigkeit. Diese ist zum einen saisontypisch dem Ende der Schulzeit und vieler Ausbildungsverhältnisse geschuldet. Aus Erfahrung wissen wir hier, dass gerade diese jungen Fachkräfte nach der Sommerpause schnell in den Arbeitsmarkt aufgenommen werden“, sagte Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld und Kreis Viersen, am Freitag zu den aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt. Die weisen 21.511 arbeitslose Personen im Agenturbezirk aus, eine Steigerung von 890 im Vergleich zum Vormonat. „Der andere Hauptgrund für die Zunahme liegt in der Aufnahme ukrainischer Kriegsgeflüchteter in die Grundsicherung für Arbeitssuchende. Aktuell gibt es 1082 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer im Agenturbezirk, welche auf einen aufnahmefähigen Arbeitsmarkt treffen“, erläuterte Imkamp. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen liegt im Juli dieses Jahres bei 5052 Stellen und damit auf dem Niveau der Vormonate.

Bis Juli wurden für den Agenturbezirk 3475 Ausbildungsstellen gemeldet (270 mehr als im Vorjahr) und 2786 Jugendliche suchten eine Ausbildungsstelle (213 weniger als im Vorjahr). Die Zahlen machen das Dilemma deutlich, das Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungsbereiche seit langem beklagen – der vorhandene und sich ausweitende Fachkräftemangel. „Der Ausbildungsmarkt bietet auch jetzt noch viele Chancen. Zudem besteht die Möglichkeit, auch nach den üblichen Startterminen 1. August und 1. September noch eine Ausbildung zu beginnen. Interessierte Jugendliche sollten sich an die Berufsberatung wenden. Es gibt neben konkreten Ausbildungsstellenangeboten auch Möglichkeiten der Unterstützung vor und während einer Ausbildung“, erläuterte Imkamp.

Aktuell kommen in der Stadt Krefeld 1475 gemeldete Bewerber um eine Ausbildungsstelle auf 1850 freie Plätze. Statistisch betrachtet heißt das, auf einen Bewerber kommen 1,25 nicht besetzte Ausbildungsplätze. Das gilt auch im Kreis Viersen. Vor einem Jahr betrug das Verhältnis in Krefeld noch eins zu eins.

Jugendliche erreichen die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Krefeld/Kreis Viersen unter der 02151/92-2200 oder über https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/krefeld/berufsberatung-krefeld-kreis-viersen

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