Bäcker-Innung Daniela Rieskes erster Job ist im Fünf-Sterne-Hotel in Österreich

Krefeld · Die 20-jährige Hülserin ist jahresbeste Konditorgesellin. Der Beruf hat sich von der Männerdomäne zum weiblich geprägten Handwerk entwickelt.

 Den Nachwuchs im Konditorenhandwerk sprach Klaus Mehrhoff (links) von der Konditoren-Innung Niederrhein los.

Den Nachwuchs im Konditorenhandwerk sprach Klaus Mehrhoff (links) von der Konditoren-Innung Niederrhein los.

Foto: Kreishandwerkerschaft

(RP) Sie versüßen das Leben: 41 Konditorinnen und Konditoren sowie zwei Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk Konditorei feierten jetzt offiziell das Ende ihrer Ausbildungszeit. Torten über Torten, eine schöner als die andere. Doch so verschieden sie auch waren, sie alle hatten eine Gemeinsamkeit: Jede von ihnen war ein Gesellenstück und damit das praktische Sprungbrett von der Ausbildungszeit zum Gesellen.

Wie viel Kreativität in den süßen Kunstwerken steckte, davon konnten sich die Gäste der Lossprechungsfeier der Konditoren-Innung Niederrhein in der Bäckerei Achten überzeugen: Berufsschullehrer Ralf Pottbeckers hatte eine Powerpoint-Präsentation zusammengestellt, die alle Gesellenstücke einzeln zeigte.

Dazu gehörte auch das Werk von Daniela Rieske. Die 20-Jährige aus Krefeld-Hüls hatte nicht nur eine dreistöckige Traumtorte mit vielen Details unter dem vorgegebenen Motto „Retro“ erstellt, sie ist zudem auch die Jahresbeste. „Schon als Kind habe ich gerne gebacken, und der Berufswunsch Konditorin begleitete mich. Als ich das Fachabitur abgelegt hatte, war mir klar, dass ich die Ausbildung in diesem Handwerk machen würde“, sagt Daniela Rieske.

Die Kreativität des Berufes, das Arbeiten mit den Händen, zu sehen, was man geschaffen hat – all das fasziniert die junge Frau. Mit Torten könne man zudem Menschen glücklich machen. Sie habe noch nie jemanden mit einem griesgrämigen Gesicht ein Stück Torte essen sehen, fügt sie lächelnd hinzu. Gelernt hat sie bei Heinrich Poeth vom Café Poeth in Kempen-St. Hubert. Nun geht es in die Welt hinaus.

Die Hülserin fängt jetzt in einem Fünf-Sterne-Hotel in den Kitzbüheler Alpen in Österreich an. „Das ist das Schöne an unserem Beruf. Uns steht die Welt offen. Überall isst man gerne Süßes“, freut sich Daniela Rieske auf die zukünftigen Aufgaben, zu denen irgendwann auch die Weiterbildung zur Meisterin gehören wird. Aber vorher möchte sie noch auf die Walz gehen, denn auch das ist im Konditorenhandwerk möglich.

„Der Konditorberuf ist sehr anspruchsvoll und kreativ und ermöglicht auch auf dem internationalen Markt gute Chancen“, bestätigte Oliver Lenz in seiner Festrede. Das notwendige handwerkliche Geschick sei niemals durch Maschinen zu ersetzen, fügte der Leiter des Berufskollegs Glockenspitz in Krefeld hinzu. Lenz konnte eine weitere interessante Feststellung treffen: Der Konditorberuf hat sich von einem ehemals eher männlich dominierten Bereich zu einem weiblich geprägten Handwerk entwickelt. 

Aber egal, ob Frau oder Mann, der Fachkräftemangel ist auch im Konditor-Handwerk hoch, und daher freute es den stellvertretenden Obermeister der Konditoren-Innung Niederrhein, Klaus Mehrhoff, dass er 41 Gesellenbriefe überreichen konnte – 37 davon gingen an Frauen und lediglich vier an Männer. Außerdem konnten sich zwei Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk Konditorei über ihren Abschluss freuen.

 Werbung für Kuchen – gesehen an der Ostsee.

Werbung für Kuchen – gesehen an der Ostsee.

Foto: Cafe Fleck

Wegen der Corona-Pandemie fand in den vergangenen beiden Jahren keine Lossprechung statt, sodass nun gleich drei Jahrgänge eingeladen waren. „Ausbildung heißt Zukunftssicherung“, betonte Klaus Mehrhoff.

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