Pleite des Jahres Mikhail Ponomarev lässt den KFC Uerdingen fallen

Krefeld · Dem KFC Uerdingen drohte 2021 erneut das Aus: Investor Mikhail Ponomarev verließ den Club, und nachdem der DFB dem Verein die Lizenz verweigerte, war auch der neue Investor schnell wieder verschwunden.

 Reizfigur: Mikhail Ponomarev kehrte dem KFC den Rücken.

Reizfigur: Mikhail Ponomarev kehrte dem KFC den Rücken.

Foto: imago images

Der KFC Uerdingen hat im Sommer eine dreifache Pleite erlebt. Nachdem die Blau-Roten  den Klassenerhalt in der Dritten Liga gefeiert hatten, verweigerte ihnen der Deutsche Fußball-Bund die Lizenz, wodurch dann doch der Abstieg in die Fußball-Regionalliga perfekt war. Der neue armenische Investor Roman Gevorkyan ergriff daraufhin die Flucht, so dass das Insolvenzverfahren der Fußball GmbH nicht mehr abgeschlossen werden konnte. Mehr noch, da eine Verflechtung mit dem Verein bestand, musste auch dieser Insolvenz anmelden – zum vierten Mal in seiner Vereinsgeschichte. Das Verfahren soll am 6. Januar erfolgreich abgeschlossen werden, doch sportlich steht der KFC unmittelbar vor dem Abstieg in die Oberliga.

Wie konnte es so weit kommen? Daran waren mehrere beteiligt, allen voran der ehemalige Präsident Mikhail Ponomarev. Der russische Geschäftsmann, der mit zweifelhaftem Geschäftsgebaren und nicht immer feinen Umgangsformen seine Kritiker gestärkt und nur wenig Verständnis geerntet hatte, hatte zunächst die geringe Unterstützung beklagt, um dann in eiskalter, kapitalistischer Manier den Geldhahn zuzudrehen. Seiner Ankündigung Anfang November 2020 folgte sein Rückzug drei Monate später. In den fünf Jahren seines Engagements dürfte er rund 25 Millionen Euro in den Klub investiert haben.

Zu seinem Rückzug trug maßgeblich die Stadt bei, die erst Profi-Fußball haben wollte, aber keine Spiel- und Trainingsstätte bieten kann. In dreieinhalb Jahren hat die Stadt es nicht geschafft, die Grotenburg zu sanieren oder einen Spielort zu präsentieren. Seit Mai 2018 muss der KFC in anderen Städten seine Heimspiele austragen und Miete zahlen. Seitdem müssen die Fans weite Fahrten auf sich nehmen. Ein in Deutschland einmaliger Vorgang, der sogar den Deutschen Fußball-Bund beschäftigt.

Hinzu kommt, dass der Verwaltungsrat des KFC mit Andreas Galland an der Spitze als Kontrollgremium völlig versagt hat. 

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