Zwei neue Co-Trainer und ein Torjäger KFC Uerdingen gibt den Kampf noch nicht auf

Krefeld · Die Uerdinger, abgeschlagener Tabellenletzer der Fußball-Regionalliga, verstärken ihr Trainerteam mit den beiden Dänen Stefan Schmidt und Michael Jørgensen. Dafür soll Co-Trainer Levan Kenia ab sofort wieder auf Torejagd gehen.

 KFC-Vorsitzender Damien Raths heißt Michael Jørgensen und Stefan Schmidt (rechts) im Verein willkommen.

KFC-Vorsitzender Damien Raths heißt Michael Jørgensen und Stefan Schmidt (rechts) im Verein willkommen.

Foto: KFC

Der KFC Uerdingen ist immer wieder für eine Überraschung gut. Der Traditionsverein hat in seinen bisherigen neun 21 Meisterschaftsspielen in dieser Saison neun Punkte geholt und trägt damit die Rote Laterne. Zudem droht noch immer der Abzug von neun Punkten wegen des Insolvenzverfahrens, das am 6. Januar abgeschlossen werden soll. Den zum Klassenerhalt notwendigen 15. Platz belegen die Sportfreunde Lotte mit 18 Zählern, die allerdings ein Spiel weniger ausgetragen haben; davor rangiert Schalke 04 II mit 21 Punkten.

Diese nackten Zahlen sind für die meisten Fans und Experten eigentlich Grund genug, die Saison abzuhaken und die kommende Spielzeit in der Oberliga zu planen. Nicht so für den seit Sommer amtierenden Vorstand des KFC, der sich noch immer kämpferisch und noch nicht geschlagen gibt. Die einen mögen das als realitätsfern und blauäugig betrachten, anderen imponieren Engagement und Erfolgswille.

Die Vereinsführung ist aber nicht etwa auf Einkaufstour gegangen, um die Mannschaft zu verstärken, sondern sie erweitert die sportliche Führung, indem sie zwei neue Co-Trainer installiert: Die Dänen Stefan Schmidt und Michael Jørgensen werden Trainer Alexander Voigt als Mental-Coach und Co-Trainer zur Verfügung stehen. Der bisherige Co-Trainer Levan Kenia soll künftig zusätzlich als Spieler auflaufen.

 Der bisherige Co-Trainer Levan Kenia soll jetzt mitspielen, die Mannschaft führen und auf Torejagd gehen.

Der bisherige Co-Trainer Levan Kenia soll jetzt mitspielen, die Mannschaft führen und auf Torejagd gehen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Stefan Schmidt galt als eines der größten Talente Dänemarks, wurde jedoch immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, heißt es in der offiziellen Mitteilung des KFC. Er spielte jedoch für einige Vereine und bestritt 103 Profi-Spiele, in denen er unter anderem Meister mit Brøndby IF wurde. In der Folge hat er sich eine Reputation als Mentalcoach erarbeitet. In der Bundesliga war er unter anderem bei Union Berlin unter Trainer Jens Keller tätig, bei Klubs wie Køge oder Horsens arbeitete er daran, die Bedingungen zu verändern und so dafür zu sorgen, dass der Klub kaum noch Verletzte zu verzeichnen hatte. „Es ist wichtig, dass jeder Spieler sieht, wie gut er wirklich ist und was er erreichen kann“, betont Schmidt. „Deshalb versuchen wir, das Umfeld der Mannschaft ganzheitlich zu verbessern.“

Michael Jørgensen war viele Jahre Profi in der Zweiten Liga Dänemarks und ein erfolgreicher Hallenfußballer. Er begann seine Trainerkarriere als Assistent in Skovshoved in der dänischen fünften Liga, bevor er den Trainerposten übernahm und zwei Aufstiege schaffte. Ähnliches gelang ihm in Roskilde, ein dänischer Drittligist, mit dem er einen großen Vorsprung vor den restlichen Teams herausarbeitete. „Es ist wichtig, dass ein Verein seinen Weg durchsetzt, den er sich vornimmt“, sagt Jørgensen. „Wir wollen positive Energie verbreiten und die Spieler besser machen. Von unseren Spielern in Skovshoved, wo wir in der fünften Liga angefangen haben, haben viele es in den Profibereich geschafft.“

Der KFC-Vorsitzende Damien Raths freut sich über die Verstärkung des Trainerteams. „Beide werden uns mit ihrer Erfahrung und Expertise weiterhelfen, unsere Mannschaft Schritt für Schritt stärker zu machen“, betont Raths. „Wir untermauern damit auch, dass wir die Saison noch lange nicht aufgeben.“

Co-Trainer Levan Kenia wird der Mannschaft ab sofort zusätzlich auch als Spieler zur Verfügung stehen. Ein mögliches Debüt zum Jahresabschluss in Bonn musste aufgrund einer leichten Blessur ausfallen, für die Rückrunde ist der 31-Jährige, der Bundesliga- und Champions-League-Erfahrung vorweisen kann, jedoch fest als spielerische Verstärkung auf dem Platz eingeplant. Dass der Routinier seit eineinhalb Jahren ohne Spielpraxis ist, mag ein Nachteil sein, dass er weiß wie man Spiele und Titel gewinnt von Vorteil. Mentale Stärke scheint vor allem gefragt zu sein.

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