Flop des Jahres Pinguine beenden schlechteste Saison seit DEL-Gründung

Krefeld · Als am 18. April in der Deutschen Eishockey-Liga die Hauptrunde wegen der Corona-Pandemie nach nur 38 Spielen beendet war, stand für die Krefeld Pinguine eine Bilanz des Schreckens zu Buche.

 Sergey Saveljev ist Geschäftsführer und Sportlicher Leiter der Pinguine.

Sergey Saveljev ist Geschäftsführer und Sportlicher Leiter der Pinguine.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(hgs) Als am 18. April in der Deutschen Eishockey-Liga die Hauptrunde wegen der Corona-Pandemie nach nur 38 Spielen beendet war, stand für die Krefeld Pinguine eine Bilanz des Schreckens zu Buche. Nur fünf Siege gelangen den Schwarz-Gelben. Sie galten als Schießbude der Liga, was die meisten Gegentore (166) aller 14 Clubs beweisen.

Zum schlechten Erscheinungsbild des Gründungsmitglieds der Liga trugen auch die personellen Eskapaden bei. Der große Aderlass während der gesamten Saison sorgte für negative Schlagzeilen und kostete viel Geld. Insider behaupten, dass die KEV Pinguine GmbH die teuerste Mannschaft aller Zeiten bezahlen musste, was aufgrund der Abfindungen nicht von der Hand zu weisen ist.

Verantwortlich für die Talfahrt ist Sergey Saveljev, der als Geschäftsführer und Sportlicher Leiter des Hauptgesellschafters Save`s AG das Sagen hat. Der 26-jährige Lette, der sich selbst als CEO der GmbH bezeichnet, versuchte stets, Fehler auszugleichen und machte dabei wieder neue. Als Ehrenrettung des Neulings im DEL-Geschäft  muss die schwierige Gesamtlage durch die Corona-Pandemie gelten. Sein Glück war, dass die finanzielle Lage durch die Corona-Hilfe vom Staat nicht bedrohlich wurde, im Gegenteil. Es gab zu Beginn der neuen Saison kein Loch in der Kasse.

Saveljev hat offensichtlich aus den Fehlern seit der Übernahme der GmbH gelernt. In der Geschäftsstelle kann er auf  Unternehmensberater Roger Nicholas bauen. Dazu hat sich dort ein junges und hungriges Team eingearbeitet und die Außendarstellung verbessert. Im sportlichen Bereich hatte Saveljev bei der Zusammenstellung des neuen Teams ein deutlich geschickteres Händchen als vor einem Jahr. Seinen überflüssigen Nebenjob als Torwarttrainer hat er mittlerweile aufgegeben. Denn mit Igor Gross gehört ein anerkannter Goalie-Coach zum Trainerstab. Auch hinter der Bande hat er sich bei den Spielen zurückgezogen. 

Seit der Entlassung von Clark Donatelli gelten die Pinguine in der Liga wieder als ernstzunehmender Konkurrent. Dem Trainer-Duo Igor Zakharkin und Boris Blank gelang es, aus dem Team eine eingeschworene Einheit zu formen. Das spiegelt sich auf dem Eis deutlich wider. Als Glücksgriff unter den Neuzugängen entpuppte sich Oleg Shilin. Sollte der derzeit verletzte Torwart nicht lange ausfallen, können die Pinguine nach sechs Jahren ohne Play-off-Teilnahme mal wieder beim Saison-Höhepunkt mitmischen.

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