Covid 19 in Krefeld Corona-Diagnosezentrum bald an allen Tagen geöffnet

Krefeld · Die Stadt hat 100 Personen aus Verwaltung, Hochschule und Bundespolizei im Standby, um der Corona-Lage Herr zu werden. Die Testkapazitäten werden auf 1000 Abstriche täglich aufgestockt.

 David Nowak, Ulrich Cyprian, Markus Schön und Sabine  Lauxen kümmern sich federführend im die Eindämmung der Pandemie in Krefeld.

David Nowak, Ulrich Cyprian, Markus Schön und Sabine  Lauxen kümmern sich federführend im die Eindämmung der Pandemie in Krefeld.

Foto: Norbert Stirken

Die Stadt bereitet sich umfangreich auf einen Anstieg der Corona-Infektionen vor: Dazu weitet sie in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz die Öffnungszeiten des Diagnosezentrums an der Schwertstraße massiv aus. Ab Montag ist es an allen sieben Tagen in der Woche von 7 bis 21 Uhr geöffnet. „Wir sind dann in der Lage, 1000 Abstriche zu machen“, sagte Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen am Dienstag im Rathaus. Mehr Personal soll dafür sorgen, dass die größere Nachfrage abgedeckt werden kann. Um die Termine zu koordinieren, will die Stadt neben der telefonischen Terminvergabe ein Online-Angebot auf den Weg bringen. Die Anmeldeadresse fürs Internet soll im Laufe der Woche nachgereicht werden. Zuletzt hatten sich wieder Stimmen gemehrt, die das Prozedere als unpraktisch kritisierten, um auf das Corona-Virus getestet zu werden. Telefonisch sei kein Durchkommen gewesen, um einen Termin zu vereinbaren. Das soll nun anders werden.

Die Stadt habe zwei Hauptaufgaben zu bewältigen, erklärte Stadtdirektor Markus Schön, der derzeit den Krisenstab leitet. Das sei zum einen die Ermittlung von Personen, die zu Corona-Infizierten Kontakt hatten, und zum anderen die Überwachung der verordneten Gebote zur Eindämmung der Pandemie. „Dafür brauchen wir Personal“, sagte er. 75 Kollegen aus allen Fachbereichen der Stadtverwaltung hätten sich freiwillig gemeldet, um im Ordnungsdienst und im Gesundheitsamt auszuhelfen. Dazu kämen 20 Studierende der Hochschule Niederrhein, die befristet eingestellt werden sollen, um zu helfen. Außerdem sei die Bundespolizei kontaktiert worden, um fünf Beamte nach Krefeld abzustellen. Darüber hinaus hat Stadtdirektor Schön seinen Mitarbeiter David Nowak abgeordnet, um als Krisenkoordinator die Fäden zusammenzuhalten.

Die Gesamtzahl bestätigter Corona-Fälle ist in Krefeld am Dienstag weniger stark gestiegen als an den Vortagen: Neun neue Corona-Infizierte verzeichnet der städtische Fachbereich Gesundheit. Aktuell sind 206 Personen mit dem Corona-Virus infiziert, sieben mehr als am Vortag, denn zwei Personen sind derweil genesen. Die Gesamtzahl bestätigter Fälle liegt bei 1258, die genesener Personen wiederum bei 1024. Weiterhin bleibt die Zahl der verstorbenen Personen, bei denen das Corona-Virus nachgewiesen wurde, mit 28 unverändert. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt das Robert-Koch-Institut für Krefeld inzwischen mit 61 an, am Montag lag dieser Wert bei 68. Gestiegen ist auch die Zahl der Patienten mit Coronavirus im Krankenhaus: In einer Klinik befinden sich inzwischen zehn Corona-Patienten, einer muss weiter intensivmedizinisch behandelt werden. 5825 Mal war eine Quarantäne notwendig oder wurde angeraten. Die Zahl der Erstabstriche für Krefeld ist auf inzwischen 19.220 angestiegen.

Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) ist mit der Prüfung der Maskenpflicht in der Fußgängerzone weiter stark beschäftigt. Am Montag musste er insgesamt 328 Besucher der Fußgängerzone ansprechen, da dort gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verstoßen wurde – insbesondere im Bereich Hochstraße / Neusser Straße. Zunächst belässt es der KOD bei einer Ansprache, doch nicht alle angesprochenen Personen waren einsichtig: 95 Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die Maskenpflicht in der Fußgängerzone wurden am Montag eingeleitet: 50 Euro Bußgeld mussten dabei jeweils gezahlt werden. Dreimal wurde gegen die Maskenpflicht an der Haltestelle Rheinstraße verstoßen, hier wurden jeweils 150 Euro Bußgeld fällig. Einmal musste der KOD Bußgeld wegen des Aufenthalts in einer Verkaufsstelle ohne vorgeschriebene Mund-Nase-Bedeckung in Höhe von 50 Euro kassieren. In einem Ladenlokal am Ostwall hatte ein Kunde keinen entsprechenden Schutz getragen. Außerdem begleitete der Kommunale Ordnungsdienst am Montagnachmittag eine Versammlung, bei der gegen die Corona-Regeln demonstriert wurde. Sieben Teilnehmer zogen ab 15 Uhr lediglich mit Unterwäsche und Masken bekleidet vom Neumarkt aus durch die Innenstadt. Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung wurden dabei vom KOD nicht festgestellt.

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