Amateur-Mannschaften gehen leer aus Nur noch Profiteams im Niederrheinpokal 2020/21

Kreis Kleve · Der Fußball-Verband Niederrhein hat entschieden, dass der Wettbewerb auf Verbandsebene lediglich mit sieben Mannschaften ausgespielt wird – darunter ist der Regionalligist SV Straelen. Der Oberligist 1. FC Kleve und der Bezirksligist SV Walbeck „scheiden aus“. Es soll aber eine Entschädigung geben – finanziell und sportlich.

 Um den Pokal werden der 1. FC Kleve und SV Walbeck nicht mehr kämpfen können. Es gibt aber Wildcards für den Wettbewerb in der neuen Saison.

Um den Pokal werden der 1. FC Kleve und SV Walbeck nicht mehr kämpfen können. Es gibt aber Wildcards für den Wettbewerb in der neuen Saison.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Der Fußball-Niederrheinpokal 2020/2021 wird in den kommenden Monaten ohne die Amateur-Teams fortgesetzt. Von den bislang vertretenen 53 Vereinen sind damit künftig nur noch sieben Profiteams mit von der Partie. Das teilte der Fußball-Verband Niederrhein (FVN) nun mit.

Die Drittligisten KFC Uerdingen und MSV Duisburg sowie die fünf Regionalligisten SV Straelen, VfB Homberg, Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen und Wuppertaler SV sollen den Pokalsieger im Mai untereinander ausspielen. Immerhin sind die Profi-Mannschaften aktuell auch noch im Ligabetrieb aktiv. Damit ist mittlerweile auch klar: Für den Oberligisten 1. FC Kleve und den Bezirksligisten SV Walbeck ist die Pokal-Saison offiziell beendet.

Bis Freitag sind die Vereine dazu aufgerufen, dem Vorschlag des FVN schriftlich zuzustimmen. Das teilten die Funktionäre den Klubs am Dienstagabend nochmals in einer Videokonferenz mit. Die Vereinsvertreter aus dem Kreis Kleve, die an der digitalen Sitzung teilnahmen, erklären auf Anfrage, dem Vorschlag zustimmen zu wollen.

Das Stimmungsbild in der Videokonferenz sei durchweg positiv gewesen. „Sportlich ist das die beste Lösung. Und die Entscheidung halten wir für nachvollziehbar. Allerdings hätte ich mir eine andere Kommunikation gewünscht“, sagt Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve.

Der Vereins-Chef war von dem Entschluss überrascht und hätte sich eine offenere Debatte gewünscht – etwa auch über die Frage, ob Partien nicht im Juni noch hätten ausgetragen werden können. „Da hat es keine Diskussion der Beteiligten, sondern einen Beschluss gegeben“, sagt Christoph Thyssen.

Als Entschädigung können die diesjährigen Teilnehmer auf 1000 Euro aus einem gemeinschaftlichen Solidaritäts-Topf hoffen, der womöglich noch von den größeren Klubs aufgestockt wird. Zudem erhalten alle 46 nun „ausgeschiedenen“ Mannschaften eine sogenannte Wildcard für die kommende Saison des Niederrheinpokals.

Für den 1. FC Kleve ist das allerdings nur ein schwacher Trost. Immerhin ist der Oberligist, der im vergangenen Jahr erst im Finale Rot-Weiss Essen unterlag und damit den Sprung in die Hauptrunde des DFB-Pokals knapp verpasste, im Starterfeld des Wettbewerbs ohnehin gesetzt.

Klaus Thijssen, Trainer des Bezirksligisten SV Walbeck, der in der ersten Runde vor heimischem Publikum auf den Drittligisten MSV Duisburg getroffen wäre, hält den Beschluss mit Blick auf das Corona-Infektionsgeschehen ebenfalls für nachvollziehbar. „Es gibt wohl keine wirkliche Alternative zu dem vorliegenden Beschluss. Die Wildcard ist wirklich wichtig für uns. Natürlich haben wir uns wahnsinnig auf dieses Spiel gefreut. Aber wir sind uns einig, dass es ohne Zuschauer keinen Sinn gemacht hätte. Das haben wir auch noch einmal mit der Mannschaft in einer Videokonferenz besprochen“, sagt Klaus Thijssen.

Allerdings sei man durchaus bemüht, den MSV Duisburg zumindest für ein Freundschaftsspiel im Sommer zu gewinnen. „Wir werden alles versuchen, da eine gute Lösung für alle Seiten zu finden“, sagt der Walbecker Coach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort