Triathlon Absprung in die Strapazen

Goch · Mehr als 700 Athleten starteten beim 10. „GochNess-Triathlon“. TV Goch trug erneut die Finalrunde des nationalen DTU-Jugendcups aus.

 Selbst die erste Disziplin sorgte bei den hochsommerlichen Temperaturen nur bedingt für Abkühlung.

Selbst die erste Disziplin sorgte bei den hochsommerlichen Temperaturen nur bedingt für Abkühlung.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Bereits kurz nach ihrem Zieleinlauf hatte Kristin Hemmers schon wieder ausreichend Luft, um ein paar Worte zu sagen. Wenige Minuten zuvor hatte sie das Sprint-Rennen des 10. GochNess-Triathlon. In 57:59 Minuten war sie 500 Meter geschwommen, hatte 20 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt und fünf Kilometer laufend bestritten. Somit lag sie deutlich unter der im Vorfeld auf eine 1:15 Stunde bezifferten Richtzeit der Frauen. Vor ihr: nur noch drei männliche Athleten – darunter Gesamtsieger Alex Webb vom SV Ottobrunn (54:56).

„In der Sonne musste ich am Ende meinen inneren Schweinehund überwinden“, gab sagte sie. Am Nachmittag blieben die Temperaturen konstant über 30 Grad Celsius. Sogar beim Schwimmen habe man die Hitze gespürt, so Hemmers. Das Wasser sei gar nicht mal so kalt gewesen. All dies, inklusive Probleme beim Anziehen der Laufschuhe, hinderten sie am Ende aber nicht daran, als einzige Frau in die Top-Ten der Sprint-Konkurrenz einzulaufen. Das gelang auch ihrem männlichen Vereinskamerad Jonas Küpper, der den zehnten Platz belegte. Er war jedoch alles andere als zufrieden. Er benötigte 1:40 Stunde. „Schwimmen war noch in Ordnung, Radfahren zwar hart, aber auch noch ganz gut. Das Laufen war dann nur noch Sterben mit Anlauf“, scherzte der abgekämpfte Triathlet. Unter den mehr als 700 Teilnehmern war er wohl nicht der einzige, dem das Wetter zu schaffen machte.

Nichtsdestotrotz erwies sich die „GochNess-Triathlon“-Jubiläumsauflage als voller Erfolg. Auf Seiten des Veranstalters war man höchst zufrieden. Von allen Seiten kam Lob und Anerkennung für die umfangreiche Organisation. Schon früh am Morgen gingen die ersten Teilnehmer an den Start. Bei den jüngsten Mitstreitern, den Schülerklassen, erfolgte der Schwimmstart noch im Hallenbad. Mit von der Partie war hier auch die nur siebenjährige Anni Flinterhoff, die sich bei den Schülerinnen D den ersten Platz schnappte. Später, um 10.15 Uhr, ging es in den großen Baggersee.

Ein Höhepunkt waren wohl die Starts zum Finale des DTU-Jugendcups in den Altersklassen Jugend A und B. Hier konnten sich die bundesweit besten Athleten  messen. Erneut war der gastgebende TV Goch mit der Austragung dieses besonderen Events betraut. Am Ende siegten Jan Diener aus Baden-Württemberg (Jugend A) und Moritz Göttler aus Hessen (Jugend B). Reinhold Häußlein, Vizepräsident Leistungssport beim DTU (Deutsche Triathlon Union) nahm die Ehrungen vor.

Beim anschließenden Schnuppertriathlon wagten sich rund 55 Teilnehmer in die fordernden 200 Meter Schwimmen, 10 Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen.

Mehr als nur eine Besonderheit hatte der große Jedermann-Wettkampf parat. Hier war von ambitionierten Sportlern aller Altersklassen bis hin zu Anfängern und Quereinsteigern alles dabei. Darunter auch Barbara Schmidt-König aus Düsseldorf. Mit 65 Jahren war sie die älteste Teilnehmerin. „Es ist nie zu spät mit dem Triathlon anzufangen“, berichtete die stolze, achtfache Oma später. Neu war auch der sogenannte „Rolling Start“. Bei diesem Konzept starteten die Teilnehmer im 15-Sekunden-Takt mit in Fünfergruppen. Das bot mehr Platz zum Schwimmen und führte dazu, dass sich das gesamte Feld entzerrte.

 Kristin Hemmers läuft als erste Athletin in der Triathlon-Sprint-Strecke ins Ziel.

Kristin Hemmers läuft als erste Athletin in der Triathlon-Sprint-Strecke ins Ziel.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Den glorreichen Abschluss bildeten die Staffeln, bei der die Teilnehmer in Dreiergruppen an den Start gingen. Jedes Mitglied übernahm eine Disziplin. Gleich siebenfach vertreten war die Firma Triopt. Die zahlenmäßige Überlegenheit schlug sich aber nicht in der Platzierung nieder. Das vierte Triopt-Team belegte bei der Männer-Staffel immerhin den neunten Platz. Unabhängig von Platzierungen, Medaillen und Co lässt sich auch im Jahr 2019 festhalten: der GochNess-Triathlon zog gleichwohl Jung und Alt in seinen Bann. Sei es die 7-jährige Anni Flinterhoff oder ihre 58 Jahre ältere Sportskameradin Barbara Schmidt-König. Die Faszination für den Sport kennt schlichtweg kein Alter.

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