Kalkar Karten Kleine Sabisch-Schau auf Karten

Kalkar · Das Kalkarer Museum hat eine Auflage mit zehn verschiedenen Motiven des Bildhauers Alfred Sabisch herausgegeben. Die Karten sind im Shop des Stufengiebelhauses zu bekommen. Der Erlös ist für die Arbeit des Museums.

 Eine Auswahl aus den neuen Sabisch-Karten des Museums Kalkar.

Eine Auswahl aus den neuen Sabisch-Karten des Museums Kalkar.

Foto: Matthias Grass

Die Katze sitzt gerade, aufrecht. Konzentriert scheint sie irgendetwas zu beobachten. Auch wenn’s den Anschein macht, dass das geschmeidige Tier gleich losspringt – es ist eine schwere Katze. 1961 hat der Bildhauer Alfred Sabisch das steinerne Tier in schwedischen Granit geschlagen, schwarzgrau und etwa einen halben Meter hoch. Man glaubt sie zu kennen, die Mieze, ähnlich wie das Pferd aus weißem Carrara-Marmor, das nur halb so groß ist, wie die Katze und schon 1957 entstand.

Zwar wurde Alfred Sabisch 1905 als drittes von fünf Kindern in Deuben bei Wurzen irgendwo tief im Sächsischen geboren, studierte an der Werkkunstschule in Leipzig und stellte dort aus, galt als eines der stärksten Talente des Künstlernachwuches um Leipzig – doch schon bald sollte es ihn tief in den Westen verschlagen. 1937 kam er ins niederrheinische Kalkar. 1945, als er aus Kriegsdienst und Gefangenschaft zurückkam, war Kalkar endgültig seine Heimat. Hier im Kreis Kleve und vor allem rund um die Nicolaistadt gehören seine geschmeidigen, klaren Arbeiten wie selbverständlich zum öffentlichen Raum. Angefangen beim Schwan, der den Innenhof der Schwanenburg bestimmt, bis zum Relief am Kreishaus oder dem am alten Stadtbad in Kleve. Oder der wunderbare Altartisch, der aus St. Nicolai weichen musste und jetzt in der Louisendorfer Kirche steht. Aber auch in Krefeld, Düsseldorf und Velbert stehen seine Werke. 200 Skulpturen hat er in den Jahren geschaffen. Vieles entstand in seinem Atelier am Taubenturm, seinem regelrechten Bildhauerrefugium. Von 1951 bis 1962 war er Präsident des Niederrheinischen Künstlerbundes, er traf Nauen und Teuber in der Stadt. Alfred Sabisch starb im Alter von 81 Jahren 1986 in Kalkar.

„Das Städtische Museum Kalkar präsentiert immer wieder eine Auswahl seiner Werke in der Dauerausstellung“, sagt Harald Münzner, Chef des Fachbereichs Tourismus und Kultur der Niocolaistadt. Angelika Rückert, Tochter des Künstlers und dem Haus am Taubenturm in Kalkar verbunden, habe jetzt mit ihrem Mann Prof. Joachim Rückert eine zehnteilige Postkarten-Serie herausgegeben, sagt Münzner. „Die Klever Designerin Lioba Rochell hat ausgewählte Arbeiten – Menschen- und Tierdarstellungen – fotografiert und die Karten gestaltet“, so Münzner. Rochell gehört zum verlässlichen Team der Kalkarer Museumsfreunde, die ehrenamtlich das Museum im alten Stufengiebelhaus am Leben erhalten.

Rückert und Rochell haben mit den zehn Karten eine kleine Werksicht zusammengestellt, die Designerin hat die Skulpturen in klassischer Katalogsicht fotografiert. Die Karten zeigen Tierdarstellungen wie die Katze und das Pferdchen, aber auch die fast schon abstrakte Skulptur „Knossos oder im Zeichen des Stiers“. Natürlich darf der Schwan nicht fehlen und auch nicht die wunderbare Holzbüste eines „Mädchens mit Tuch“. Die Karten sind als Auflage oder einzeln im Museum Kalkar zu haben sind.

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