Verein Mosaik in Kleve Neue Archivunterlagen für Klever Verein Mosaik

Kleve · Unterlagen des Pfarrarchivs Donsbrüggen und des Schlossarchivs Gnadenthal

 Unterlagen des Archivs der Pfarre Donsbrüggen, hier die Lambertus-Kirche, wurden vom Verein Mosaik archiviert.

Unterlagen des Archivs der Pfarre Donsbrüggen, hier die Lambertus-Kirche, wurden vom Verein Mosaik archiviert.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Mitarbeiter des familien- und heimatkundlichen Vereines Mosaik in Kleve-Kellen waren über viele Jahre damit beschäftigt, die Archivunterlagen des Pfarrarchivs Donsbrüggen und des Schlossarchivs Gnadenthal zu digitalisieren. Nunmehr wurden die Bestände im Mosaik-Archiv zu Forschungszwecken aufgenommen. Sie sind im Archiv digital einsehbar, liegen aber auch in gebundener Form vor. Ermöglicht wurden die 29 Festeinbände zum Pfarrarchiv Donsbrüggen durch die finanzielle Unterstützung seitens des Landschaftsverbandes Rheinland, die 57 Festeinbände Gnadenthal, diese unterteilen sich in Archivalien Haus Gnadenthal und Sammlung von Cloots, durch die finanzielle Unterstützung seitens der Europäischen Union im Rahmen des „Interreg Programms Deutschland Niederlande“.

Mit den Worten aus dem Neuen Testament „sammelt auch die Stücklein, sie sollen nicht verlorengehen“, beschrieb Pastor Leopold Fonck (1911-1998) in den 70er Jahren seine Aufarbeitung des Pfarrarchivs der Kirchengemeinde St. Lambertus Donsbrüggen, wozu auch Unterlagen der Ortschaft Nütterden gehören, wurde diese doch erst 1846 von Donsbrüggen abgepfarrt.

Als bekannt wurde, dass in 2016die Unterlagen des Pfarrarchivs Donsbrüggen dem Bistumsarchiv in Münster überlassen werden sollten, war es eine Herausforderung die dort befindlichen Dokumente zu scannen, um diese so weiterhin in Kleve vorhalten zu können. Mosaik hat zum einen die Ordnung Foncks beibehalten, zum anderen aber auch Archivalien neuen Sachthemen zugeordnet. Diese wurden bearbeitet durch Derk Mekes.

Das umfangreiche Archiv des Schlosses Gnadenthal bei Donsbrüggen war bereits einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges über das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf zum Reichsarchiv ins niederländische Zwolle gekommen. Hier lagen nun die wertvollen Dokumente, für viele unerkannt, weit weg von den Orten des Geschehens. Diese berühren die Geschichte des Klever Landes, so Paul-Josef Heister, der zusammen mit Günter Voldenberg das „Archiv Gnadenthal“ bearbeitet hat. So finden sich darin auch viele alte Pacht- und Kaufverträge in Zusammenhang mit den Gnadenthalschen Besitzungen, die ersten bereits aus dem 17. Jahrhundert. Viele Genealogien wurden aufgezeichnet, so auch die der bekannten Baumeisterfamilie Pasqualini. Das Archiv Gnadenthal ist eine wahre Fundgrube für den Familien- und Heimatforscher. Ein Index ist auf der Homepage des Vereins Mosaik eingestellt (www.mosaik-kleve.de).

Gnadenthal enthält auch die Sammlung derer von Cloots. Hier ist es der auf Schloss Gnadenthal gebürtige „Weltbürger“ Anarcharsis Cloots, der als „Redner des Menschengeschlechts“ in die Geschichte einging. 1794 wurde er in den Wirren der späten französischen Revolution hingerichtet. Die Festeinbände des Pfarrarchivs Donsbrüggen, des Archivs Gnadenthal und die Sammlung von Cloots fanden passend Platz in dem alten Archivschrank der Pfarre Donsbrüggen, der seitens der Pfarre St. Mariä Himmelfahrt Kleve zur Verfügung gestellt wurde. In ihm lagert auch weitere Ortsliteratur sowie in Kopie das Archiv der ehemaligen Schmiede Heister und die Unterlagen der 2018 aufgelösten Beerdigungsgemeinschaft Donsbrüggen.

Der gemeinnützige Verein Mosaik unterhält im Finanzamts-Gebäude in Kleve-Kellen eines der modernsten Archive für Familienforschung in Deutschland. Der Verein wird getragen von den 264 Mitgliedern und 42 Partnervereinen. In 2018 haben etwa 430 Personen das Mosaik-Archiv zu Forschungszwecken aufgesucht. Öffnungszeiten Mosaik: Dienstags von 10 bis 17 Uhr und den 2. und 4. Samstag im Monat von 10 bis 17 Uhr.

(RP)
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