Nach Brand im ehemaligen Sporthotel in Kemoen Familien können zurück

Kempen · Nach dem Brand in der Diskothek des ehemaligen Kempener Sporthotels waren am Sonntag 16 Bewohner der angrenzenden Wohnungen vorübergehend ausquartiert worden. Am Montag konnten sie zurückkehren.

 Auch die Dachkonstruktion der Tennishalle und der benachbarten früheren Diskothek des Sporthotels wurde durch den Brand beschädigt.

Auch die Dachkonstruktion der Tennishalle und der benachbarten früheren Diskothek des Sporthotels wurde durch den Brand beschädigt.

Foto: samla.de

Die Situation war auch am Montag noch unübersichtlich: Brandsachverständige und Gutachter von Versicherungen sahen sich in den Räumen des früheren Kempener Sporthotels am Schmeddersweg um. Gegen halb zwei Uhr am frühen Sonntagmorgen war im Bereich der ehemaligen Diskothek des Hotels ein Brand ausgebrochen. Obwohl die Feuerwehr mit rund 175 Wehrleuten mehrere Stunden im Einsatz war, konnte sie ein Übergreifen des Feuers auf die unmittelbar angrenzende Tennishalle und die früheren Kegelbahnen nicht verhindern.

Am Montag kümmerten sich Mitglieder der Eigentümerfamilie Altinok und die von ihr beauftragte Hausverwaltung darum, dass Experten den Schaden begutachten konnten. Auch ein Brandsachverständiger der Polizei war vor Ort. Handwerksfirmen sorgten in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Kempen dafür, dass die an die Tennishalle angrenzenden Wohnungen von den Mietern wieder bezogen werden konnten. Die Wohnungen waren am Sonntag vorübergehend geräumt worden. Der Grund: Der Gebäudekomplex hat eine zusammenhängende Strom-, Wasser- und Fernwärmeversorgung. Diese musste wegen des Brandes abgeschaltet werden. Am Montag wurden Strom und Wasser wieder ans Netz genommen, berichtete Murat Altinok, Juniorchef des Duisburger Familienbetriebs, dem der Komplex am Schmeddersweg seit Oktober 2013 gehört.

Die Mieter der Wohnungen waren – mit Unterstützung der Kempener Stadtverwaltung – am Sonntag anderweitig untergebracht worden. Ein Ehepaar mit seinen beiden Kindern verbrachte die Nacht im Kolpinghaus. Wie Stadtsprecher Christoph Dellmans auf Anfrage unserer Zeitung weiter mitteilte, waren die anderen zwölf Bewohner der Mietwohnungen bei Familienangehörigen oder Bekannten untergekommen. Alle Bewohner waren aber froh, am Montag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren zu können.

Das Innere der ehemaligen Diskothek im Sporthotel: Hier hat das Feuer erhebliche Schäden verursacht.

Das Innere der ehemaligen Diskothek im Sporthotel: Hier hat das Feuer erhebliche Schäden verursacht.

Foto: Christoph Dellmans/Stadt Kempen

Murat Altinok erklärte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass nun ein Statiker das Objekt begutachten müsse. Geklärt werden müsse vor allem, inwieweit das Feuer die Dachkonstruktion der riesigen Halle – sie besteht teilweise aus Holz – in Mitleidenschaft gezogen habe. Von einem möglichen Abriss wollte Altinok nicht sprechen. „Wir werden alles versuchen, die Halle wieder herzurichten“, sagte der Duisburger, der schon am frühen Morgen wieder am Objekt war.

Vor allem für die beiden Kempener Tennisclubs Casino und Rot-Weiß ist die Halle wichtig. Zwar endet am Dienstag die Hallensaison, die vier Tennisplätze stehen den Vereinen aber auch während der Sommersaison zur Verfügung. Sie dienen bei schlechtem Wetter auch schon mal als Ausweichquartier für Meisterschaftsspiele. Inwieweit die Plätze dann ganz oder teilweise genutzt werden können, ist derzeit offen. Die Familie Altinok will aber dafür sorgen, dass bis zur Wintersaison, die im September beginnt, die Hallenplätze wieder nutzbar sind. Murat Altinok geht übrigens von einem technischen Defekt aus, der den Brand ausgelöst hat. Aus seiner Sicht scheidet Brandstiftung aus.

Ende Dezember 2017 war das Sporthotel geschlossen worden. Nach 45 Jahren hatte Pächter Hans-Peter Friedrich den Hotelbetrieb aufgegeben. Eine Hotelnutzung wird es hier nicht mehr geben. Die Stadtwerke planen am benachbarten Badezentrum „Aqua Sol“ mit einem privaten Investor ein neues Hotel. Seit geraumer Zeit ist die Familie Altinok auch mit der Stadt Kempen im Gespräch über eine künftige Nutzung des Komplexes. Dieser könnte eine Rolle spielen bei den Planungen für das Neubaugebiet „Kempen-West“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort