Kommentar Umgang mit Eltern – ein Armutszeugnis

Meinung · Die Versäumnisse der Stadt Kempen in Sachen Erzieherin Sandra M. müssen von Polizei und Staatsanwaltschaft sowie vom Landesjugendamt aufgeklärt werden. Nicht Bestandteil dieser Untersuchungen ist der Umgang der Stadt mit den Eltern, die ihre Kinder in die Obhut der Kita „Mullewapp“ und von dessen Personal gegeben haben.

Dass ein Elternbrief, der nicht konkret auf Vorfälle eingeht, für die die wegen der Tat in Viersen unter Mordverdacht stehende Erzieherin Sandra M. möglicherweise verantwortlich ist, die betroffenen Eltern rat- und hilflos allein lässt, das geht gar nicht. Wie zwei Mütter im Jugendhilfeausschuss glaubhaft schilderten, mussten sie selbst Kontakt zum Jugendamt aufnehmen. Das Personal der Kita hatte offenbar einen Maulkorb von der Stadt verpasst bekommen und ließ die Eltern mit ihren Sorgen und Nöten allein. Dass die Stadt nun erst das Gespräch sucht, nachdem Betroffene die mangelnde Unterstützung kritisieren, ist ein Armutszeugnis. So geht man nicht mit Menschen um. Die Stadt hätte längst von sich aus auf die Betroffenen zugehen müssen. Es hätte sich sicherlich ein Weg finden lassen, um mit den Eltern zu reden, ohne die polizeilichen Ermittlungen zu gefährden. Die Verantwortlichen bei der Stadt haben hier jede Sensibilität vermissen lassen. rei 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort