Treffpunkt ist inzwischen unattraktiv Straßenbahn für Jugendliche in Kempen wird verschrottet

Kempen · Die bunte Straßenbahn an der Berliner Allee in Kempen soll abgebaut und verschrottet werden. Das ist das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Stadtrats.

Die ausrangierte Straßenbahn an der Sportanlage Berliner Allee soll abgebaut und verschrottet werden. Sie wurde häufig beschädigt.

Die ausrangierte Straßenbahn an der Sportanlage Berliner Allee soll abgebaut und verschrottet werden. Sie wurde häufig beschädigt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Einstimmig folgte die Politik dem Vorschlag der Verwaltung, die Straßenbahn abzubauen. Die Stadtwerke hatten die ausrangierte Straßenbahn 2016 für die Kempener Jugend gestiftet. Als selbstverwalteter Jugendtreff war die Bahn vorgesehen – Kinder und Jugendliche sollten sich dort einfach treffen können.

Doch das Ganze lief nicht so wie geplant: Die Straßenbahn, so machte die Verwaltung in ihrer Vorlage deutlich, sei in den vergangenen Jahren deutlich weniger angenommen worden. Auch Vandalismus war oft ein Problem: „Zunehmend führten Beschädigungen an der Straßenbahn zu einem Mehraufwand in Personalressourcen und Instandhaltung“, so die Verwaltung. Durch den Vandalismus sei der Ort auch für die Kinder und Jugendlichen zunehmend unattraktiver geworden. Deshalb schlug die Verwaltung nun vor, die Bahn zu verschrotten – die Entsorgung durch einen Anbieter sei für die Stadt kostenfrei.

Die Verwaltung kündigte aber auch an, Jugendliche zu ihren Aufenthaltsorten zu befragen und so zu ermitteln, was sich die jungen Leute wünschen, um die Ergebnisse in künftige Planungen einzubeziehen. Dieses Vorhaben begrüßten die Ausschussmitglieder in ihrer Sitzung am Donnerstagabend ausdrücklich: „Wir müssen Räume und Orte schaffen, die für Jugendliche attraktiv sind“, forderte Janek Straeten (Grüne). Georg Funken (CDU) erinnerte daran, wie man die Ankunft der Bahn 2016 gefeiert habe. Doch dann habe es immer wieder Zerstörungen gegeben, was auch gefährlich für die Skater auf der benachbarten Anlage gewesen sei. Funkens Fazit: „Es war einen Versuch wert, und der ist leider gescheitert.“

(biro)
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