Nach Schlägerei in Grefrath-Oedt Ursache für den Tod eines 19-Jährigen weiter unklar

Oedt · Was in der Nacht geschah, in der ein junger Viersener nach einer Schlägerei in Oedt starb, ist weiter unklar. Am Mittwoch wurde er obduziert, die Todesursache steht noch nicht fest.

Für die Feier ihres 18-jährigen Geburtstages hatte eine Viersenerin das Vereinsheim von Borussia Oedt angemietet.

Für die Feier ihres 18-jährigen Geburtstages hatte eine Viersenerin das Vereinsheim von Borussia Oedt angemietet.

Foto: Günter Jungmann

Am Mittwoch sollte der 19-jährige Viersener, der bei einer Geburtstagsfeier in Oedt lebensbedrohlich verletzt wurde und am frühen Dienstagabend gestorben war, obduziert werden. Aber nicht nur die Todesursache, sondern auch die Tatumstände sind weiterhin unklar. Inzwischen ist klar, wo gefeiert wurde: im Vereinsheim von Borussia Oedt.

Wer am Mittwoch vor Ort war, findet den Sportplatz etwas außerhalb von Oedt idyllisch an der Niers gelegen. „Oedt, Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath“ steht auf dem Ortsschild. Neben dem Fußballplatz ist noch ein Tennisverein beheimatet, auf der anderen Straßenseite schräg gegenüber liegt die Grundschule Oedt. Weiter an der Niers ist noch der Kanu-Wander-Club Grefrath 1983 zu finden. Kopfweiden wachsen an der Straße. Beim Nieselregen am Mittag war kaum jemand draußen auf den Straßen. Die Wenigen, die man trifft, wissen noch nichts von den schrecklichen Ereignissen vom Wochenende oder haben nur gerüchteweise davon gehört. Alle finden schrecklich, was im beschaulichen Ort passiert ist.

Polizei und Staatsanwaltschaft geben sich bedeckt, die Ermittlungen – derzeit wegen Körperverletzung mit Todesfolge – laufen weiter, so Staatsanwalt Thomas Pelka auf Nachfrage. Bisher gebe es noch keine Anhaltspunkte, wer genau an der Tat beteiligt war und wer welchen Beitrag geleistet hat. „Die Situation ist noch sehr unklar.“ Einige Personen gäben zwar zu, dass es eine Schlägerei gegeben habe, aber „die Beschuldigten bestreiten, etwas mit dem Tod des jungen Mannes zu tun zu haben“, so Pelka weiter.

Vier bis fünf Mal im Jahr wird nach Informationen unserer Redaktion im Vereinsheim von Borussia Oedt gefeiert, dieses Mal wurde es zum ersten Mal an Auswärtige vermietet, an junge Leute aus Viersen. Auch im Verein lebt man vom Hörensagen. Am Sonntag wurde die Sperrung des Platzes um 11 Uhr aufgehoben. Die Schlägerei oder Rangelei soll sich nicht im Vereinsheim selbst zugetragen haben, sondern draußen. Der tote 19-Jährige soll der Bruder des Mädchens sein, das dort den 18. Geburtstag feierte. Wie zu hören ist, sollen Auswärtige, die nicht eingeladen waren, sich Zutritt zum Gelände verschafft haben. Dann sei es zu einer Schubserei gekommen, dabei soll der Bruder eine Herzattacke erlitten haben. Bestätigt wird diese Schilderung offiziell nicht, es soll erst die Obduktion abgewartet werden. „Es gibt keine offensichtlich todesursächlichen Verletzungen“, sagt Staatsanwalt Thomas Pelka.

Auch wenn das Vereinsheim an der Niers so gelegen ist, dass laute Musik niemanden stört, hält sich das Feiern dort im Rahmen. Vorsitzender Marc Eichberg spricht von vier oder fünf Mal im Jahr. Vereinsintern will man künftig nicht mehr an jeden vermieten, sondern nur noch an Vereinsmitglieder. Komplett abschaffen wird man die Feiermöglichkeit aber nicht. Der Vorfall hätte überall passieren können, sagt Eichberg. Am liebsten möchte er den Verein ganz raushalten, weil die Borussia nicht beteiligt war. Der Pächter Günther Schinkels soll zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht mehr vor Ort gewesen sein. Der Vorfall soll ihn sehr mitgenommen haben.

Oedt ist überhaupt keine Party-Location, sagt Tobias Janssen, Gitarrist aus Grefrath. Mit seiner Band „Free Barbie Kill Ben“ hat er schon öfter Konzerte im Keller der Albert-Mooren-Halle gegeben. Dort wird am Samstag ein großes Bürger- und Polizeifest gefeiert. Janssen selber ist Mitglied bei Borussia Oedt und spielt dort in der Altherren-Mannschaft.

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