Chorleben in Kamp-Lintfort Ein neuer Dirigent für die Lightning Souls

Kamp-Lintfort · Mit Manuel Hermsen als Chorleiter will der Kamp-Lintforter Gospelchor durchstarten. Der neue Dirigent bringt viel Erfahrung als Musiker und Musikpädagoge mit. Die Lightning Souls suchen jetzt noch Männerstimmen.

  Die Chemie stimmt: Manuel Hermsen (r.) leitet die Lightning Souls. Vorsitzende Annette Erdmann und Kassenwart Henning Bovelet freuen sich.

Die Chemie stimmt: Manuel Hermsen (r.) leitet die Lightning Souls. Vorsitzende Annette Erdmann und Kassenwart Henning Bovelet freuen sich.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Die Chemie stimmte auf Anhieb: Seit Anfang Januar ist Manuel Hermsen neuer Chorleiter der Lightning Souls. Noch im Herbst hatte der vor 20 Jahren gegründete Gospelchor um sein Fortbestehen gebangt, nachdem die bisherige Chorleiterin Christina van Deyk die Aufgabe aus beruflichen Gründen zum Jahresende aufgeben musste.

„Die Suche nach einem neuen Dirigenten war akut“, berichtet Chor-Vorsitzende Annette Erdmann. Die Lightning Souls gingen an die Öffentlichkeit und hatten Erfolg. Als Manuel Hermsen in eine der Chorproben hinein schnupperte und sich vorstellte, war für die 26 Sänger sofort alles klar: Er ist der Richtige. „Inzwischen hat er uns schon ganz schön aufgemischt“, sagt Annette Erdmann. Vier neue Stücke sind einstudiert.

Manuel Hermsen ist genauso Musik begeistert wie die Lightning Souls. „Ach, ich habe mit sechs schon auf Omas Töpfen getrommelt“, betont der Musiker und Musikpädagoge. Es folgten Blockflöte und Klavier (mit sieben Jahren erhielt er den ersten Unterricht), später lernte er Gitarre, Cello, Kirchenorgel und nahm Gesangsunterricht. „Jetzt habe ich angefangen, Saxofon zu spielen“, erzählt der gebürtige Gocher, der bei Kranenburg lebt. Während der Schulzeit spielte er in mehreren Bands, nahm an Kompositionsworkshops teil und tourte als Pianist mit dem Landesjugendorchester durch Europa. Mit knapp 18 Jahren leitete er mit den Family-Singers Pfalzdorf seinen ersten Chor. Und ist ihm bis heute treu. Für diesen Chor schrieb er mehrere Musicals, für 2021 ist das nächste geplant.

Bis Anfang 2019 leitete Hermsen insgesamt fünf verschiedene Chöre. „Anschließend bin ich auf Weltreise nach Australien und Asien gegangen“, erzählt er. Dass die Lightning Souls Ende 2019 eine neue Leitung suchten, erfuhr er durch einen Bekannten, der den Aufruf in der Zeitung gelesen hatte. „Das passte gut“, sagt Hermsen, der sich schon früh beruflich für die Musik entschieden hatte. Er studierte an der Folkwang Hochschule in Essen Musik auf Lehramt und Musikpädagogik für die Fächer Klavier und Musik-Theorie.

Klar, dass die Sänger der Lightning Souls mit ihrem neuen Dirigenten sofort auf einer Wellenlänge lagen. „Der erste Moment ist entscheidend“, sagen Annette Erdmann und Henning Bovelet, Schatzmeister und einziger männlicher Sänger im Chor. „Man trifft auf eine Gruppe Menschen, die man nicht kennt, die aber dieselbe Motivation hat wie man selbst: gerne zu singen. Damit hat man doch etwas Verbindendes“, sagt der Chorleiter lächelnd. Einstudiert werden die Songs nicht nach Noten, sondern nach Gehör.

„Manuel hat eine schöne Bassstimme“, schwärmt die Vorsitzende der Lightning Souls. Ein erstes gemeinsames Ziel haben sich Sänger und Chorleiter bereits gesetzt. „Wir möchten wieder auftrittsfähig werden“, sagt Bovelet, und Erdmann fügt hinzu: „Wir haben Lust auf Neues und wollen auch mal eine andere Richtung einschlagen. Gospel bietet ja unterschiedliche Stile – von Spirituals bis in den Pop hinein.“ Den ersten Auftrittstermin haben die Sänger im Blick: „Wir wollen am 10. Mai zur Konfirmation singen.“ Eine Kostprobe soll es auch zur Landesgartenschau im Garten Eden geben.

Jetzt fehlen den Lightning Souls nur noch einige Männer, die mitsingen wollen. Bovelet ist inzwischen der einzige Mann im Chor. „Wir können jede Stimme gut gebrauchen“, betonen Vorsitzende und Kassenwart. „Fünf pro Stimme wären toll“, sagt auch Hermsen. Wenn der junge Dirigent übrigens nicht gerade Chöre leitet, befasst er sich mit elektronischer Musik. Schon im Studium spezialisierte er sich auf die computer-basierte Musikproduktion. Mit seinem Projekt „Phasenverschiebungen“ war er inzwischen auf Festivals in ganz Europa, Australien und in Asien unterwegs. Im März führt ihn die Musik wieder auf große Reise. Dann geht es nach Kanada.

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