Auszeichnung in Kamp-Lintfort Der Lehrpreis der Hochschule Rhein-Waal geht an Rolf Becker

Kamp-Lintfort · Mit dem Preis honoriert die Hochschule Rhein-Waal das digitale und analoge Lehr-Konzept des Professors in der Zeit der Pandemie. Wie ihm die Umsetzung gelang.

Professor Rolf Becker mit Hochschulpräsident Oliver Locker-Grütjen und Professor Jörg Petri bei der Verleihung des Lehrpreises.

Professor Rolf Becker mit Hochschulpräsident Oliver Locker-Grütjen und Professor Jörg Petri bei der Verleihung des Lehrpreises.

Foto: Hochschule Rhein-Waal

Mit großem Engagement haben Lehrkräfte an der Hochschule Rhein-Waal in den Pandemiesemestern digitale Lehr-Lern-Konzepte entwickelt, neue Methoden und Tools erprobt und innovative Wege der Wissensvermittlung erschlossen. „Der Lernerfolg und die Zufriedenheit der Studierenden zeigen, dass an vielen Stellen eine Kombination aus analogen und digitalen Elementen die hochschulische Lehre bereichern kann“, teilt die Hochschule Rhein-Waal mit. Diese Überlegungen hätten dazu geführt, den Lehrpreis im Jahr 2022 unter dem Motto „Lehre(n) in und aus der Pandemie – Erfolgreiche Verknüpfung von digitalen und analogen Lehr-Lern-Settings“ zu vergeben.

Preisträger ist Professor Rolf Becker von der Fakultät Kommunikation und Umwelt in Kamp-Lintfort mit seinem Beitrag „Glaubwürdigkeit und Leidenschaft“. „Eine gute Beziehung zwischen Studierenden und Lehrenden hat einen positiven Effekt auf den Lernerfolg. Die Coronapandemie war sehr belastend für die Studierenden, die oft nicht einmal ihre Familien im Ausland besuchen konnten. Da war es mir wichtig, nicht nur Lernstoff zu vermitteln, sondern auch eine persönliche Atmosphäre zu schaffen. Beim Online-Lernen und in Videokonferenzen ist das nicht leicht zu erreichen. Heute stellt sich die Frage: Wie kann ich Konzepte, die dabei entstanden sind, in eine Lehr- und Lernwelt nach Corona überführen?“, lauten Beckers Überlegungen, der an der Hochschule als Professor für Physik mit dem Schwerpunkt Sensorik und Mechatronik lehrt und forscht. Von seinen Studierenden wurde er für den Lehrpreis vorgeschlagen, was ihn sehr ehre. Auch die Jury, die aus Studierenden, internen Lehrenden und externen Experte bestehe, habe Professor Beckers Herangehensweise überzeugt: Er habe „kreativ die digitalen Werkzeuge und Lernmethoden verwendet, um die Studierenden zu unterstützen, und dabei auch ihre persönlichen Umstände während der Pandemie berücksichtigt“.

Zudem sei er ein „sehr zugewandter Lehrender, der sehr viel für die Studierenden möglich mache“, bekräftigt Professor Jörg Petri, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung, in seiner Laudatio. Unter anderem habe Becker von schriftlichen Klausuren Abstand genommen und sei zu Projektarbeiten gewechselt. Ebenso habe er die Studierenden dazu motiviert, praktische Übungen zuhause durchzuführen, indem er ihnen Elektronik-Baukästen per Post zuschickte: „Etwas selbst zu bauen, fördert die Erfahrung der Selbstwirksamkeit, eines meiner wichtigen Lernziele. Das Machen führt oft in den Flow und unterstützt das Selbstvertrauen in die eigenen kreativen Kräfte und Problemlösungskompetenzen“, erläutert der Preisträger.

Seine Lehren aus der Pandemie: „Die Mischung von Präsenz-, Online- und Offline-Phasen halte ich durchaus für zielführend. Die Studierenden wünschen sich mehr Flexibilität im Lernen. Deshalb zeichne ich alle meine Veranstaltungen auf und stelle sie zur Verfügung. Mit diesen immer verfügbaren „Lern-Häppchen“ können sich die Studierenden gezielt die Theorie aneignen, die dann in praktischen Übungen vertieft werden können. Auf die Präsenzlehre dürfen wir aber trotzdem nicht verzichten.“

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