Mobilität in Moers So schafft der Kreis die Verkehrswende

Kreis Wesel / Moers · Die Kommunalpolitische Vereinigung im Kreis Wesel hat bei der Niag getagt. Der Vorstand des Verkehrsunternehmens stand den Mitgliedern Rede und Antwort.

Wohin steuert der ÖPNV im Kreis Wesel? Wie geht es weiter beim Umstellen der Busse auf Elektroantriebe? Und wie schaffen wir in der Region die Verkehrswende? Um diese und viele weitere Fragen ging es beim Besuch des Vorstands der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU im Kreis Wesel Mitte bei der Niag. Die Vorstandsmitglieder Peter Giesen und Hendrik Vonnegut standen Rede und Antwort. Beide Vorstände stellten zunächst die Struktur der Niag-Unternehmensgruppe vor, berichteten über die aktuellen Themen im Öffentlichen Personennahverkehr, wie die Umstellung auf Elektromobilität oder die Möglichkeiten, den ÖPNV noch attraktiver zu machen. Dabei ging es auch um die für 2023 vorgesehene Einführung des Deutschlandtickets.

Die Möglichkeit, zuverlässig und flexibel mobil zu sein, bestimmt nach Auffassung der KPV wesentlich die Lebensqualität der Menschen in den Städten und Gemeinden. Sie sei zugleich Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität. Den politisch Verantwortlichen in den Kommunen komme die wichtige Aufgabe zu, die Mobilitätswende mit den Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu gestalten. Für den Vorstand der Niag betonten Giesen und Vonnegut die Rolle des Unternehmens als Mobilitätsdienstleister am unteren Niederrhein. Die Niag verstehe sich ganz klar als „Partner der Kommunen in unserer Region“. Die Unternehmensgruppe, deren Wurzeln bis ins Jahr 1909 zurückreichen, arbeitet als Öffentlich-Private-Partnerschaft: 49 Prozent liegen bei den beteiligten Kreisen und Städten (43 Prozent Kreis Wesel, 3 Prozent Kreis Kleve, 1,26 Prozent Stadt Duisburg, 1,11 Prozent Stadt Wesel, 0,63 Prozent Stadt Moers), 51 Prozent der Aktien hält das Logistikunternehmen Rhenus SE & Co. KG.

Peter Giesen erläuterte das Selbstverständnis der Niag so: „Als Mobilitätsdienstleister wollen wir so viele Menschen wie möglich vom ÖPNV überzeugen. Dabei beziehen wir neben den Bussen auch andere Mobilitätsformen- und Verkehrsträger mit ein, wie On-Demand-Verkehre, Car- und Bike-Sharingsysteme. Auch Mobilstationen oder Mobility-Boxen spielen eine wichtige Rolle. Damit werden Mobilitäts-Verknüpfungspunkte geschaffen, die für die Verkehrswende gerade in ländlicheren Regionen wichtig sind.“ Frank Berger, Vorsitzender der CDU Kreistagsfraktion, betonte in dem ausführlichen Gespräch in Moers: „Am großflächigen Niederrhein brauchen wir einen gut ausgebauten ÖPNV. Dass wir angesichts der Struktur der Städte und Gemeinden hier vor allem auf den Bus setzen, liegt ja nah. Hier müssen wir ansetzen und Verbindungen dort ergänzen, wo sie am meisten gebraucht werden.“

 Mitglieder des KPV-Kreisvorstandes waren zu Besuch bei der Niag in Moers und informierten sich über die Entwicklung des Unternehmens.

Mitglieder des KPV-Kreisvorstandes waren zu Besuch bei der Niag in Moers und informierten sich über die Entwicklung des Unternehmens.

Foto: KPV Kreisverband Wesel

Zur Finanzierung des ÖPNV stellte KPV-Kreisvorsitzender Thomas Görtz, Bürgermeister der Stadt Xanten fest: „Die Kommunen und Verkehrsunternehmen brauchen Finanzierungssicherheit. Die sehe ich aktuell noch nicht. Hier geht es auch darum, die Mindereinnahmen durch das im Vergleich zu vielen Abos günstigere neue Deutschland-Ticket vollständig auszugleichen. Die Mittel dazu liegen bei Land und Bund, die die erforderliche Regionalisierungsmittel zusichern müssen. Und es braucht außerdem eine Kompensation für die erheblich gestiegenen Energiekosten.“ Alternative Antriebstechnik gebe es nicht zum Nulltarif.

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