Inklusive Einrichtung in Kaarst Kunstcafé Einblick feiert mit Zirkus-Show

Kaarst · Die Einrichtung, in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten, feierte sein 15-jähriges Bestehen.

 Mit Begeisterung führten die Akteure ihre Kunststücke vor. Auch die Feuerschlucker ernteten viel Applaus.

Mit Begeisterung führten die Akteure ihre Kunststücke vor. Auch die Feuerschlucker ernteten viel Applaus.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Schon beim Erreichen des Sportplatzes der Grundschule Stakerseite war am Samstag echte Zirkusatmosphäre zu spüren: Menschen drängelten sich ins Zelt und frisch zubereitetes Popcorn verbreitete betörenden Duft.

Das Kunstcafe Einblick, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten, feierte sein 15-jähriges Bestehen mit einem großen Mitmachzirkus. Jeder Kaarster konnte sich in der vergangenen Woche an fünf Tagen bei „ZappZarap“ vorbereiten – 50 Artisten, überwiegend Kinder und Jugendliche, luden dann zur Jubiläumsvorstellung ein. Das Motto „Mit uns gemeinsam für eine buntere Welt“ wurde während der knapp 90-minütigen Vorstellung Realität.

Mit ungeheurer Begeisterung und Freude, aber ohne erkennbares Lampenfieber, führten die Akteure ihre Kunststücke vor. „Das ist Lebensfreude pur“ war aus dem Publikum im vollbesetzten (beheizten) Zelt zu hören. Und so war es auch: Fröhlich winkten die Beteiligten der Menge zu, verteilten Kusshände oder drehten noch eine Extrarunde durch die Manege. Diese Herzlichkeit trieb so manchem Zuschauer die Tränen in die Augen. Und natürlich war das Ganze echte Inklusion: Menschen mit und ohne Behinderungen agierten Seite an Seite und unterstützen sich bei Bedarf.

Beim Programm ging es Schlag auf Schlag: Tanzeinlagen bei mitreißender Musik wechselten mit einem Clown ab, der sich zunächst vergeblich um das erfolgreiche Balancieren einer Flasche bemühte. „Du Flasche!“ riefen die übrigen Begleiter schadenfroh, wenn es ihm misslang. Das Publikum lachte herzhaft mit und klatschte im Rhythmus der Musik. Eine Schwarzlichtshow mit fluoreszierenden Tüchern schuf andächtige Atmosphäre, Fakire setzten sich mit stoischer Miene auf ein Nagelbrett und die Feuerschlucker ernteten viel Applaus. Aber auch klassische Zaubertricks fehlten ebenso wenig wie waghalsige Akrobatik am Trapez. Dabei lieferten gerade die Kleinsten beeindruckende Fertigkeiten ab und die Größeren brillierten mit Doppelfiguren.

Die Beteiligten gaben sich bei der Frage nach den Vorbereitungen lässig: „Es hat viel Spaß gemacht und war total easy“, meinte Ole selbstbewusst und Feuerschlucker David und Marlin fanden es toll, diese Technik zu erlernen.

Die Zuschauer waren durchweg begeistert: Loelie von der Heide und Arieyan Koeman begleiten als Skipper die Segeltörns des Kunstcafes und waren extra aus Alkmaar angereist: „Ganz toll, was hier gezeigt wird“, meinten sie. Josefa Sott fand die Vorstellung „faszinierend“ und Alt-Bürgermeister Franz-Josef Moormann lobte das gesamte Projekt, das innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt worden war. Am Schluss der Vorstellung gab es Standing Ovations für die jungen Artisten – und einen besonderen Dank an Brigitte Albrecht, ehrenamtliche Geschäftsführerin des Kunstcafés. Begonnen hatte das Jubiläum mit reichlich Prominenz: Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus, ihr Vorgänger Franz-Josef Moormann, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper würdigten das 15-jährige Bestehen.

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