Nachruf Als Gesundheitsmanager war Wolfgang Holz ein Pionier

Kaarst · Wolfgang Holz ist im Alter von 78 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. Der Kaarster Rotarier hat das Evangelische Krankenhaus in Düsseldorf geprägt. Ein Nachruf.

 Wolfgang Holz ist im Alter von 78 Jahren verstorben (Archivfoto).

Wolfgang Holz ist im Alter von 78 Jahren verstorben (Archivfoto).

Foto: Gabriel, Werner (wga)/Gabriel, Werner

Das Evangelische Krankenhaus in Düsseldorf hat er mehr als ein Vierteljahrhundert lang gestaltet. Als ehrenamtlicher Verwaltungsratsvorsitzender des Diakonievereins Berlin-Zehlendorf war er Lenker und Impulsgeber der großen evangelischen Schwesternschaft. An der Ostseeküste geboren, wurde Wolfgang Holz im Rheinland heimisch. Kaarst war sein zu Hause. Dort lebte er mit seiner Frau Beate, dort wuchsen die gemeinsamen Kinder auf, dort sammelte er die Kraft, die er für seine bundesweite berufliche und ehrenamtliche Arbeit benötigte. Jetzt ist Wolfgang Holz überraschend verstorben. Er brach auf einem Spaziergang zusammen. Er wurde 78 Jahre alt.

In der Gesundheitsbranche genießt der Name Wolfgang Holz auch mehr als 13 Jahre nach seinem Eintritt in den Ruhestand einen exzellenten Namen, der untrennbar mit der Entwicklung des Evangelischen Krankenhauses an der Kirchfeldstraße in Düsseldorf zu einem modernen Gesundheitszentrum verbunden ist. Der promovierte Betriebswirt verwaltete das Krankenhaus mit heute 513 Betten in neun Fachkliniken und 1500 Mitarbeitern als Verwaltungsdirektor (1983 bis 2008) nicht nur, sondern er gestaltete es. Immer wieder ging er als Pionier voran, wenn andere noch zögerten. Er war der Motor, als 1988 die Kinderambulanz gegründet wurde, ebenso stand er 1994 an der Wiege des Hospizes – damals erst die vierte Einrichtung dieser Art in Nordrhein-Westfalen. Auch die Gründung für Physiotherapie 1997 geht auf seine Initiative zurück.

In seinem Wohnort Kaarst engagierte sich Wolfgang Holz als Rotarier; saß 1984 in der Gründerrunde des RC Kaarst-Korschenbroich, dessen Präsident er 1999/2000 war. Wer ihn kannte, schätzte seine präzise Analyse, sein festes Urteil, sein Durchsetzungsvermögen und im persönlichen Umgang seinen Humor und menschliche Wärme. In einem Interview antworte Wolfgang Holz auf die Frage, was für ihn Berufung bedeute: „Sich selber verpflichten oder sich verpflichtet fühlen, ein wichtiges Anliegen mit Leib und Seele voranbringen.“ Wolfgang Holz sagte, was er dachte und er tat, was er sagte.

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