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Schulausschuss in Kaarst CDU fordert Übersicht über Schulverweigerer

Kaarst · Die Christdemokraten fordern die Verwaltung dazu auf, Gründe für das Fernbleiben zu nennen – die SPD kritisiert den Antrag.

 Die Zahl der Schüler, die der Schule fernbleiben, steigt in allen Schulformen. Von Schulangst, -unlust, oder -verweigerung ist dabei die Rede.

Die Zahl der Schüler, die der Schule fernbleiben, steigt in allen Schulformen. Von Schulangst, -unlust, oder -verweigerung ist dabei die Rede.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Auch in Kaarst ist die Zahl der Schulverweigerer in den vergangenen Jahren immer höher geworden. Diesem Phänomen will die CDU nun auf den Grund gehen. Für den nächsten Schulausschuss im Juni haben die Christdemokraten einen Antrag gestellt, in dem sie die Verwaltung dazu auffordern, die Zahl der Schulverweigerer der vergangenen fünf Jahre sowie die Gründe des Fernbleibens zu nennen. Zudem würde die CDU gerne wissen, welche Maßnahmen die Stadt gegen diese Jugendlichen bislang ergriffen hat oder ergreifen wird.

„Immer häufiger leiden Schülerinnen und Schüler unter den Belastungen im Schulalltag, klagen über Kopf- und Bauchschmerzen, Versagensängste, Stress mit Gleichaltrigen“, schreibt die CDU in ihrem Antrag. Dadurch sei die Zahl derer, die der Schule fern bleiben, in den vergangenen Jahren in vielen Städten gestiegen – darunter auch in Kaarst. „Das Problem des Schulverweigerns ist komplex und stellt einen Hilferuf der Kinder und Jugendlichen dar, bei dem dringend ein Unterstützungsangebot vorhanden sein und gehandelt werden muss“, heißt es weiter. Die CDU nennt Maßnahmen aus anderen Kommunen, um die Kinder wieder in die Schule zu bekommen. So gebe es in Düsseldorf beispielsweise das „Rather Modell“, das den betroffenen Schülern Chancen bietet, in einen geregelten Schulalltag zurückzufinden. „Uns ist es wichtig, dass jedes Kind entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten wahrgenommen und gefördert wird“, schreibt die CDU.

Unterstützung erhält sie von der FDP. „Das Thema Schulverweigerer ist ein sehr wichtiges Thema, das die Schulen und eine Kommune im Auge behalten sollten“, sagt der Fraktionsvorsitzende Günter Kopp: „Wenn Schülerinnen und Schüler dem Unterricht fernbleiben, bedarf es der Notwendigkeit, Umfang und Hintergründe zu diesem Tatbestand zu erfahren“. Allerdings müsse man prüfen, inwieweit der Datenschutz den Antrag stützt. Für die Gesellschaft wäre es laut Kopp allerdings wichtig zu erfahren, ob und warum es in Kaarst solche Verweigerungen gibt. Die Grünen sind der Meinung, dass es „sicher nicht falsch ist, mal auf diesen Personenkreis zu schauen“, wie Claude Köppe sagt. „Doch was ist das Ziel des Antrags? Was machen wir mit den Daten, sofern die Verwaltung sich in der Lage sieht, diese zusammenzutragen?“, fragt die Grünen-Vorsitzende. Die Gründe, weshalb Kinder und Jugendliche nicht zur Schule gehen, können nach Meinung der Grünen nicht so einfach dargestellt werden.

Die SPD glaubt hingegen, dass das Zusammentragen der Zahlen „nicht hilft, das Problem Schulabsentismus in den Griff zu bekommen“, wie die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hildegard Kuhlmeier sagt. Zudem ist es ihrer Meinung nach ziemlich fragwürdig, das zu einer politischen Auseinandersetzung zu machen. In Kaarst würde man sich bereits kümmern. „Nach unserer Kenntnis tagt die Arbeitsgemeinschaft Schulabsentismus, in der alle Kaarster Schulen und die Verwaltung vertreten sind, regelmäßig“, so Kuhlmeier.

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