1,9-Millionen-Euro-Projekt in Kaarst Baubeginn für das neue Tagespflege-Haus

Büttgen · Mit dem 1,9-Millionen-Euro-Projekt will die Caritas ihr Angebot in Büttgen komplettieren. Am Mittwoch war Spatenstich. Schon jetzt gibt es viele Anfragen und eine Warteliste.

 Am Mittwoch beim Spatenstich für das neue Caritas-Haus (v.l.): Hans W. Reisdorf, Ulrike Nienhaus, Ulrich Eßer, Ulrike Randerath und Stefan Pennartz.

Am Mittwoch beim Spatenstich für das neue Caritas-Haus (v.l.): Hans W. Reisdorf, Ulrike Nienhaus, Ulrich Eßer, Ulrike Randerath und Stefan Pennartz.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Es ist überhaupt noch kein Haus, geschweige denn ein einziger Stein zu sehen. Aber es gibt bereits viele Anfragen und eine Warteliste, so Agnes Binder von der Caritas-Pflegestation in Kaarst: Für das neue Tagespflege-Haus der Caritas auf dem Grundstück Driescher-/Benediktusstraße wurde jetzt der erste Spatenstich gesetzt. Die Tagespflege schließt eine Lücke in Büttgen, denn die anderen Einrichtungen in Kaarst – Johanniter-Stift und Vinzenzhaus – verfügen bereits darüber. „Mit dem Haus komplettiert die Caritas ihr Angebot im Stadtteil Büttgen“, sagte Hans-Werner Reisdorf vom Vorstand des Caritasverbandes Rhein-Kreis-Neuss.

Zusätzlich werden sechs Wohneinheiten entstehen, davon vier rollstuhlgerechte und zwei barrierefreie. Das Bauvorhaben ist auch eine Reaktion auf die demographische Entwicklung in Büttgen, wo die meisten über 60-Jährigen in Kaarst leben, so Reisdorf. Die neue Tagespflege bietet zwölf Plätze für Senioren und Menschen mit Demenz und kann bis zu 40 im Gesamtpool aufnehmen. Geplant ist ein geräumiger Wohn-, Ess- und Aufenthaltsbereich, eine Küche, Therapie- und Ruheraum sowie Pflegebad.

Eine große Terrasse wird zum Aufenthalt im Freien einladen. Bis zu neun Fachkräfte unterschiedlicher Disziplinen im pflegerischen und sozialen Bereich werden sich um die Menschen kümmern. Die Mindestbelegung für den zu Betreuenden beträgt zwei Tage pro Woche. Das Angebot dient natürlich auch der Entlastung der Angehörigen.

Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus war sehr zufrieden mit dem Bauvorhaben, denn sie weiß um den großen Bedarf an Tagespflegeeinrichtungen in Kaarst. Sie freut sich auf ein Haus, in dem sich die betreuten Menschen und die Angehörigen gleichermaßen wohlfühlen können. Das Tagespflege entsteht auf dem (noch) freien Gelände unmittelbar hinter dem Caritashaus Sankt Aldegundis. Das bedeutet, die große Rasenfläche kann nicht mehr wie früher für Feste genutzt werden. Allerdings war sie schon immer ein Baugrundstück, erläutert Hans-Werner Reisdorf. Für Außenaktivitäten muss man vor das Haus ausweichen und noch andere Lösungen suchen, so Belinda Schmitt. Sie ist seit Januar neue Einrichtungsleiterin des Caritashauses und kündigt die Einrichtung eines Therapiegartens auf der noch verbleibenden Fläche neben dem Tagespflegehaus an. „Hier können die Gäste und Bewohner ‚wurschteln‘, wie es sie von ihren eigenen Gärten her kennen“, erklärt sie.

Sie ist froh, dass alle Angebote der Caritas in Büttgen so nah beieinander liegen. Hierzu zählen noch der Ambulante Pflegedienst in rund 100 Metern Luftlinie, der Mahlzeitendienst, das Demenzcafé und die Angebote der Quartiersinitiative „Älterwerden in Büttgen“.

Das neue Tagespflegehaus soll wahrscheinlich den Namen „Alte Feuerwache“ erhalten und erinnert damit an den früheren unmittelbaren Nachbarn. Und ein besonderer „Bauherr“ hat die Baustelle im Blick: Der frühere Kreisdechant Winfried Auel kann von seinem Balkon aus das Areal überblicken.

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