Schulen in Dormagen Zahl der Schulverweigerer ist gestiegen

Dormagen · (schum) Dank vieler, vor allem präventiv wirkender Hilfen ist das soziale Leben in Dormagen vergleichsweise ruhig. Gleichwohl gibt es ein Feld, bei dem bislang alle Versuche gescheitert sind, eine Lösung zu finden: Schulabbrecher.

Die CDU hat jetzt im Schulausschuss angefragt, wie es um die Zahl der Schulabbrecher in Dormagen bestellt ist, welche Maßnahmen es dagegen gibt und welche Kooperationen von Schule und Einrichtungen der Stadt bestehen. Ergebnis: Die Situation ist schwierig.

„Es gibt leider kein Allheilmittel“, sagte Erster Beigeordneter Robert Krumbein. Gab es im vergangenen Jahr 15 Kinder und Jugendliche, die nicht pflichtgemäß eine Schule besuchen, so ist die Zahl in diesem Jahr auf 15 gestiegen. Aus der Praxis berichtete Alois Moritz, Rektor der Realschule in Hackenbroich. Interessant: Es sind mehrheitlich nicht Schüler aus höheren Klassen, die sich verweigern, sondern „Schüler der Klassen fünf und sechs“. Dabei die Zahl der Kinder, die „psychisch erkrankt sind, massiv gestiegen. Hinzu kommt die familiäre Situation und die erzieherische Inkompetenz von Eltern“.

 Manchmal helfe, sagte Krumbein, „dass Schule über eigene Mittel verfügt, um diese Kinder zu erreichen. Gelingt dies nicht, wird der Allgemeine Soziale Dienst der Stadt eingeschaltet. Aber manchmal sind Kinder einfach nicht mehr zu erreichen.“ Die Androhung von Sanktionen fruchten nicht, ebenso wenig Geldbußen.  Laut Krumbein ist der „Dormagener Weg“, der problematischen Jugendlichen hilft, den Übergang von Schule in eine Ausbildung zu schaffen, „an dieser Stelle ausbaufähig“.  Aus Sicht von Tim Wallraff, Fraktionsvorsitzender der Grünen, könne die Stadt einmal nach „Best-Practice-Beispielen“ in anderen Städten suchen. „Man muss ja Lösungen nicht neu erfinden, wenn es gute Beispiel gibt.“ Alois Moritz wünscht sich ein „gemeinsames Konzept von Schule und Stadt“.

(schum)
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