Säuberungs-Aktion in Kaarst Kampf gegen illegale Müll-Entsorgung

Kaarst · Auf einem Wirtschaftsweg parallel zur A 52 wird immer wieder Bauschutt abgeladen, darunter auch Dämm-Material. Der „Drei-Besen-Tag“ am 6. April soll genau solchen Problemen entgegenwirken.

 Unweit der Niederdonker Straße wird immer wieder Bauschutt abgeladen. Die Polizei hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Unweit der Niederdonker Straße wird immer wieder Bauschutt abgeladen. Die Polizei hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Foto: Stephan Seeger

Die Stadt ärgert sich über einen Vorfall, der für die Stadt mit Arbeit und nicht zu unterschätzenden Kosten verbunden ist: „Auf einem Wirtschaftsweg parallel zur A 52, unweit der Niederdonker Straße,  ist Bauschutt abgeladen worden, darunter auch Dämm-Material. Die Entsorgung muss eine Spezialfirma übernehmen, was  sehr kostspielig ist. Wir haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet.“ Es sei in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen, dass dort Abfall in größeren Mengen abgeladen wurde.

Dieses aktuelle Beispiel passt gut zum sogenannten Drei-Besen-Tag, der Verschmutzung öffentlicher Flächen bekämpfen soll. Peter Becker von der Kaarster St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft hatte ihn im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Es sind jedoch nicht nur Schützen, die Unrat aufsammeln, den andere achtlos weggeworfen haben – und die Veranstaltung ist auch nie auf Kaarst beschränkt gewesen.

Jetzt, 19 Jahre später, gibt es leider noch keinen Anlass, auf diese Aktion zu verzichten, wenn auch die gesammelten Müllmengen geringfügig zurückgegangen sind. Und weil das so ist, wird es am Samstag, 6. April, wieder einen Drei-Besen-Tag geben. Die Stadt nimmt Zeitgenossen verstärkt ins Visier, die Abfälle, die kostspielig zu entsorgen sind, einfach irgendwo abladen.

Wie in jedem Jahr beginnen die Grundschulen und zusätzlich in Holzbüttgen die Sebastianus-Schule bereits am Freitag mit der Müllsammelaktion. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus lobt diesen Einsatz: „Er prägt die jungen Menschen.“ Sie hofft, dass sie später einmal pfleglicher mit der Natur umgehen werden. Ältere scheinen diesbezüglich kaum noch lernfähig zu sein.

Ralf Stübben, Chef des Baubetriebshofs, geht jedenfalls davon aus, dass der eigens bereitgestellte 20-Kubikmeter-Container wieder voll werden wird. Das war in den vergangenen Jahren immer der Fall gewesen. „Zur Not stehen noch weitere Container bereit“, sagt Stübben. Dass das Entsorgen von Abfall vom Reifen bis zum Bauschutt in der Natur nicht nur ärgerlich ist, sondern auch die Steuerzahler belastet, macht er an folgender Zahl fest: „Im vergangenen Jahr haben meine Mitarbeiter insgesamt 718 Stunden damit verbracht, Müll einzusammeln, der einfach so weggeworfen wurde.“ Die Leerung der Papierkörbe ist hier nicht mit berücksichtigt, sie wird von einem Unternehmen im Auftrag der Stadt durchgeführt.

Volker Schöneberg, Brudermeister der Holzbüttger Bruderschaft und Ratsherr, würde sich wünschen, dass sich noch mehr Mitglieder des Stadtrats an der Aktion beteiligen würden. Er weiß, dass im Bereich der Gümpgesbrücke besonders viel Unrat eingesammelt wird. Peter Bayer, stellvertretender Brudermeister der Büttger St. Sebastianer, hat folgende Erfahrung gemacht: „Der Ortskern und die Fußgängerunterführung sind besonders vermüllt.“ Schöneberg weist auf folgendes hin: „Es sind bei weitem nicht nur die Schützen, die Müll sammeln.“ Ein gutes Beispiel ist der Angelsportverein vom Kaarster See. Karsten Silberbach geht von gut einem Dutzend Ehrenamtlern aus zum Drei-Besen-Tag: „Aber wir säubern das Areal mehrfach im Jahr“.

Die Erwachsenen sammeln am 6. April ab 10 Uhr, der Baubetriebshof stellt Handschuhe zur Verfügung und holt gewichtigen Abfall wie Kühlschränke ab.

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