Hückeswagen Geschenke im Schuhkarton für Kinder in Not

Hückeswagen · Bereits im achten Jahr organisieren Silke Wolff (50) und ihr Sohn Robin (16) für Hückeswagen die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Ihr Heim in Wiehagen ist eine Sammelstelle. Die Pakete gehen an Kinder, denen es nicht so gut geht.

 Initiator Robin Wolff im November vorigen Jahres mit einem Großteil der angelieferten Weihnachtspäckchen.

Initiator Robin Wolff im November vorigen Jahres mit einem Großteil der angelieferten Weihnachtspäckchen.

Foto: Wolff/Silke Wolff

Die riesige Freude ist den Kinder aus dem afrikanischen Kamerun, die bunt verpackte Geschenkkartons unter den Armen oder auf ihren Köpfen tragen, deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie strahlen übers ganze Gesicht und können es offenbar kaum erwarten, die Päckchen auszupacken. Dieses Foto entstammt dem aktuellen Ideenheft des Vereins Samaritan’s Purse (die barmherzigen Samariter), wie „Geschenke der Hoffnung“ nach der zwischenzeitlichen Umbenennung nun heißt, und zeigt eindrucksvoll, wie sehr die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ bei den Adressaten in aller Welt ankommt.

Seit 2012 haben auch viele Hückeswagener dafür gesorgt, dass vor allem Kinder in Osteuropa eine besondere Weihnachtsbotschaft erhielten: „Du bist nicht vergessen. Es gibt Menschen, die denken an Dich und möchten, dass es Dir gut geht“, lautet die Botschaft der Organisation Samaritan’s Purse, die die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ auf den Weg gebracht hat. 81 gefüllte Kartons waren bei der Premiere in der Schloss-Stadt zusammengekommen. Im vorigen Jahr holte die Spedition in Wiehagen 344 Päckchen in 34 Versandkartons ab. Weitere Annahmestellen gab (und gibt es auch dieses Jahr wieder) im Sana Klinikum Radevormwald, in der Bäckerei Fahlenbock in Wipperfürth-Wipperfeld sowie im Tannenhof Lüttringhausen, wo Mutter und Sohn ebenfalls gefüllte Schuhkartons akquirieren. Nun sind Robin und Silke Wolff erneut im karitativen Einsatz: Bis zum 15. November nehmen sie die Päckchen für Kinder an, denen es nicht so gut geht. Wie viel für deren Inhalt ausgegeben wird, ist jedem Spender selbst überlassen. Der Initiative des 16-Jährigen, der die elfte Klasse des Wipperfürther St.-Angela-Gymnasiums besucht, ist es zu verdanken, dass die Wiehagener Kleinfamilie in diesem Jahr zum achten Mal die Pakete annimmt. 2011 hatte sie ihr Paket zu spät gepackt und war es nicht mehr losgeworden. Robin, damals acht Jahre alt, wollte jedoch wissen, wo es Annahmestellen gibt und ob jeder eine solche führen kann. Das war im Jahr darauf die Initialzündung, selbst eine solche Anlaufstelle anzubieten. Seit 2015 sind die Wolffs in der „Hierarchie“ aufgestiegen und betreuen statt einer Annahme- eine Sammelstelle in Hückeswagen. Damit hätten (nicht nur) die Hückeswagener eine ortsnahe, nicht schulgebundene Anlaufstelle für die Aktion, sagt die Chemikerin. Die Päckchen müssten auch nicht einen weiteren „Umpack-Vorgang“ durchlaufen, sondern könnten direkt verpackt und versandt werden. Bis 2014 hatten Mutter und Sohn die gesammelten Pakete nach Bergisch Born zur Evangelischen Gemeinde gebracht, jetzt werden sie direkt per Lkw bei ihnen in Wiehagen abgeholt.

Mit dem ökumenischen Kindergarten St. Katharina Wiehagen und dem katholischen Kindergarten Am Kamp will Silke Wolff auch in diesem Jahr wieder ins Gespräch kommen und um Unterstützung bitten. Zudem bietet die Werbegemeinschaft Mutter und Sohn erneut die Möglichkeit, sich beim Martinsmarkt am verkaufsoffenen Sonntag, 3. November, 13 bis 18 Uhr, auf der Bahnhofstraße an einem Stand zu präsentieren. Dort gibt es Informationen zu der Aktion, sogenannte Boxes-to-go und die Ideenhefte, und es können Päckchen abgegeben werden.

Robin Wolff nennt mehrere Gründe, warum ihm die Hilfe wichtig ist: „Einerseits finde ich es wichtig, den Kindern im Südosten Europas in unsere Empfängerländern zu helfen, damit sie das Gefühl haben, dass jemand an sie denkt und sie Mut fassen.“ Andererseits mache es ihm einfach einen Riesenspaß, die Aktion vom Ende der Sommerferien bis zum Aktionsbeginn Mitte Oktober zu organisieren. Bis zum Ende der Aktion Mitte November folgt für den 16-Jährigen der „sehr spannende Kontakt und die interessanten Gespräche mit den Hückeswagenern“ dazu. „Schließlich stelle ich mir vor, wie glücklich diese Päckchen die Kinder beim Auspacken machen werden“, sagt er.

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