Mein Hückeswagen Das Ortsschild-Logo ist immer mit dabei

Hückeswagen · Der Fußballklub SC Heide hat klare Regeln und Ziele –und dennoch viel Spaß beim Fußball-Training.

 Das Ortsschild ist immer mit dabei – egal ob beim Training (Foto) oder Spiel.

Das Ortsschild ist immer mit dabei – egal ob beim Training (Foto) oder Spiel.

Foto: Heike Karsten

Einen direkten Bezug zur Ortschaft Heide hat die Fußballmannschaft SC Heide nicht. Dennoch benutzt sie das ausrangierte Ortseingangsschild „Heide“, das sie 2012 im Zuge des Schilderaustauschs vom Bauhof überlassen bekommen hatte. „Wir haben das Schild immer bei Rock am Ring als Campingtisch benutzt“, berichtet Vorsitzender Kevin Zrock. Auf dem Zeltplatz am Nürburgring war die fußball- und rockmusikbegeisterte Gruppe schließlich auf die Idee gekommen, ein SC für Sportclub vor den Namen zu setzen. Den „Wortwitz“, den die Buchstaben zusammengelesen ergeben, kam so gut an, dass der Name ihrer Fußballmannschaft feststand. Ein Umstand, der es schon in die „Pierre M. Krause Show“ des Südwest-Fernsehens schaffte.

Seit 2016 ist der SC Heide offiziell im Vereinsregister eingetragen. Es wurden Trikots angeschafft, Trainingszeiten vereinbart und Testspiele organisiert. „Unser erstes Testspiel gegen Bergisch Born haben wir direkt mit 7:0 gewonnen“, erinnert sich Zrock. Mit dieser Steilvorlage startete die Mannschaft aus ehemaligen Spielern des RSV 09 Hückeswagen und SSV Bergisch Born durch. Nach der Anmeldung beim Deutschen Fußball Bund (DFB) begann die erste Saison 2017/2018 in der Kreisklasse C. „Wir sind direkt als Meister aufgestiegen“, berichtet der Vorsitzende.

Um nun für die Kreisliga B fit zu sein, trifft man sich dreimal pro Woche zum Training: zweimal auf dem Sportplatz, einmal zum Laufen um die Wupper oder durch den Wald der Karquelle. Sonntags finden die Spiele statt. Angestrebtes Ziel ist der Klassenerhalt. „Wunschgedanke ist es, im oberen Drittel zu landen“, bestätigt Trainer Norman Kirschsieper.

Um seriös ausgestattet zu sein, generiert die Mannschaft Geld aus dem Getränkeverkauf am Sportplatz und beim Altstadtfest. „Alles Geld packen wir zurück in die Mitglieder“, betont Zrock. Etwa 40 Sportler mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren spielen beim SC Heide. Ein guter Zusammenhalt und ein respektvoller Umgang untereinander sind dem Verein besonders wichtig. So sind auch die verschiedenen Ämter fair verteilt: Es gibt beispielsweise einen Dusch-, Ball-, Leibchen- und DJ-Wart. Letzterer sorgt für motivierende Musik in der Umkleidekabine, während der Duschwart für ausreichend Duschgel zuständig ist. „Der Wichtigste ist aber der Bierwart“, sind sich die Kicker einig.

Das Kaltgetränk darf aber erst nach dem Spiel und auch nicht im Trikot zu sich genommen werden. Dafür hat der Verein klare Regeln und sogar einen strengen Strafenkatalog. Es gibt Geldstrafen unter anderem für unentschuldigtes Fehlen, für eine Gelbe oder Rote Karte wegen Meckerns beim Spiel, für den Verzicht aufs Duschen und für jeden, der den Ball vom Sportplatzgelände schießt. Für Bier-Nachschub sorgt der Strafenkatalog ebenfalls. So muss jeder eine Kiste Bier mitbringen, der Bier verschüttet – der so genannte Bierfrevel –, im Trikot Alkohol trinkt oder raucht oder drei Tore in einem Spiel schießt. Dass die Strafen trotzdem für gute Laune sorgen, ist nicht verwunderlich.

100 bis 150 Zuschauer kommen im Schnitt zu den Heimspielen des SC Heide. Eintritt möchte die Mannschaft dafür nicht nehmen – „außer bei den Kreispokalspielen, da ist das Pflicht“, sagt Zrock.

Trainer Norman Kirschsieper weiß, dass für den Klassenerhalt Teamgeist, Disziplin und Training notwendig sind. Daher hört die gesamte Mannschaft von einer Stunde vor dem Spiel bis zum Abpfiff auf sein Kommando. „Was ich auf dem Platz sage, sind keine Bitten, sondern Anweisungen“, betont er. Und Vorsitzender Kevin Zrock, der selber bei den Spielen auf dem Platz steht, fügt hinzu: „Die Leute haben aber auch Bock darauf und identifizieren sich mit dem Verein, weil bei uns auch der Vorstand selbst mitspielt.“

Ein weiterer Bezug zur Ortschaft Heide fällt den Fußballspielern dann noch ein: Der Trainer wohnt in Heide und ein Gründungsmitglied kommt aus dem benachbarten Elberhausen.

Geht doch!

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