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Kriegsende an der Rur Hückelhoven vor 75 Jahren befreit

Hückelhoven · Zange von Süden und Osten: Vor 75 Jahren überschritten die Alliierten die Rur und befreiten Hückelhoven. Am 26. und 27. Februar 1945 nahmen die Amerikaner die Stadt mit den Zechenanlagen ein.

 Am 26. Januar 1945 nahmen die Amerikaner Brachelen mit Panzern und Infanterie ein. Einen Monat später eroberten sie Hückelhoven und die Kämpfe an der Rurfront nahmen hier ein Ende.

Am 26. Januar 1945 nahmen die Amerikaner Brachelen mit Panzern und Infanterie ein. Einen Monat später eroberten sie Hückelhoven und die Kämpfe an der Rurfront nahmen hier ein Ende.

Foto: Willi Spichartz (isp)

Am 26. Februar 1945 war in Hückelhoven, an seiner Rur und Umgebung das vorbei, was gut 150 Jahre vorher schon mal vorbei war: Kanonen-/Artilleriebeschuss. Waren es im Oktober 1794 die französischen Revolutionstruppen, waren es vor genau 75 Jahren die US-Amerikaner, die die Rur-Befestigung mit Artillerie, Panzern und Infanterie überwanden und damit den Durchbruch zu Rhein und Ruhrgebiet schafften.

Hückelhoven wurde von den Amerikanern in der Operation „Grenade“ (Granate) in einer Zangenbewegung eingenommen. Am 23. Februar hatten sie die Schlussoffensive zur Überwindung der von Deutschland überaus stark befestigten „Rurfront“ im Westwall-System mit einem gewaltigen Angriff zwischen Düren und Körrenzig begonnen, ein Artillerie-Orkan bereitete die Überquerung der Rur mit Pontonbrücken (Schwimmbrücken) und Schlauchbooten vor. Bedeutend waren die Operationen für Hückelhoven (auch Erkelenz und Wassenberg) bei Körrenzig, wo der Fluss am gleichen Tag überschritten wurde. Unter zahlreichen Menschenopfern auf beiden Seiten erreichten die Amerikaner am 23. Februar Rurich und Baal, am 24. folgte Doveren, fast bis Houverath wurde ein Keil geschlagen.

Für Hückelhoven und Ratheim hatte sich eine Besonderheit in der Strategie der Alliierten gezeigt: Dort wurden erheblich weniger Bomben geworfen als in den Kreisstädten rundherum, aber auch als in Hilfarth, das darunter am meisten in der Stadt zu leiden hatte. Es sollten die Zechen Hückelhoven und Ratheim geschont werden, um ein zügiges Hochfahren der Kohleförderung nach Einnahme zu ermöglichen.

Dennoch hatten auch Hückelhoven und Ratheim unter Artilleriebeschuss mit bedeutenden Zerstörungen zu leiden. Hückelhoven war ein Knotenpunkt mit Gefechtsständen zweier Wehrmachtseinheiten, der am 26. Februar von zwei amerikanischen Trupps von Hilfarth und Doveren her eingenommen wurde.

Etwas westlich der heutigen Hilfarther Rurbrücke schlugen die Amerikaner am frühen Morgen des 26. Februar eine Fußbrücke über den Fluss, auf der kleine Einheiten übersetzten, um die Beton-Straßenbrücke einzunehmen bevor sie von den Deutschen gesprengt werden konnte. Dies gelang, der Angriff richtete sich sofort gegen Hückelhoven, von wo die Amerikaner mit Handfeuerwaffen beschossen wurden, laut deren Chronik habe die eigene „Artillerie die Lage geklärt“. Die Amerikaner machten 45 Gefangene, „zweitklassige Soldaten von Volkssturmregimentern, die sich nicht ganz sicher zu sein schienen, was sie dort überhaupt tun sollten.“ Die Amerikaner begannen am 26. und 27. Februar mit der Eroberung Hückelhovens, der Zechenanlagen und der -siedlungen, um dann über Ratheim nach Wassenberg zu gelangen, wo der letzte Punkt der Rurbefestigung eingenommen wurde. Damit war der Krieg hier zu Ende.

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