Rosenmontagszüge in Myhl und Hilfarth Greta und die Rursurfer begeistern die Jecken

Die Myhler Sankhasen vermeldeten Rekord-Teilnehmerzahlen bei ihrem Rosenmontagszug, in Hilfarth rollte ein fahrbares Atomkraftwerk über die Rurbrücke.

 Auf dem Mottowagen: „Greta heizt uns ein“ fuhren das Prinzenpaar Hermann und Silvia Flesch mit Thronfolger und Sohn Domenik mit Freundin Anna am Rosenmontag durch die Myhler Straßen.

Auf dem Mottowagen: „Greta heizt uns ein“ fuhren das Prinzenpaar Hermann und Silvia Flesch mit Thronfolger und Sohn Domenik mit Freundin Anna am Rosenmontag durch die Myhler Straßen.

Foto: Ruth Klapproth

Sie tanzten und schunkelten Kälte und feuchte Witterung einfach weg. Jochen Küppers, Zugleiter der Myhler Sankhasen, vermeldete Rekord-Teilnehmerzahlen, als sich gestern der traditionelle Rosenmontagszug bei anhaltendem Regen durch die Straßen schlängelte. Die ursprünglich angemeldeten 570 Jecken wurden kurzfristig auf 740 aufgestockt – weil der große Tulpensonntagszug der Wassenberger Kongolesen wegen Sturm- und Unwetterwarnung ausgefallen war.

Zahlreiche Gruppen aus Wassenberg hatten sich spontan dem MKV angeschlossen. Seine Tollität Hermann und Ihre Lieblichkeit Silvia (Ehepaar Flesch) von der KG Kongo sowie Sohn Domenik mit Freundin Anna Przybylski als „Thronfolger-Paar“ freuten sich, dass ihr schmuckes Gefährt mit überdimensionaler Greta-Figur endlich zum Einsatz kam. „Greta heizt uns ein“, verkündeten die Wassenberger Narrenregenten über die umstrittene junge Klimaaktivistin.

„Musik ist Trumpf“ lautete das bezeichnende Motto des Myhler Trommlercorps, die Wassenberger Wohngruppe „Lucy und Strolch“ präsentierte eine märchenhafte Zwergenwelt. Als Panzerknacker waren die Mitglieder von Concordia Birgelen unterwegs. Die Gerderather „Kamelle-Mafia“ als Football-Spieler, „Wildenrather Goldfasänchen“ als Zeichentrickfigur Super Mario sowie temperamentvolle Mexikaner aus der Landjugend zogen durch den Ort. Krönender Abschluss: der Sankhasen-Prinzenwagen mit Kinderprinzesschen Julia Böttcher und den beiden Hofdamen Vivian Vaßen und Marie Frick.

 Das ehemalige Hilfarther Herrenballett „Dreamteam“ zog mit selbst gebauten Surfboards als „Rursurfer“ durch die gut besuchten Straßen.

Das ehemalige Hilfarther Herrenballett „Dreamteam“ zog mit selbst gebauten Surfboards als „Rursurfer“ durch die gut besuchten Straßen.

Foto: Ruth Klapproth

Was in Myhl ging, war an der Rur nicht erlaubt. Nachdem die Züge in Ratheim und Wassenberg am Vortag ausgefallen waren, gingen bei Trötemänn-Zugleiter Murphy Lingen viele Teilnahme-Bitten für Hilfarth ein, die nicht berücksichtigt werden konnten. „Die Stadt hat uns keine Erlaubnis gegeben, den Zug so stark zu vergrößern“, berichtete der Organisator. In blauer Fußballer-Montur, aber mit grauen Haaren und Rollatoren waren die Hobbysportler des TuS Jahn mit von der Partie. Sie machten auf die bevorstehenden Jubiläums-Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Traditionsvereins aus dem Korbmacherdorf aufmerksam, gaben sich dabei wohl als Gründungsmitglieder aus.

In die antike Zeit entführten die Brachelener „Promille-Tigers“ als Römer, in fernen Galaxien war die Gruppe „W.I.R“ unter dem Motto „Star Wars“ unterwegs. Junge Gärtnerinnen aus den Funkengarden, die „Peppermints“ als orangefarbene WDR-Maus und der fahrende Zirkus der Hilfarther Feuerwehr zogen viele bewundernde Blicke auf sich. Vorsicht, radioaktiv: Die Millicher Jecken machten mit ihrem rollenden Atomkraftwerk Hilfarth unsicher. Aus Madagaskar war der Freundeskreis „Die Chaoten“ an der Rurbrücke eingetroffen: Zebras, Bären sowie Giraffen fuhren durch die Straßen.

Einen glanzvollen Schlusspunkt setzte der prunkvolle Elferratswagen der Trötemänn mit dem neuen Sitzungspräsidenten Arndt Holten an Bord.

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