Jahrestag auch in Hückelhoven Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus

Hückelhoven · Nachdem es wegen der Pandemie in den beiden vergangenen Jahren 2021 und 2022 nicht möglich war, das Gedenken in gewohnter Weise zu begehen, laden die Pax-Christi-Gruppe Hückelhoven und Bernd Jansen, Bürgermeister der Stadt Hückelhoven, in diesem Jahr wieder zu einer Gedenkstunde ein.

Am Freitag um 19 Uhr findet eine Gedenkstunde im Brunnenhof des Gymnasiums statt.  Foto: dpa

Am Freitag um 19 Uhr findet eine Gedenkstunde im Brunnenhof des Gymnasiums statt. Foto: dpa

Foto: dpa/Martin Schutt

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des Nazi-Regimes, das als Synonym für den Holocaust gilt. Im Jahr 1996 führte der damalige Bundespräsident Roman Herzog diesen Tag der Befreiung als Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus ein. In diesem Zusammenhang sagte Bundespräsident Herzog: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen.“ Daher sei es erfreulich, dass seit vielen Jahren Schülerinnen und Schüler der verschiedenen weiterführenden Schulen der Stadt diese Gedenkstunde inhaltlich gestalten.

Die von Bundespräsident Roman Herzog angesprochene Wachsamkeit sei in diesen Tagen wieder besonders notwendig, betont Hans-Jürgen Knubben, Sprecher von Pax Christi. Vor allem wenn man sehe, wie hoch das Ausmaß von Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus ist. Dabei schrecken die Akteure auch vor Terror nicht zurück.

„Wir wollen mit unserem Gedenken die Erinnerung an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft aufrechterhalten, um damit eine Hilfe gegen das Vergessen zu geben und so dazu beitragen, dass sich die Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholen“, sagt Knubben. Und deshalb soll die Gedenkveranstaltung nicht nur auf die Vergangenheit beziehen, sondern auch ein Appell an eine jede und einen jeden dafür sein, dass in unserem Land alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, politischen und sonstigen Orientierung oder ihrer Religion, friedlich und sicher leben können.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Pax-Christi-Gruppe etwas einfallen lassen, als wegen der Pandemie kein normales Gedenken möglich war. Exemplarisch an fünf Personen aus Hückelhoven habe man erinnert, die Opfer der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft geworden sind. Die Texte mit weiterführenden Informationen zu den fünf Personen waren am Friedenspfahl in Hückelhoven angebracht worden.

(RP)
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