Dank einer langen Karriere in der Politik gilt Roman Herzog heute als einer der wichtigsten Politiker der Nachkriegszeit. Mit seinem Eintritt in die CDU begann eine politische Laufbahn, die ihn über parteipolitische Positionen auf Landesebene schließlich bis zum Amt des Bundespräsidenten Deutschlands führte. Außerdem hielt Herzog mehrere Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen. Er lebte zuletzt mit seiner zweiten Frau zusammen. Aus seiner ersten Ehe gingen zwei Söhne hervor. Zu den medialen Höhepunkten seiner Karriere zählt die so genannte Ruck-Rede in Berlin im Jahr 1997.
Ausbildung und Lehraufträge
Herzog wurde am 5. April 1934 in Landshut geboren. Nach dem Abitur mit Bestnote begann er 1953 das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität München. Bereits fünf Jahre später erfolgte seine Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaft. Im selben Jahr heiratete er seine erste Frau, Christiane Krauß. Ab 1956 unterrichtete er als Privatdozent in München, bis die Freie Universität zu Berlin ihn zum ordentlichen Professor berief. Hier wurde er 1967 Dekan und 1968 Prodekan der juristischen Fakultät. Eine erneute Berufung der deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer verschaffte ihm den Lehrstuhl für Staatslehre und Politik. In den Jahren 1971 und 1972 hielt er hier auch das Amt des Rektors. Während Herzogs universitärer Laufbahn arbeitete er als Coautor am Grundgesetzkommentar von Maunz und Dürig. Dieses Werk zählt heute zur Standardliteratur der Politikwissenschaft.
Politische Karriere des Roman Herzog
Roman Herzog trat im Jahr 1970 in die christlich-demokratische Union ein. Hier engagierte er sich bereits früh in der Politik auf Landesebene. Schon drei Jahre später wurde er zum Staatssekretär und Bevollmächtigten des Landes Rheinland-Pfalz berufen. Diese Funktion brachte für Roman Herzog außerdem eine Position im Bundesrat mit sich. 1978 wurde er von der Regierung um Lothar Späth zum Minister für Kultus und Sport des Landes Baden-Württemberg ernannt. Wenige Jahre später wechselte er in das Amt des Innenministers.
Roman Herzog: Siebter Bundespräsident Deutschlands
Die Berufung in das Amt des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland erfolgte im Mai 1994 nach einer recht überraschenden Kandidatur. Mit dem Rückzug von Hildegard Hamm-Bücher im zweiten Wahlgang wurden die Stimmen der FDP frei und fielen mehrheitlich Roman Herzog als Kandidat der CDU zu.
Als einer der markantesten Punkte seiner Amtszeit gilt die Berliner Rede, die umgangssprachlich auch als Ruck-Rede bezeichnet wird. Der Ausspruch "Durch Deutschland muss ein Ruck gehen." ist seither oft ziel von satirischen Anspielungen und wurde von vielen Politikern in Ansprachen zur Nation aufgegriffen. Die erste Berliner Rede im Jahr 1997 war der Beginn einer jährlichen Tradition für Herzogs Nachfolger im Amt des Bundespräsidenten.