Aufhebung des Besuchsverbotes Seniorenheime dämpfen Erwartungen

Die Hildener Pflegeeinrichtungen befürchten falsche Erwartungen bei Bewohnern und Angehörigen. Ein Besuch von vielen Angehörigen an Muttertag werde auf keinen Fall gleichzeitig möglich sein. Besucher sollten sich vor einem Besuch in der Einrichtung nach dem Prozedere erkundigen, damit sie nicht in einer langen Warteschlange erwartungsfroher Angehörigen stehen und enttäuscht wieder umdrehen müssen.

 Weihnachtsmarktbuden fungieren als Besucherhäuschen im Seniorenzentrum Erikaweg. Volker Hillebrand vom Stadtmarketing stellte die Bude zur Verfügung.

Weihnachtsmarktbuden fungieren als Besucherhäuschen im Seniorenzentrum Erikaweg. Volker Hillebrand vom Stadtmarketing stellte die Bude zur Verfügung.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat angekündigt, dass das generelle Besuchsverbot in Pflegeeinrichtungen zu Muttertag aufgehoben werden soll. Zusammen mit Bürgermeisterin Birgit Alkenings warnen die Leitungen von Hildener Seniorenheimen vor falschen Erwartungen bei den Bewohnern und Angehörigen.

„Grundsätzlich wird die Lockerung des Besuchsverbots für die Pflegeeinrichtungen von allen begrüßt“, heißt es in der von Beate Linz-Eßer, (Seniorendienste Stadt Hilden), Ute Franke-Hesse (Haus Horst), Michael Zieger (Dorotheenviertel/Graf-Recke-Stiftung) und  Birgit Alkenings unterzeichneten Erklärung. Allerdings werde Vieles von dem nun Angekündigten in den Einrichtungen bereits umgesetzt.  

„Bereits seit einiger Zeit bieten wir die Möglichkeit, dass Besuche nach vorheriger Anmeldung in einem geschützten Rahmen auf den Terrassen oder an einem anderen Ort stattfinden“, erläutert Franke-Hesse, Leiterin des Wohnstift Haus Horst. Auch die anderen Einrichtungen waren kreativ und haben mit Hilfe von Weihnachtsmarkthäuschen oder am Gartenzaun und in Zelten Besuche im geschützten Rahmen möglich gemacht.

Gleichzeitig wächst jedoch die Sorge, dass durch eine zu starke Lockerung des Besuchsverbots das Risiko einer Infektion mit Covid19 in den Pflegeheimen zunimmt. „Die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen gehören zu der am meisten gefährdetsten Personengruppe“, warnt Michael Zieger, Leiter des Dorotheenviertels.

Die Situation in Pflegeeinrichtungen hat gezeigt, wie schnell es durch eine CoronaInfektion zu einer hohen Zahl von Todesfällen kommen kann. „Ich bin sehr froh, dass es den Pflegeeinrichtungen in Hilden bislang gelungen ist, durch umsichtiges und verantwortungsbewusstes Handeln eine Infektion in den Pflegeeinrichtungen zu verhindern“, betont Birgit Alkenings: „Dies dürfen wir nicht durch zu starke Lockerungen des Besuchsverbots verspielen.“

„Eine Lockerung der Besuchsregeln ist verbunden mit sehr strikten Schutz- und Hygieneregeln, die mit einem hohen organisatorischen und personellen Aufwand verbunden sind“, mahnt Beate Linz-Eßer, Geschäftsführerin der Seniorendienste Stadt Hilden. Die Besucher müssen erfasst,  nach möglichen Risiken befragt und in die Hygienevorschriften eingewiesen werden. Bei den Besuchen muss der Mindestabstand in jedem Fall eingehalten werden. Die Bewohner müssen vom Personal zu den Besuchsstellen gebracht werden. Zu all diesen Maßnahmen muss zusätzliches Personal gewonnen werden.

Die Hildener Pflegeeinrichtungen befürchten nun falsche Erwartungen bei den Bewohnern und Angehörigen. Ein gleichzeitiger Besuch von vielen Angehörigen an Muttertag werde auf keinen Fall möglich sein. Die Bürger werden daher gebeten, sich vor einem Besuch in der Einrichtung zu erkundigen, damit sie nicht in einer langen Warteschlange erwartungsfroher Angehörigen stehen und enttäuscht wieder umdrehen müssen.

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