Fußball-Niederrheinpokal VfB 03 Hilden verliert beim Favoritenschreck

In der dritten Runde des Niederrheinpokals kommt für die Hildener Oberliga-Fußballer beim eine Klasse tiefer spielenden VfR Krefeld-Fischeln das Aus. Mit der 0:1-Niederlage endet für das Schneider-Team eine lange Erfolgsserie.

 Maximilian Wagener (Mitte) verpasste mit einem Pfostenschuss den Ausgleich.

Maximilian Wagener (Mitte) verpasste mit einem Pfostenschuss den Ausgleich.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

VfR Krefeld-Fischeln – VfB 03 Hilden 1:0 (0:0). Die Vorfreude auf das Duell in der dritten Runde des Nieder­rheinpokals war groß, letztlich aber traten die Fußballer des VfB 03 tief enttäuscht die Heimfahrt an. Dem goldenen Tor des Landesligisten in der 67. Minute der Partie hatte der Oberligist, der mit gleich vier Spielerwechseln zur Schlussoffensive blies, am Ende nichts mehr entgegenzusetzen. „Wir hatten heute nicht das Spielglück und konnten auf dem kleinen Platz nicht so viel taktische Qualität an den Tag legen“, sagte Tim Schneider. Der VfB-Trainer stellte fest: „Die Krefelder haben sich das hart erarbeitet, das Pendel hat diesmal nicht für uns ausgeschlagen.“

Dabei mussten die Hildener nicht nur mit den ungewohnten Platzmaßen, sondern auch mit dem Fehlen mehrerer Stammkräfte fertig werden. Ins Kontor schlug sicherlich der Ausfall von Stefan Schaumburg, der bereits im Derby bei den Sportfreunden Baumberg frühzeitig mit einem Muskelfaserriss ausschied und wohl noch zwei weitere Wochen pausiert. Ebenfalls passen musste Talha Demir (Sprunggelenk). Zudem weilte Pasal Weber im Urlaub. Und dann stand auch noch Nick Hellenkamp erkältungsbedingt nicht zur Verfügung. Pech kam dazu, denn Tuncay Altuntas, der diesmal von Beginn an auflief, zog sich gleich in der 7. Minute bei einem Sprint einen Muskelfaserriss zu – für ihn kam Gianluca de Meo aufs Feld, der 70 Minuten später seinen Platz für Niklas Strunz räumte.

Personelle Probleme mussten auch die Krefelder meistern, doch sie schafften es, die verbleibenden Kräfte zu bündeln. „Die Mannschaft ist dadurch noch enger zusammengerückt. Sie hat heute Mut gezeigt und verdient gewonnen“, erklärte VfR-Coach Kalli Himmelmann.

In der zweiten Pokalrunde setzten sich die Krefelder bereits gegen den Oberligisten SC Union Nettetal durch, gewannen überraschend deutlich mit 4:2. Auch da profitierte der VfR zweifellos vom Heimvorteil. „Auf dem Platz geht es nicht darum, Räume zu öffnen oder um Spielverlagerung, sondern man muss giftig im Zweikampf sein – sich durchzukombinieren wird eher schwer“, analysierte Schneider und bekannte: „Es war kein klassisches Spiel, in dem man den Unterschied sehen konnte.“

Gleichwohl hatten die Hildener durchaus Möglichkeiten, ihrren Traum vom Einzug in die vierte Runde und dem ganz großen Los zu erfüllen. So ließ Kevin Brechmann mit einem strammen Pfostenschuss aufhorchen, im Gegensatz zum letzten Meisterschaftsspiel prallte der Ball jedoch diesmal ins Feld zurück (22.). Ebenso erfolglos blieb Robin Müller mit seinem Kopfball nach einer Ecke (41.), als VfR-Keeper Steven Salentin, der erstmals im VfR-Kasten stand, glänzend reagierte.

Auf der anderen Seite war aber auch Bastian Sube auf dem Posten, als Niklas Geraets plötzlich frei vor ihm auftauchte (7.) und der Hildener Schlussmann im Eins-gegen-eins Sieger blieb. In der zweiten Halbzeit fand das Duell des Keepers gegen den Stürmer eine Neuauflage und wiederum hatte Sube das bessere Ende für sich (65.). Zwei Minuten später leitete ein Fehlpass im Hildener Mittelfeld die Entscheidung ein. Hendrik Schorn traf mit einem flachen Schuss ins lange Eck zur Krefelder 1:0-Führung, die auch beim Abpfiff noch Bestand hatte. So stand der Pfosten bei einem Schuss von Maximilian Wagener dem Ausgleich im Weg (70.). Im Gegenzug verfehlte Fynn Ziemes aus 16 Metern nur knapp das VfB-Gehäuse (71.).

„Vielleicht war es ein Dämpfer zur rechten Zeit“, sinnierte Tim Schneider später. Einen Vorwurf wollte der Hildener Chefcoach seinem Team aber nicht machen: „Die Jungs aus der zweiten Reihe haben ihr Bestes gegben, haben hart gearbeitet und sich nicht hängen lassen.“ Dann blickte der 39-Jährige bereits nach vorne: „Ein, zwei Tage können wir uns noch ärgern, ab Dienstag aber konzentrieren wir uns auf das nächste Meisterschaftsspiel gegen Kleve. Die Mannschaft muss jetzt zeigen, dass sie auch in der Niederlage zusammenhält.“ Abschließend gestand er: „Wer verliert schon gerne, aber wenn, dann ist es mir im Pokal lieber als in der Meisterschaft.“ Nach insgesamt acht Siegen hintereinander will der ehrgeizige Trainer mit seinem Team am Sonntag auf eigenem Platz eine neue Erfolgsserie starten.

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