Wie ist die politische Karriere von Karl-Josef Laumann verlaufen?
Schon während seiner Berufsausbildung zum Maschinenschlosser trat Karl-Josef Laumann der IG Metall bei. Später engagierte er sich auch als Betriebsrat bei seinem Arbeitgeber, einem Landmaschinenhersteller. In die CDU trat der spätere Minister mit 17 Jahren ein. Den Weg in die Partei fand er über die Junge Union im Kreis Steinfurt, deren Kreisvorsitzender er von 1980 bis 1986 war. 1977 wurde der engagierte Gewerkschafter auch Mitglied der Christlich-Deutschen Arbeitnehmerschaft (CDA), dem Arbeitnehmerflügel der CDU, zu deren Bundesvorsitzendem er 2005 gewählt wurde.
Sein erstes Mandat übernahm Karl-Josef Laumann 1979 im Stadtrat seiner Heimat Hörstel, dem er bis 2004 angehörte. Ab 1986 hatte er außerdem den Vorsitz des CDU-Ortsverbands Riesenbeck (bis 1993) und des CDU-Kreisverbands Steinfurt (bis 2010) inne.
Den Weg in die Berufspolitik nahm Laumann 1990 mit seiner Wahl in den Deutschen Bundestag. Damals gewann er das Direktmandat in seinem Wahlkreis Steinfurt III, bei den Bundestagswahlen 1994, 1998 und 2002 unterlag er allerdings immer dem SPD-Kandidaten Reinhold Hemker. Laumann zog über die Landesliste der CDU Nordrhein-Westfalen trotzdem stets in den Bundestag ein.
Nach dem Sieg der CDU bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005 wechselte Laumann von der Bundes- in die Landespolitik. CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ernannte den Münsterländer zum Landesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Im August 2005 übernahm Laumann als Nachrücker von der CDU-Landesliste das Landtagsmandat von Hans-Peter Lindlar, der zum Regierungspräsidenten von Köln ernannt wurde.
Minister blieb Karl-Josef Laumann bis 2010. Nachdem die CDU die Landtagswahl 2010 in NRW verloren hatte, wechselte der Politiker auf die Oppositionsbank. Sein Landtagsmandat hatte er in seinem Wahlkreis Steinfurt II mit 50,4 Prozent der Erststimmen erreicht und die CDU-Landtagsfraktion wählte Laumann zu ihrem neuen Vorsitzenden. In einer internen Kampfabstimmung konnte er sich gegen Armin Laschet knapp mit 34 zu 32 Stimmen durchsetzen.
Bei der vorgezogenen NRW-Landtagswahl 2012 konnte Laumann sein Direktmandat im Wahlkreis verteidigen und blieb auch CDU-Fraktionsvorsitzender. Beides legte er im Dezember 2013 nieder, als er zum Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie zum Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege ernannt wurde. Diese neu geschaffene Aufgabe übernahm er als Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit.
Als sogenannter Pflegebeauftragter konnte sich Laumann als Gesundheits- und Sozialexperte weiter profilieren, sodass er nach der NRW-Landtagswahl 2017 vom neuen CDU-Ministerpräsidenten Armin Laschet wieder als Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen berufen wurde.
Am 29.06.2022 wurde Laumann erneut zum Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales gewählt, diesmal vom 2021 neu gewählten Ministerpräsidenten Hendrick Wüst.
Der Münsterländer gehört darüber hinaus seit 2002 dem Bundesvorstand der CDU Deutschlands und seit 2004 dem Präsidium der Partei an. Seit 2003 ist Laumann außerdem Vorsitzender des CDU-Bezirksverbands Münsterland. Von 2010 bis 2021 und von 2014 bis 2021 war er stellvertretender Landesvorsitzender CDU der NRW.
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