Nach heftigen Sturmböen Tagebau-Autobahn bei Grevenbroich wieder gesperrt

Grevenbroich · Sturmtief „Eugen“ rüttelte die Autos auf der A44n kräftig durch. Nachdem der Wind einen Lkw gepackt hatte, sperrte die Autobahnpolizei einmal mehr die Fahrbahnen in beiden Richtungen.

 Zu einem ähnlichen Sandsturm wie auf unserem Archivbild von August 2020 kam es am Dienstag Nachmittag auf der Autobahn 44n.

Zu einem ähnlichen Sandsturm wie auf unserem Archivbild von August 2020 kam es am Dienstag Nachmittag auf der Autobahn 44n.

Foto: privat

Wenn der Wind etwas heftiger weht, herrscht regelmäßig Alarmstimmung auf der Tagebau-Autobahn. Am Dienstag ist die A 44n wegen des Sturmtiefs „Eugen“ erneut für mehrere Stunden gesperrt worden. Der Verkehr wurde umgeleitet, es kam zu Staus und Behinderungen.

Bevor die Autobahn abgeriegelt wurde, hatte sich ein Unfall ereignet. Wie ein Sprecher der Autobahnpolizei Düsseldorf auf Anfrage unserer Redaktion berichtete, war ein Lastwagen gegen 13.35 Uhr von einer Windböe erfasst worden. Dabei sei der Auflieger des schweren Fahrzeugs umgekippt. Er musste später von einem Spezialunternehmen geborgen werden. Der Fahrer des Lkw habe den Zwischenfall ohne Verletzungen überstanden.

„Um weitere Unfälle zu verhindern, haben wir uns zu einer Vollsperrung der A 44n entschlossen“, sagte der Sprecher der Autobahnpolizei. „Sie gilt für die gesamte Dauer des Sturmtiefs.“ Der betroffene, 2018 freigegebene Autobahnabschnitt führt auf einer Trasse durch den Tagebau Garzweiler. Da weder Bäume noch Sträucher neben den Fahrstreifen stehen, hat er Wind dort eine große Angriffsfläche.

Ein weiteres Problem für die Autofahrer: Die teils heftigen Böen wirbelten erhebliche Mengen Staub aus dem Tagebau und den benachbarten Feldern auf. „Das sah schon beinahe so aus wie ein Sandsturm in der Sahara“, schildert ein Augenzeuge. Der Staub habe die Sicht auf der Autobahn erheblich behindert, teilweise habe die Sichtweite unter 50 Meter gelegen.

RWE hat Sprühmasten am Tagebaurand installiert, im Inneren des Areals befeuchten Wasserwerfer das Gelände. Doch sobald diese Flächen ausgetrocknet sind, könne ein Aufwirbeln des Staubs nicht verhindert werden, so ein Sprecher des Konzerns. „Gegen solche Natur-Gewalten sind wir machtlos.“

Für die Grevenbroicher Feuerwehr verlief der Tag eher ruhig. Über die Sozialen Medien hatte sie vor der Wetterlage gewarnt und dazu geraten, im Freien vorsichtig zu sein. Bis zum späten Nachmittag mussten die Einsatzkräfte aber zu keinem Sturmeinsatz ausrücken.

(wilp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort