Handball TV Aldekerk verpasst den Paukenschlag

Kerken · Zweite Handball-Bundesliga der Frauen: Der Aufsteiger verliert beim Spitzenreiter HSV Solingen-Gräfrath mit 29:30 und kassiert damit im fünften Spiel die fünfte Niederlage. Doch die Mannschaft zeigt die mit Abstand beste Saisonleistung.

 Der TV Aldekerk – hier Angelina Huppers – versteckte sich in der Solinger Klingenhalle keineswegs und hätte einen Punkt verdient gehabt.

Der TV Aldekerk – hier Angelina Huppers – versteckte sich in der Solinger Klingenhalle keineswegs und hätte einen Punkt verdient gehabt.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Der TV Aldekerk hat die große Überraschung des fünften Spieltags in der Zweiten Handball-Bundesliga der Frauen nur um Haaresbreite verpasst. Das Schlusslicht musste sich beim Tabellenführer HSV Solingen-Gräfrath am Ende mit 29:30 (16:16) geschlagen geben und kassierte damit im fünften Anlauf die fünfte Niederlage. Doch der Aufsteiger lieferte in der Solinger Klingenhalle die mit Abstand beste Saisonleistung, die Hoffnung für die kommenden Partien gibt.

„Wir haben heute wirklich gut gekämpft und gezeigt, dass wir jetzt endlich in der Liga angekommen sind“, sagte die erschöpfte Aldekerker Kapitänin Svenja Rottwinkel nach der Partie. „Das war am Ende wirklich sehr unglüclklich, wir hätten einen Punkt verdient gehabt.“ Der Außenseiter startete gegen den Tabellenführer so ins Spiel, wie ATV-Trainerin Yvonne Fillgert sich das im Vorfeld vorgestellt hatte. Ihre Mannschaft stellte sich den Gastgberinnen befreit und ohne Druck entgegen und entpuppte sich als gleichwertiger Spielpartner. Zwar ging Fillgerts ursprünglicher Plan, aus einer stabilen Abwehr nach vorne zu spielen, nicht auf. Dennoch begegneten sich die Kontrahenten auf Augenhöhe.

Diesmal war es der Angriff der Grün-Weißen, der die Akzente setzte und den Solingerinnen empfindliche Nadelstiche zufügte. Insbesondere der Aldekerker Rückraum mit Mariel Beugels, Fabienne Huppers und der erneut starken Birga van Neerven zeigte sich spiel- und schussstark. „Wir hatten schon von Beginn an in der Deckung Probleme“, gab Gräfraths Trainerin Kerstin Reckenthäler nach der Partie zu. „Wir hatten uns vorgenommen, wach zu sein und gut in die Partie zu starten. Das ist uns leider gar nicht gelungen.“

So bewegten sich zwei Mannschaften auf die Halbzeit zu, die gleichwertiger kaum sein konnten. Zum Seitenwechsel standen eine gleiche Angriffseffektivität, identische Fehlerquoten und Torhüterparaden auf den Spielprotokollen – das 16:16, das auf der Anzeigetafel aufleuchtete, war folgerichtig.

Nach dem Seitentausch waren es die Gastgeberinnen, die den besseren Start erwischten. Reckenthäler hatte ihre Defensive etwas offensiver ausgerichtet und zog dem Aldekerker Angriff damit zunächst etwas den Zahn. Die Gräfratherinnen nutzten den Sand im ATV-Getriebe, gewannen die Oberhand und setzten eine Viertelstunde vor dem Ende mit dem Treffer zum 25:20 ein erstes Ausrufezeichen. „Da hatten wir keine gute Phase“, sagte Yvonne Fllgert, die in der 47. Minute genau zum richtigen Zeitpunkt eine Auszeit nahm. Ihr Team raffte sich noch einmal auf und war beim Stand von 27:26 plötzlich wieder auf Tuchfühlung. Drei Gräfrather Tore in Serie sorgten für die Vorentscheidung, doch Grün-Weiß gab sich nicht auf und blieb dem Tabellenführer dicht auf den Fersen. Für den erhofften Ausgleichstreffer sollte die Zeit nicht mehr reichen.

„Wir haben eine Superleistung gezeigt“, sagte Yvonne Fillgert, die sichtlich zufrieden mit ihrer Mannschaft war. „Abgesehen von der Schwächephase zu Beginn des zweiten Durchgangs waren wir auf Augehöhe. Das lässt uns zuversichtlich in die nächsten Spiele gehen.“ Sollte der Aufsteiger die gezeigte Leistung am kommenden Samstag im Kellerduell beim TV Beyeröhde in Wuppertal bestätigen können, sollte dem ersten Erfolgserlebnis nichts mehr im Weg stehen.

TV Aldekerk: Cengiz, Kothen – van Neerven (8), Rottwinkel (7/5), Beugels (5), F. Huppers (4), A. Huppers (2), Verlinden (1), Nunnendorf (1), Albin (1), Molderings, Nebel, Schütten, Korsten, Strunz, van Katwijk.

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