Handball-Landesliga Landesliga-Doppelpack in Blau und Weiß

Issum · Die Männer-Mannschaft des TV Issum um Trainer Oliver Cesa blickt mit gemischten Gefühlen auf die neue Handball-Saison. Werner Konrads, Trainer des Frauen-Teams, kann endlich auf einige Alternativen zurückgreifen.

 Der TV Issum bangt vor dem Saisonstart um Johannes Teuwsen. Der wurfgewaltige Linkshänder laboriert immer noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses, den er sich vor rund einem Jahr zugezogen hat.

Der TV Issum bangt vor dem Saisonstart um Johannes Teuwsen. Der wurfgewaltige Linkshänder laboriert immer noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses, den er sich vor rund einem Jahr zugezogen hat.

Foto: ja/Seybert

Der TV Issum zählte in den vergangenen Jahren stets zum Besten, was die Handball-Landesliga, Gruppe 3, zu bieten hat. Zum ganz großen Wurf sollte es zwar nie reichen, doch die Blau-Weißen mischten immer munter in der Spitzengruppe mit. Diesmal blickt Oliver Cesa bei aller Vorfreude dem Saisonstart mit eher gemischten Gefühlen entgegen. „Ich möchte zwar keine genaue Prognose abgeben oder ein konkretes Saisonziel nennen. Aber diesmal könnte es für uns kompliziert werden“, sagt der Issumer Trainer.

Das liegt vor allem daran, dass die Mannschaft im Vorfeld um zwei Leistungsträger bangt. Manuel Kaub, der im rechten Rückraum gesetzt und eigentlich unverzichtbar ist, droht wegen einer hartnäckigen Schulterverletzung eine längere Pause. Und Rechtsaußen Johannes Teuwsen hat sich immer noch nicht so richtig von einem Kreuzbandriss erholt, den er sich am ersten Spieltag der abgebrochenen Saison zugezogen hatte. „Damit haben wir auf der rechten Seite schon einmal ein echtes Problem. In Sachen Verletzungen darf jetzt nichts mehr passieren“, sagt Cesa.

 Zum Saisonauftakt bekommt es die Issumer Kreisläuferin Anne Paul wieder mit den Kontrahentinnen von der HSG VeRuKa zu tun.

Zum Saisonauftakt bekommt es die Issumer Kreisläuferin Anne Paul wieder mit den Kontrahentinnen von der HSG VeRuKa zu tun.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es gibt allerdings auch einige gute Nachrichten für die Anhänger der Blau-Weißen. So hat der Trainer einen alten Bekannten nach Issum gelotst, der in der Rückraum-Zentrale Regie führen soll. Vor der Corona-Zwangspause zählte Hanno Tebart zu den Leistungsträgern des Verbandsligisten HSV Dümpten. „Mit ihm habe ich einst noch zusammen in der Jugend des TV Aldekerk gespielt“, sagt Cesa. Viel Erfahrung bringt auch Lars Lippkow (ebenfalls Rückraum) mit, der sich in der neuen Saison an ein Comeback heranwagt. Auch das Issumer Eigengewächs Matthias Leenings spielt demnächst wieder mit seinem Bruder Christoph in einer Mannschaft zusammen. Der Linksaußen, der mehrere Jahre in Münster gelebt und für den dortigen Landesligisten Westfalia Kinderhaus gespielt hatte, zieht in die Heimat zurück. Außerdem hat sich Torwart Carsten Pattberg, der zuletzt beim Bezirksligisten TV Kapellen II zwischen den Pfosten stand, den Blau-Weißen angeschlossen.

Zum Saisonauftakt ist der TV Issum am Sonntag, 19. September, bei der DJK Adler Bottrop gefordert. Cesa: „Das ist gleich einmal eine echte Standort-Bestimmung. In diesem Spiel wird sich bereits zeigen, ob wir auch in Zukunft mit den stärksten Mannschaften der Liga mithalten können.“

Der Trainer der Frauen-Mannschaft des TV Issum hat auf einmal ungeahnte Möglichkeiten. In der Vergangenheit hatte Werner Konrads angesichts der geringen Kadergröße stets improvisieren müssen. Diese Zeiten sind zur Freude des früheren Bundesligaspielers, der soeben seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, vorbei. Zwar hat die erfolgreichste Werferin der vergangenen Jahre die Blau-Weißen verlassen. Helen Kolb sucht beim Oberligisten Adler Königshof eine neue sportliche Herausforderung. „Wenn sich einer Spielerin eine solche Chance bietet, legen wir ihr natürlich keine Steine in den Weg. Und sollte Helen irgendwann wieder zurückkommen wollen, nehmen wir sie mit offenen Armen wieder auf“, sagt Konrads.

Doch auf der anderen Seite durfte die Mannschaft in der Vorbereitung auf die neue Landesliga-Saison gleich vier Neuzugänge begrüßen – so etwas hat’s rund um den Issumer Vogt-von-Belle-Platz lange nicht mehr gegeben. Darunter sind zwei Rückkehrerinnen. Rückraumspielerin Linda Mannke feiert nach mehrjähriger Pause ihr Comeback. Und Leonie Höfken, die ebenfalls im Rückraum ihre Stärken hat, streift demnächst auch wieder das blau-weiße Trikot über. Sie war zuletzt für die TG Düsseldorf im Einsatz. Vom VfB Homberg II kommt Hannah Gerbet (Rückraum/Außen), die dort auch schon das eine oder andere Mal Verbandsliga-Luft in der ersten Mannschaft schnuppern durfte. Vierte im Bunde der Neulinge ist Außenangreiferin Alexandra Zepina, die von der benachbarten HSG Alpen/Rheinberg kommt.

„Damit haben wir endlich Alternativen und können auch das Tempospiel forcieren“, sagt Konrads. Da Torhüterin Nina Fuchs nach einem Fußbruch eine längere Pause einlegen wird, sollen insgesamt 15 Spielerinnen dafür sorgen, dass der TV Issum in der Landesliga eine gute Rolle spielt. Wobei der Trainer vor dem Start eine bescheidene Zielsetzung ausgibt. „Nach dem Rückzug der Turnerschaft Lürrip rechne ich in unserer Zwölfer-Gruppe noch mit zwei weiteren Absteigern. Wir wollen nicht dazu gehören“, sagt Konrads.

Der erfahrene Coach hat sich auch die gezielte Förderung der Talente aus den eigenen Reihen auf die Fahnen geschrieben. Dienstags trainieren die Issumer A-Juniorinnen gemeinsam mit der ersten Mannschaft. „Die eine oder andere Spielerin wird sicherlich auch schon in naher Zukunft ihr Landesliga-Debüt feiern.“ Und in den jüngeren Jahrgängen reifen bereits die nächsten viel versprechenden Talente heran, die irgendwann die Tradition in Sachen Issumer Frauen-Handball fortsetzen sollen. Unter Regie von Trainerin Elke Schmetter haben sich die B-Juniorinnen soeben für die Oberliga qualifiziert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort