Brauchtum Niederrhein-Schützen pilgern ins Spargeldorf

Walbeck · Etwa 1000 Schützen waren in Walbeck zu Gast. Die Bruderschaften traten in vier Wettbewerben gegeneinander an.

 Ihre ganze Pracht entfalteten die Majestäten beim großen Umzug durch den Walbecker Ortskern.

Ihre ganze Pracht entfalteten die Majestäten beim großen Umzug durch den Walbecker Ortskern.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wenn rund 1000 Schützen in das kleine Spargeldorf mit gut 4600 Einwohnern pilgern, dann wird dem örtlichen Schützenverein, der St.-Aloysius-Bruderschaft, vermutlich eine große Ehre zu Teil. Genau so war es auch am letzten Juniwochenende. Die Walbecker Bruderschaft ist in diesem Jahr erstmals Gastgeber des Landesschützenfestes des Landesverbandes Niederrhein. Bereits am Samstag, einen Tag vor dem Landesschützenfest, trafen einige Brüder und Schwestern aus den verschiedenen Schützenvereinen in Walbeck ein und übernachteten vor Ort in Hotels und Unterkünften.

Beim Hineinfahren in den süd-westlichen Gelderner Stadtteil wurde man von Fahnen, die an den Häuserfassaden befestigt wurden, begrüßt. Am Sonntag startete das Landeschützenfest um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der St.-Nikolaus-Kirche. Danach versammelten sich alle Bruderschaften zur offiziellen Begrüßung auf dem Kaplanshof.

Aufgrund des warmen Wetters und der spürbaren Hitze wurde eine „Marscherleichterung“ verkündet. Die Schützen durften also, wenn sie wollten, auf ihren pompösen Hut und die grüne Schützen-Jacke verzichten. „Das kommt nicht allzu häufig vor“, verriet Bezirkspressereferent Tobias Herbst. „Auch wird hier kostenlos an alle Wasser verteilt“, informierte Herbst darüber hinaus.

Auf der Bühne am Kaplanshof bekam Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser ein Präsent vom Landesverband Niederrhein zum Dank für die Schirmherrschaft des diesjährigen Landesschützenfestes überreicht. Daraufhin richtete auch Walbecker Brudermeister Christian Luyven seine Worte an die Schützen: „Dass so etwas hier auf dem Kaplanshof direkt an der Kirche stattfindet, ist nicht selbstverständlich.“

Um 11.45 Uhr begann der Aufmarsch zum Schaufahnenschwenke, der auf der Wiese hinter dem Neubaugebiet am Kokerweg stattfand. Die Bruderschaften der sieben Bezirke stellten sich in strenger Laufordnung auf. Voran liefen die Vertreter des Landesverbandes, dicht gefolgt von den Bruderschaften des gastgebenden Gelderner Bezirkes. Die drei Musikvereine Schwarz-Weiß Nieukerk, Wankumer Spielmannszug sowie der Walbecker Musikverein reihten sich zwischen die marschierenden Brüder und Schwestern ein und spielten dabei traditionelle Marschmusik.

Auf der großen Wiese am Kokerweg stellten sich die Brüder und Schwestern in einem großen Quadrat auf, um den Fahnenschwenkern, die in der Wiesenmitte ihr Können beim Schaufahnenschwenken unter Beweis stellten, zuzuschauen. Vorher wurde Fahnenschwenkmeister Gerd Staßen vor allen Zuschauern und Bruderschaften für seine Verdienste ausgezeichnet. Nach der Vorführung der Fahnenschwenker begann der festliche Umzug durchs Spargeldorf.

Später ging es für viele Schützen noch ans Eingemachte. Auf dem Kaplanshof war ein speziell für das Vogelschießen abgezäunter Bereich. Dort wurden drei verschiedene Wettbewerbe ausgetragen. „Wir haben das Landeskönigsschießen, Landesprinzenschießen und das Landesschülerprinzenschießen“, erklärte Luyven. Zudem konnten die vielen Fahnenschwenker der Bruderschaften bei einem Wettbewerb auf der Wiese am Kokerweg zeigen, wer die Nummer eins am Niederrhein ist.

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