Kurioser Fall in Geldern Mann fährt blau mit E-Mobil zur Vernehmung bei der Polizei

Update | Geldern · Mit einem Elektromobil war ein Mann zur Befragung auf der Polizeiwache Geldern gefahren. Dummerweise mit einer „Alkoholfahne“. Keine gute Idee. Jetzt erwartet ihn ein Strafverfahren.

Mit einem Elektromobil für Senioren war der Mann gekommen. Aber auch da darf man sich nicht betrunken ans Steuer setzen (Symbolbild).

Mit einem Elektromobil für Senioren war der Mann gekommen. Aber auch da darf man sich nicht betrunken ans Steuer setzen (Symbolbild).

Foto: dpa-tmn/Christophe Gateau

Da staunten vermutlich auch die Beamten: Jetzt kam ein Mann tatsächlich angetrunken zur Vernehmung. Damit nicht genug. Der Straelener war auch noch mit einem Elektromobil für Senioren zur Wache gefahren.

Wie die Polizei berichtet, ereignete sich der unglaubliche Vorfall am Donnerstag. Da war der 62-Jährige um 15.15 Uhr zur Vernehmung beim Verkehrskommissariat auf der Wache in Geldern erschienen. Von Straelen aus war er mit dem E-Scooter gekommen und stellte diesen vor dem Gebäude ab.

Einem Beamten fiel bei der Befragung ziemlich schnell auf, dass der Mann offenbar angetrunken gekommen war. Der Straelener hatte nämlich eine deutliche Alkoholfahne. Die Polizei ließ den Mann daraufhin in einen Alkoholtester blasen. Wie zu erwarten, fiel der Test positiv aus.

Damit nicht genug. Im Laufe der Untersuchungen wurde den Beamten schnell klar, dass der Straelener zusätzlich stark unter Medikamenteneinfluss stand. Er habe „deutliche Ausfallerscheinungen“ gezeigt, berichtet die Polizei. In einem solchen Zustand hätte er sich auch nicht an das Steuer eines Elektromobils setzen dürfen.

Daraufhin wurde die Entnahme einer Blutprobe angeordnet.

Der Mann durfte zwar die Wache verlassen. Die Heimfahrt auf dem E-Scooter untersagten ihm allerdings die Polizeibeamten. Der 62-Jährige musste sich daher ein Taxi rufen und damit dann zurück nach Straelen fahren.

Sein Elektromobil darf er abholen, wenn er wieder nüchtern ist. Das wurde erst einmal bei der Polizei untergestellt. Beim Fahrzeug des Mannes handelte es sich um einen E-Scooter, der bis zu 25 Stundenkilometer schnell ist. Einen Führerschein braucht man dafür nicht, aber man darf auch nicht betrunken damit fahren.

Den Mann erwartet jetzt ein Strafverfahren. Den Führerschein wird die Polizei ihm aber nicht abnehmen. Er hat nämlich gar keinen.

Auch wenn man darüber eigentlich nur den Kopf schütteln kann, kommt es immer wieder vor, dass Personen angetrunken zur Polizeiwache kommen. Erst vor wenigen Wochen hatte ein Fall in Pfaffenhofen Schlagzeilen gemacht. Da hatte ein Mann die frohe Nachricht bekommen, dass er sein verlorenes Handy bei der Polizei abholen könnte. Dumm nur, dass der Mann angetrunken zur Wache kam. Sein Smartphone bekam er zwar wieder, dafür war der Führerschein weg und ein Bußgeld fällig.

Noch verrückter war es vor gut einem Jahr in Coburg. Da war eine Frau zur Polizei gefahren, um ihre Tochter abzuholen, die mit sage und schreibe 3 Promille am Steuer erwischt worden war. Fatalerweise war auch die Mutter betrunken zur Wache gefahren. Bei ihr waren es immerhin noch 1,2 Promille. Ihr Führerschein wurde sichergestellt, der ihrer Tochter nicht – die hatte nämlich gar keinen.

Zunächst hatte die Redaktion das Foto eines E-Scooter-Rollers gezeigt, die Polizei machte in einer Nachtragsmeldung allerdings deutlich, dass es um ein Elektromobil für Senioren (Krankenfahrstuhl) ging.

(zel)
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