Spektakel auf dem Hötzenhof Hier schlägt das Herz des Springsports

Uedem · Beim dreitägigen Keppelner Springfestival erleben die Zuschauer auf dem Hötzenhof Reitsport vom Feinsten. Gleich drei Starter überwinden im Mächtigkeitsspringen die zwei Meter hohe Mauer. Resonanz übertrifft alle Erwartungen.

Drei Tage lang ging es für die Reitsportler – hier Stefanie Reining mit Alaba vom Club der Pferdefreunde Goch – hoch hinaus.

Drei Tage lang ging es für die Reitsportler – hier Stefanie Reining mit Alaba vom Club der Pferdefreunde Goch – hoch hinaus.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das war so recht nach dem Geschmack der Freunde des Springsports. Das dreitägige Springfestival des Reitervereins „von Bredow“ Keppeln ließ in der exzellent hergerichteten Abreite- und Prüfungshalle auf dem Hötzenhof der Familie Terhoeven-Urselmans keine Wünsche offen. Die Gastgeber hatten im Vorfeld des Turniers nicht zu viel versprochen. Denn die Amateur- und Berufsreiter zeigten in den 17 Prüfungen – darunter gleich sechs der schweren Klasse – Pferdesport der Spitzenklasse.

Dabei kamen die Zuschauer bereits am ersten Tag im Rahmen des Hans-Theo-Terhoeven-Urselmans-Gedächtnisspringens, einer Team-Prüfung der Klasse S, in den Genuss eines ganz besonderen Moments. Sämtliche Reiter dieser Prüfung begaben sich im Roten Rock, bei Marschmusik und stehendem Applaus, auf die Ehrenrunde, um einem Mann die Ehre zu erweisen, der sein Leben mit Werten, Wünschen und größtem Einsatz dem Pferdesport gewidmet hatte. Rang drei in diesem Springen ging an das Team Terhoeven-Urselmans – der Opa wäre mächtig stolz auf seine Enkel gewesen. Den Gesamtsieg sicherte sich die Familie Tillmann. Unter anderen mit Pferdewirtschaftsmeister Frederic in ihren Reihen, der im vergangenen Jahr im Hamburger Derby auf Platz zwei geritten war.

An Tag zwei des Turniers stand das Mächtigkeitsspringen der Klasse S im Mittelpunkt – inklusive der legendären Mauer, die für Pferd und Reiter eine besondere Herausforderung darstellt. Zahlreiche Zuschauer hatte es auf den Hötzenhof gelockt, die sich diese spannungsgeladene Prüfung nicht entgehen lassen wollten. Insgesamt zehn Starterpaare wagten sich in den schweren Parcours. Unter ihnen Lokalmatador Jens Terhoeven-Urselmans, der allerdings nach dem ersten Stechen ausstieg und sich dennoch feiern lassen durfte. Am Ende gab es in Frederik Tillmann (Grevenbroich), Christoph Kauert (Schönebeck) und Dominik Schwolow vom Berlinger Berg drei Sieger, die es mit ihren vierbeinigen Freunden fehlerfrei über die zwei Meter hohe Mauer geschafft hatten. Neben den Reitern wurde zudem Parcourschef Georg Broeckmann geehrt, der inzwischen schon seit 25 Jahren als „Maurer“ die Verantwortung trägt.

Tag drei des Keppelner Springfestivals stand ganz im Zeichen der Springprüfung der Klasse S-Zweisterne, in der unter anderem um den Ehrenpreis der Gemeinde Uedem geritten wurde. Hier wiesen die elf Hindernisse im Normalumlauf eine stattliche Höhe von bis zu 1,50 Meter auf. Eingebaut waren eine zweifache und eine dreifache Kombination, bestehend aus Steilsprüngen und Oxer als Aussprung, wobei dessen Breite 1,60 Meter betrug. Zehn der 34 Starterpaare qualifizierten sich schlussendlich für das gleichfalls spannende Stechen, zu denen auch Sebastian Adams und Emilie Pieper vom Kerkener Equestrian Sports Team gehörten. Trotz voll besetzter Ränge herrschte gespenstische Stille in der Halle. Lediglich das Schnauben der Pferde oder ein Touchieren der Holzstangen war zu hören. Aufbrandender Beifall, wenn der Parcours über dem letzten Hindernis, einem Oxer, beendet wurde. Schließlich hatten Pferd und Reiter gleichermaßen nicht nur im Normalumlauf, sondern auch im Stechen eine tolle Leistung abgeliefert. Sieger dieser Prüfung wurde der Grevenbroicher Gilbert Tillmann auf seiner Stute Ciamona L, der die Hindernisse fehlerfrei in Bestzeit überwand. Rang sieben und acht für die Kerkener Emilie Pieper und Sebastian Adams. „Wir sind sehr froh, dass die Zuschauer in Scharen zu uns gekommen sind. Die Reitsportfreunde wollen inzwischen unbedingt nach Keppeln“, zog Hausherr Hans-Gerd Terhoeven-Urselmans ein mehr als positives Fazit. „Die Zahl der Starter hat unsere Erwartungen übertroffen. Und der Zuschauerzuspruch ist einfach unglaublich. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte Vereinsvorsitzender Arnold Janßen. „Keppeln steht für Spitzensport, Showtime, Tradition und eine tolle Atmosphäre.“

Sämtliche Ergebnisse des dreitägigen Turniers können im Internet unter www.equi-score.de nachgelesen werden.

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