Trend in Hetzerath Wandersteine für Klima und Umwelt

Hetzerath · Steine bemalen und auslegen, die dann auf Reisen gehen – der Trend ist auch in Erkelenz angekommen. In Hetzerath werden angesichts von Umweltzerstörung und Klimawandel Steine mit Botschaften angefertigt.

 Steine sammeln für Rocks for Future (#rocksforfuture).

Steine sammeln für Rocks for Future (#rocksforfuture).

Foto: Eva Schmalen

Vielleicht haben Sie auch schon einen der bunten Steine entdeckt, die in der Umgebung zahlreich ausgelegt werden? Es sind teils aufwendig bemalte Steine, viele sind mit Botschaften versehen. „Rocksforfuture“ – also „Steine für die Zukunft“, widmen sich den hochaktuellen Themen Umwelt, Klima und Naturschutz. Vor rund zwei Monaten ist die Idee zu dem Projekt entstanden.

„Ich war mit meiner Nichte im Wald Müll sammeln“, erzählt Initiatorin Eva Schmalen, die gebürtig aus Hetzerath stammt. „Dabei haben wir einen Glücksstein gefunden“. Glückssteine werden häufig bemalt und ausgelegt, um dem Finder eine Freude zu machen. Dieser Stein hat die beiden auf die Idee gebracht, selbst Steine auszulegen, deren Botschaften den Umweltschutz fördern sollen. Gesagt, getan!

 Steine wie diese erinnern an die Verantwortung des Einzelnen zugunsten des Klimaschutzes.

Steine wie diese erinnern an die Verantwortung des Einzelnen zugunsten des Klimaschutzes.

Foto: Eva Schmalen

Eva Schmalen hat Familie und Freunde auf das Thema angesprochen und von der Idee erzählt. „Meine Cousine lebt schon länger plastikfrei. Sie hat mich in vielerlei Hinsicht inspiriert. Mit ungefähr 15 Leuten haben wir dann angefangen zu malen. Dabei haben wir uns ein bisschen Vorbereitungszeit eingeräumt“, erklärt sie. Ende Oktober haben sie dann begonnen, die Steine auszulegen und über soziale Medien über ihre Aktion zu berichten. Dort werden mittlerweile regelmäßig Fotos von den Steinen hochgeladen. Alle Steine sind mit dem Hashtag #rocksforfuture beschriftet, sodass sie im Netz geteilt werden können. Die Botschaften auf den Steinen sind deutlich: „Weniger Plastik ist Meer“, „Es gibt keinen Planeten B“, „Umweltschutz beginnt bei dir“ oder „Das Klima verändert sich – warum nicht auch wir?“.

 Steine sammeln für Rocks for Future (#rocksforfuture).

Steine sammeln für Rocks for Future (#rocksforfuture).

Foto: Eva Schmalen

Knapp einen Monat läuft die Aktion nun, und einige Steine sind bereits quer durch Deutschland gereist: „Einen Stein habe ich einem Kollegen mitgegeben. Er ist von Neuss nach Rommerskirchen und von dort bis nach Lübeck gereist“, berichtet Eva Schmalen. Viele Steine seien aber auch hier in der Region versteckt, unter anderem in Erkelenz und Umgebung, Mönchengladbach, Krefeld, Düsseldorf und Köln.

Auch außerhalb der Gründergruppe haben sich Leute von der Idee inspirieren lassen und machen mit. So sind schon in Berlin und auf der Insel Langeoog Steine aufgetaucht.

Die Idee, dass jeder ohne großen Aufwand mitmachen kann, steckt an. „Wir wollen die Menschen erreichen. Unser Ziel ist es, Interesse für die Probleme zu wecken und ein Bewusstsein zu schaffen. Es gibt viele Kleinigkeiten, die man in seinem Alltag verändern kann“. So ein Prozess braucht natürlich seine Zeit, doch die Gruppe ist zuversichtlich: „Über Social Media hat uns schon sehr viel positives Feedback zu unserem Projekt erreicht. Aber vieles läuft über Mundpropaganda“.

Auf den Profilseiten bei Facebook und Instagram gibt es momentan sogar einen Adventskalender, der Tipps und Tricks für den Alltag verrät, damit bequeme Gewohnheiten zugunsten der Umwelt verändert werden. Etwa zu den Themen Mehrwegflaschen statt Einweg, das Benutzen eines Stücks Seife anstelle von Duschgel oder auch nachhaltige Geschenkverpackungen für die Weihnachtsgeschenke.

Es geht letztlich nicht um Verzicht, sondern darum, Gewohnheiten zu hinterfragen: Wenn jeder ein bisschen umdenkt und Kleinigkeiten verändert, dann ist schon ein großer Schritt getan. Die Steine dienen dabei als Werbemedium. „Wir möchten die Menschen auf das Thema aufmerksam machen. Wenn das bedeutet, dass sie einen Stein finden und ihn nicht auf die nächste Reise schicken, sondern mit nach Hause nehmen und dort als eine Art Mahnmal nutzen, an sich zu arbeiten, dann ist unser Ziel trotzdem erreicht. Es geht gar nicht darum, dass der Stein besonders weit reist, sondern um das, was die Botschaft darauf vielleicht bewirken kann“, sagt Eva Schmalen.

Die Interaktion mit anderen steht ebenso im Fokus. Nicht nur über die Steine, sondern auch generell in Bezug auf die angesprochenen Themen wollen sie mit anderen ins Gespräch kommen. Es gilt also: Fleißig malen, Steine auf die Reise schicken, suchen, finden und teilen.

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