Auch Erwachsene freuen sich über ausgefallene Adventskalender; ausgefallene Kalender sind mittlerweile sehr beliebt. So schenkt ein Mann seiner Frau gerne Gutschein-Kalender, während es für Männer ebenfalls spezifische Exemplare gibt. Der Inhalt richtet sich dann nach den ganz besonderen Interessen des Beschenkten. Beispiele sind Bier-Adventskalender, Beauty-Adventskalender, Tee-Adventskalender, Adventskalender mit Make-up-Produkten oder Erotische Adventskalender. Den Ideen sind hier keine Grenzen gesetzt.
Welche Vorgänger von Adventskalendern gab es?
Zunächst wurden 24 Bilder aufgehängt oder 24 Striche an eine Wand oder Tür gemalt, von denen die Kinder jeden Tag einen wegwischen durften. So hatten die Kleinsten einen genauen Überblick, wie lange sie noch warten mussten. Als katholischen Brauch legte man jeden Tag ein Strohhalm in eine Krippe.
Neben dem Adventskalender, wie wir ihn auch heute noch kennen, gab es ähnliche Ideen wie die Weihnachtsuhr und die Adventskerze. Die Kerze wurde bis Weihnachten jeden Tag bis zum nächsten Strich abgebrannt.
Woher stammt das Wort „Adventskalender“?
Der Begriff „Advent“ stammt aus dem Lateinischen vom Wort adventus. Das heißt Ankunft. Die eigentliche Bedeutung der Adventszeit bezieht sich auf die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest. Man feiert die Ankunft des Heilands, die Geburt Jesu, am 24. Dezember.
Die Adventszeit bezeichnet die vier Adventssonntage vor Weihnachten. Beginn ist immer der erste Sonntag nach dem 26. November. Die Adventszeit endet in der Regel am 24. Dezember, an Heilig Abend. Die römische Kirche sah allerdings zunächst bis zu sechs Sonntage im Advent vor. Dies änderte sich erst mit Papst Gregor (590-604), der die Zahl auf vier festlegte.
Adventskalender gab es erstmals im deutschsprachigen Raum. Die katholische Kirche hatte vorher den Advent mit täglichen Adventsandachten zelebriert, in der evangelischen Kirche wurde die Adventszeit hingegen meist familiär begangen. Dort wurden Bibelstellen vorgelesen, es wurde zusammen gebetet und gesungen.
Die unterschiedlichen Traditionen in der evangelischen und in der katholischen Kirche – eher familiär zu Hause und eher "offiziell" in der Kirche – haben dafür gesorgt, dass viele unserer heutigen Adventstraditionen, die wir im familiären Kreis begehen, eher evangelischen Ursprungs sind. Dazu zählt übrigens auch der Adventskranz, der ursprünglich ebenfalls einer evangelischen Tradition folgt.
In der Regel haben Adventskalender 24 Türen, von denen vom 1. bis zum 24. Dezember jeweils eine geöffnet wird. Aber es gibt auch liturgische Adventskalender, die jeweils mit dem 1. Advent beginnen und Türchen bis zum 6. Januar (Erscheinung des Herrn) besitzen. Diese haben zudem vier zusätzliche Türchen für die Adventssonntage.
Wie haben sich Adventskalender historisch entwickelt?
Man geht heute davon aus, dass die Menschen um 1840 damit begannen, die Zeit bis zum heiligen Abend in Form eines Kalenders zu begehen. Besonders den Kindern sollte so die Zeit bis zum Weihnachtsabend „greifbar“ gemacht werden.
Frühe Adventskalender sahen 24 Bilder vor, die weihnachtliche Motive hatten. Es wurden auch Kreidestriche an Schränke und Türen gemalt, die weg gewischt werden konnten. In manchen Familien sammelten die Kinder Strohhalme, die dann in eine kleine Holzkrippe gelegt wurden. Auch Federn wurden benutzt, damit das Jesuskind ein schön weiches Bett hatte.
Kleine Tannenbäumchen wurden zu „Adventsbäumchen“. Jeden Tag wurden mit Bibelversen versehene kleine Fähnchen oder auch Sterne an das Bäumchen gehängt. In einigen Familien wurde zusätzlich täglich eine neue Kerze hinzugefügt und angezündet. Das Zunehmen des Lichts kann als Sinnbild für die bevorstehende Ankunft des „Lichts der Welt“, Jesus Christus, gesehen werden.
Aus Skandinavien stammt der Brauch der Adventskerze, die jeden Tag um ein Stück herunter brennt. Weihnachtsuhren und Leitern, auf denen das Christuskind heruntersteigt, sind weitere Ideen früher Adventskalender. „Der Adventskalender wurde zum Zeitmesser der Tage bis Heiligabend, um Kindern die verbleibende Zeit zu veranschaulichen und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest zu steigern“, schreibt das Internetportal „Mein Adventskalender“.
1902 wurde dann der erste gedruckte Adventskalender veröffentlicht. Er hatte die Form einer Weihnachtsuhr und war mit den Zahlen 13 bis 24 beschriftet. 1903 erschien ein Adventskalender, bei dem die Kinder 24 Tage lang jeweils ein Bild ausschneiden und auf einen Bogen aufkleben konnten.
Während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 wurde der Name des „Adventskalenders“ in „Vorweihnachts-Kalender“ geändert und die traditionellen Bilder und religiösen Inhalte durch die „neue“ Symbolik und ideologischen Inhalte ersetzt. Sofort nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich die Adventskalenderproduktion schnell und trat sogar ihren Siegeszug nach Übersee an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Adventskalender aufgrund der Papierknappheit keine Rolle spielten, entdeckte in den 1960ern die Schokoladenindustrie das enorme Marktpotential und produzierte die ersten Schoko-Adventskalender. Seitdem gibt es diese in der Vorweihnachtszeit in hunderten verschiedener Varianten in allen Supermärkten, Kaufhäusern und Einkaufszentren.
Ab 1920 gab es schließlich die Form, bei der man 12 Türchen öffnen konnte, hinter denen sich jeweils ein Bild versteckte. Seit den 1950ern verbreitete sich der Adventskalender schließlich flächendeckend und enthält seitdem größtenteils Bilder mit verschneiten Städten oder biblischen Motiven. Gemeinsam ist ihnen jedoch meistens das Bild einer Krippe am 24. Dezember.
Der erste mit Schokolade befüllte Adventskalender kam erst im Jahr 1958 auf den Markt. Auch selbst gebastelte Varianten mit kleinen, meist ausgefallenen und tollen Geschenken sind weit verbreitet. Die ursprüngliche Form stammt aus dem skandinavischen Raum und besteht aus kleinen Jutesäckchen, die an einer Leine aufgehängt werden. So können Kinder bis Weihnachten den ganzen Advent jeden Tag ein kleines Geschenk öffnen. Mit der Zeit haben sich auch virtuelle Adventskalender durchgesetzt, beispielsweise im Internet oder in Form von Hörbüchern, die den Kindern den Advent hindurch jeden Tag eine meist winterliche oder weihnachtliche Geschichte bieten. Zudem werden Gebäude als Adventskalender gestaltet. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Wiener Rathaus, vor dem jährlich der Wiener Christkindlmarkt stattfindet.
Welche Bedeutung haben Adventskalender heute?
Mittlerweile sind die Adventskalender – mit oder ohne Füllung – auch als Werbeartikel sehr verbreitet. Hier dominieren mittlerweile moderne Designs. Diese „Billig-Kalender“ werden in hohen Auflagen preisgünstig produziert und transportieren eine Werbebotschaft.
Heute sind viele verschiedene Arten von Adventskalendern im Einsatz. Es gibt einfache Kalender mit Bildern, mit Schokolade oder mit Spielzeug. Der Trend geht jedoch zu aufwendigen, selbstgemachten Kalendern mit 24 individuellen Präsenten, die zu der beschenkten Person passen und daher persönlich und auf den jeweiligen Geschmack zugeschnitten sind.
Adventskalender haben in den letzten Jahren eine nie gekannte Popularität erlangt. Das liegt daran, dass die Adressaten für die Kalender immer weiter gestaffelt werden. Mittlerweile gibt es Adventskalender für ganz unterschiedliche Adressatengruppen: für Erwachsene, für Kinder, Schwangere, Mütter, Väter und Rentner. Der Verkauf der Adventskalender ist für viele Unternehmen mittlerweile ein fest eingeplanter Umsatz. Dabei rückt der religiöse Aspekt der Advents- und Weihnachtszeit immer mehr in den Hintergrund.
Wer hat den Adventskalender erfunden?
Als Erfinder des heutigen Kalenders gilt der schwäbische Pfarrerssohn und spätere Verleger Gerhard Lang (1881 - 1974). Seine Mutter hatte ihm zur Überbrückung der Wartezeit bis Weihnachten 24 kleine Gebäckstücke auf einen Karton gebastelt und ihm so die Zeit bis zum Heiligen Abend versüßt.
Aus diesen Kindheitserinnerungen entwickelte Lang 1908 den ersten gedruckten Adventskalender. Er hat ihn als gedruckte Variante bekannt gemacht und der breiten Masse zugänglich gemacht. Durch die Möglichkeit, ihn in hoher Stückzahl drucken zu lassen hat die Adventskalender-Entstehung erst möglich gemacht.
Der erste Weihnachtskalender von Gerhard Lang hieß „Im Lande des Christkinds“ und bestand aus einem Blatt mit 24 Bildchen, die man ausschneiden musste und einem zweiten Blatt mit weihnachtlichen Versen. Auf die Verse durfte dann täglich das passende Teilbildchen aufgeklebt werden, sodass sich am Ende ein komplettes Bild ergab.
Gerhard Lang entwickelte in den Jahren danach weitere Adventskalender – unter anderem als Christkindlshaus zum Füllen mit Schokolade. Ab 1920 brachte Lang mit seinem Verlag Adventskalender mit Türen zum Öffnen heraus. Daneben gab es Weihnachtsuhren, Adventsbäume mit aufsteckbaren Engeln sowie das Adventshäuschen mit zu öffnenden Fenstern, die von der im Inneren aufgestellten Kerze beleuchtet wurden.
Neben Adventskalendern ließ Lang in seinem Verlag Weihnachtsbücher, Postkarten von Künstlern, Plakate, Kataloge und Briefköpfe drucken. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs liefen die Geschäfte sehr erfolgreich. Der Papiermangel nach dem Ausbruch des Krieges, Konkurrenz und ein zu hoher Preisdruck zwangen Gerhard Lang 1940, den Druck von Kalendern einzustellen und den Verlag aufzulösen.
Nach seinem Tod ging der Nachlass des Adventskalender-Erfinders in den Besitz der Volkskundlerin Esther Gajek über, die immer wieder Ausstellungen zum Thema "Geschichte der Adventskalender" organisierte.
Warum wurde der Adventskalender erfunden?
Adventskalender wurden erfunden, um die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen, beziehungsweise an die Ankunft des Heilands zu denken. Der Verleger Gerhard Lange erinnerte sich an seine Kindheit, als ihm seine Mutter zur Überbrückung der Wartezeit bis Weihnachten 24 kleine Gebäckstücke auf einem Karton befestigt hatte, um ihm so die Zeit bis zum Heiligen Abend zu versüßen.
Aus diesen Kindheitserinnerungen entwickelte Lang 1908 den ersten gedruckten Adventskalender. Er hat ihn als gedruckte Variante bekannt gemacht und der breiten Masse zugänglich gemacht.
Wie bastelt man einen Adventskalender?
Da sind die Möglichkeiten sehr verschieden. Beliebt sind kleine Säckchen, die man an eine Schnur hängt und mit den Zahlen 1 bis 24 beklebt. In diese Säckchen kann man kleine Geschenke oder Süßigkeiten stecken.
Ein Adventskalender lässt sich aber auch aus Pappe basteln, indem man beispielsweise Klopapierrollen zu einer Pyramide zusammenklebt und sie vorne mit einem Deckblatt beklebt. Auf dieses Deckblatt kann man einen Weihnachtsbaum aus Pappe befestigen und 24 Türchen vor die Rollenöffnungen setzen. Tolle Bastelanleitungen finden sich im Internet zu Genüge.
Wie könnte ein Adventskalender für Erwachsene aussehen?
Adventskalender für Erwachsene unterscheiden sich grundsätzlich wenig von denen für Kinder. Viele Erwachsene mögen ebenfalls Süßigkeiten und können sich an einem „süßen“ Kalender erfreuen. Das Geschäft mit Adventskalendern für Erwachsene ist gerade in den vergangenen Jahren stark gestiegen.
Da gibt es mittlerweile viele Angebote mit Artikeln für Erwachsene, der Markt ist sehr breit aufgestellt. Es gibt kaum ein Verkaufsfeld, das nicht abgedeckt wird. Ob Beauty- und Wellnessprodukte, Spirituosen wie Whiskey- oder Gin-, Bier- oder Wein-Adventskalender, Dessous- und Erotikkalender, der Markt bedient jegliches Segment. „So wurden 2016 144 Kalendervarianten für Erwachsene produziert. Jeder zweite in einer Beziehung schenkt seinen Partner einen Adventskalender (51 Prozent) und auch 15 Prozent der Alleinstehenden kaufen sich einen Adventskalender“, so das Portal „Mein Adventskalender“.
Womit befüllt man einen Adventskalender für Frauen?
Beauty-Produkte sind bei Frauen häufig sehr beliebt. Da gibt es Angebote wie den Rituals-Adventskalender, den Douglas-Adventskalender oder den Amorelie-Adventskalender. Auch Adventskalender mit Dessous erfreuen viele Paare.
Womit befüllt man einen Adventskalender für Männer?
Fußball, Bier, Whiskey - drei Schlagwörter, die einem bei "Männer-Adventskalender" einfallen. Aber auch Gutscheine sind sehr gerne bei den Herren der Schöpfung gesehen.
Wie viele Adventskalender werden jährlich verkauft?
Laut Statista, dem deutschen Online-Portal für Statistik, wurden im Jahr 2018 im deutschen Einzelhandel rund 98,3 Millionen Euro mit Adventskalendern umgesetzt. Die beliebteste Variante des Adventskalenders ist dabei die klassische Schokoladenfüllung. 2013 lag der Umsatz bei 71,83 Millionen Euro. 2019 kauften rund 73 Prozent der Bundesbürger einen Adventskalender.
Was in dieser Statistik nicht vorkommt, sind die selbst gebastelten und gestalteten Adventskalender. Viele Eltern füllen die Säckchen für ihre Kinder selbst mit kleinen Spielsachen, Süßigkeiten, Büchern oder CDs. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Auch Pärchen schenken sich gegenseitig selbst gestaltete, ausgefallene Adventskalender mit Gutscheinen und kleinen oder größeren Präsenten.
In Deutschland werden pro Jahr rund 80 Millionen Adventskalender produziert, wovon 50 Millionen auch im Land verkauft werden. Der Rest wird zumeist in die Nachbarländer Österreich und Schweiz verkauft. Wie schon gesagt, sind die Kalender mit Schokolade nach wie vor die beliebtesten, dahinter folgen die mit anderen Süßigkeiten, Pflegeprodukten und Kosmetik. „Rund 80 Prozent der Kinderkalender sind mit Süßwaren gefüllt, der Rest mit Spielzeug“ schreibt „Mein Adventskalender“. So brachte 2019 allein der Spielzeughersteller Playmobil sieben verschiedene Kalender heraus. Andere Unternehmen machen dies ähnlich. Mittlerweile gibt es Adventskalender auch im Internet bzw. in digitaler Form als App oder Nachricht auf das Smartphone oder auch in Form von täglichen E-Mails.
Hier finden Sie Tipps wie man einen Adventskranz selber basteln kann.