Erkelenzer Kreationen Wenn Vögel schöner wohnen

Schwanenberg · Albrecht Heinrichs ist Handwerker aus Leidenschaft. Aus alten Eichenbalken baut er individuelle Vogelhäuschen.

 Albrecht Heinrichs konstruiert, zimmert, sägt und bohrt in seiner Werkstatt aus sehr altem massiven Eichenholz individuelle Fachwerk- oder windschiefe Hexenhäuschen, die von den Vögeln sehr gerne angenommen werden. Die Futterhäuser haben ebenso besondere Dekoelemente wie Miniaturbaumsägen oder Spaltholzblock mit Axt.

Albrecht Heinrichs konstruiert, zimmert, sägt und bohrt in seiner Werkstatt aus sehr altem massiven Eichenholz individuelle Fachwerk- oder windschiefe Hexenhäuschen, die von den Vögeln sehr gerne angenommen werden. Die Futterhäuser haben ebenso besondere Dekoelemente wie Miniaturbaumsägen oder Spaltholzblock mit Axt.

Foto: Ruth Klapproth

„Das ist mein Reich“, erzählt Albrecht Heinrichs stolz, als er seinen Werkraum betritt. In der Mitte des Raumes steht eine geräumige Arbeitsplatte mit einer Kreissäge und einem großen Bohrer. An den Seiten stapeln sich Holzlatten und -balken. Die Wände sind behangen mit Skizzen und Schablonen. Hier fertigt der handwerklich begabte Rentner aus Schwanenberg detailreich verzierte Vogelhäuschen und Skulpturen an: „Alles Unikate“, betont er und zeigt auf die aufwendig aus Kiefern- und Eichenholz hergestellten Vogelhäuschen: „Jedes Häuschen gibt es so nur einmal. Alle sind auf ihre Weise einzigartig.“

Vor 15 Jahren bastelte sich Albrecht Heinrichs für den heimischen Garten das erste Vogelhäuschen. Mittlerweile hat er zehn unterschiedlich bunte und große Häuschen bei sich aufgestellt. Ganz zur Freude der vielen Blaumeisen und Spatzen, die dort ihr neues zu Hause gefunden haben „Eigentlich habe ich das immer nur für mich gemacht. Doch dann sind immer mehr Leute durch Verwandte und Bekannte darauf aufmerksam geworden und wollten auch ein individuelles Vogelhäuschen von mir haben“, erklärt der Rentner.

Und ein Blick in seinen Werkraum verrät, wie unterschiedlich die Vogelhäuschen designt sein können. Da steht ein kleines Fachwerkhaus – mit verputzter Vorderfront, bemalten Türen und Fenstern – direkt neben einem Hexenhaus mit windschiefem Dach. „Zuletzt sollte ich für eine Dame ein Futterhäuschen im passenden Design zu ihrem Vogelhäuschen anfertigen. Das hat ihr so gut gefallen, dass sie gleich drei weitere Häuschen in Auftrag gegeben hat. Am Ende war sie wirklich völlig begeistert,“ freut sich der Schwanenberger, dass seine Arbeiten so gut ankommen.

Für den inneren Korpus der Häuschen verwendet der 69-Jährige Kiefernholz. Die „zweite Haut“, wie Heinrichs sagt, besteht aus alten Eichenbalken, die er sich mit Ketten-, Kreis- und Stichsäge selber zurechtschneidet. Aus ihnen bastelt der begabte Handwerker die vielen Details für seine Häuschen: Türen, Fenster, Leisten, Dächer, Leitern. Das dafür perfekt geeignete Eichenholz hat Heinrichs aus Balken einer mittlerweile abgerissenen Scheune ergattert. „Das Holz ist über 100 Jahre alt. So etwas würden sie niemals im Baumarkt bekommen“, erklärt er.

Rund 20 Arbeitsstunden investiert Heinrichs in ein Vogelhäuschen. Für ihn ist es ein Hobby: „Ich baue die Häuschen, weil es mir Spaß macht und möchte damit kein Geld verdienen. Eigentlich möchte ich nur das Geld für die verwendeten Materialien wieder reinholen.“ Für 75 Euro gibt er die Vogelhäuschen ab. „Zum Selbstkostenpreis“, wie er sagt. „Demnächst brauche ich zum Beispiel eine neue Säge, für solche Dinge nutzte ich dann das Geld.“ Eine kommerziellere Ausweitung seiner Produktion – zum Beispiel mit Ständen auf Handwerker- und Weihnachtsmärkten – steht für ihn nicht zur Debatte. Wenn Vogelfreunde über Mund-zu-Mund-Propaganda auf seine Arbeit aufmerksam werden, freut sich der 69-Jährige. Natürlich nehme er auch Wünsche entgegen. „Ich werde mit den Vogelhäuschen aber keinen Stand auf einem Markt aufmachen, ich mache das immer noch als Hobby.“

Auch bei seinen Skulpturen aus Stahl und Bronze setzt Albrecht Heinrichs – wie mit der Aufarbeitung der alten Eichenbalken – auf Nachhaltigkeit. Aus Bronze formt er kleine Figuren, die dann auf Stahl­stelen befestigt werden. „Beim Stahl handelt es sich da meistens um Schrottteile, die ich von Firmen oder auf dem Schrottplatz bekomme.“

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