Worte zur Woche Lücken, die es zu schließen gilt

Erkelenz · „Mind the gap“ (Achten Sie auf die Lücke) ist ein Sicherheitshinweis, der an den Stationen der Londoner U-Bahn zu hören ist. . . – am Bahnhof in Hückelhoven-Baal wäre er derzeit auch angebracht.

 Andreas Speen

Andreas Speen

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Kinder, Kinder . . . diese zwei Worte schnell hintereinander zu sprechen, kann in dieser Woche doppeldeutig sein. Mit einem tiefen Seufzer gesagt, lassen sich damit die Probleme am gerade sanierten Bahnhof in Hückelhoven-Baal kommentieren. Mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht kann damit aber auch auf die vielen Kinder angespielt werden, die in Erkelenz leben und in Kindergärten untergebracht werden wollen.

Monatelang, inklusive einer fünfwöchigen Verlängerung, hat die Deutsche Bahn den Baaler Bahnhof saniert und für die künftigen Züge des RRX fit gemacht, weshalb die Kunden auf Schienenersatzverkehr umsteigen mussten. Dann aber stellte sich eine peinliche Panne heraus: Am Bahnsteig in Richtung Mönchengladbach gibt es eine Abweichung von 15 Zentimetern. Jetzt muss nachgearbeitet werden, um die Lücke von 15 Zentimetern zwischen Zug und Bahnsteig zu schließen. Bis zum Jahresende soll jetzt das Gleisbett an den Bahnsteig angepasst werden. Die Maßnahme hat dann sechs statt dreieinhalb Monate gedauert . . . ein tief geseufztes Kinder, Kinder der Bahnkunden.

Kinder, immer mehr Kinder, wollen in Erkelenz betreut werden. Das löste einen wahren Neu- und Umbauboom bei den Kindergärten aus, dessen Ende nicht abzusehen ist. Gerade hat die Stadt die Erweiterung des Kindergartens am Schulring gefeiert, da beschäftigt sich der Jugendhilfeausschuss schon mit dem nächsten Projekt: An der Südpromenade soll im Harf-Haus bis zum nächsten Sommer ein weiterer Kindergarten entstehen. Außerdem ist im Haushaltsentwurf für 2019 projektiert, auch im wachsenden Neubaugebiet Oerather Mühlenfeld einen zweiten Kindergarten planen zu wollen. Glücklich kann sich die Stadt Erkelenz schätzen, bei vielen Maßnahmen auf eigene Immobilien zurückgreifen zu können.

Der seit einigen Jahren steigende und erkennbar weiter steigende Bedarf an Betreuungsplätzen – die Versorgungsquote bei unter Dreijährigen soll von 65 auf 80 Prozent gesteigert werden – sollte die Politik allerdings auch noch einmal dazu anregen, die Betreuungszeiten einem prüfenden Blick zu unterziehen, denn: Wenn so viele Plätze benötigt werden, werden wohl viele Eltern einer Arbeit nachgehen – angepasste Betreuungszeiten könnten für die deshalb ebenfalls ein Thema sein.

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