Mit Hilfsgütern hin, mit Flüchtlingen zurück Auch Erkelenzer fährt in die Ukraine

Erkelenz · Sven Scheuren-Lindemann hat mit Freunden kurzfristig einen Transport in die Ukraine auf die Beine gestellt. Auf dem Rückweg sollen auch Flüchtlinge mitgebracht werden.

Sven Scheuren-Lindemann und seine Freunde haben einen Hilfskonvoi organisiert.

Sven Scheuren-Lindemann und seine Freunde haben einen Hilfskonvoi organisiert.

Foto: Scheuren-Lindemann

(RP) Auch im Erkelenzer Land haben in den vergangenen Tagen unzählige Menschen Geld- und Sachspenden für die Leidtragenden des Kriegs in der Ukraine geleistet, einige Mutige sind sogar persönlich in die Ukraine gereist, wie etwa die Wassenberger, die 47 Menschen mit Behinderung und Angehörige gerettet haben. Auch der Erkelenzer Sven Scheuren-Lindemann hat gemeinsam mit Freunden einen Hilfstransport organisiert. Der Plan: Mit Hilfsgütern hin, mit Flüchtlingen zurück.

 „Ich mache das, weil ich fühle, dass es einfach richtig ist“, sagt der Mann aus Holzweiler, der sich am Wochenende auf den Weg gemacht hat. Er und die Kölnerin Kathi Fischer stellten einen Hilfstransport auf die Beine, um Flüchtlinge an der polnisch-ukrainischen Grenze mit dem Notwendigsten zu versorgen: Haltbare Lebensmittel, Verbandsmaterial, Schlafsäcke und Hygieneartikel für Frauen und Kinder sollten auf dem schnellsten Weg dorthin gebracht werden, wo sie am nötigsten sind.

Schnell sprach sich die Aktion herum und es kamen viele Spenden zusammen. Bauern spendeten Kartoffeln und Gemüse, aus Geilenkirchen kamen Mitglieder der Hatterather Bürgerinitiative gegen ein Gewerbegebiet mit einem Anhänger voller Hilfsgütern. Und so wuchs der Hilfstransport zu einem kleinen Konvoi an. Scheuren-Lindemann und seine fünf Mitstreiter aus Erkelenz, Wildenrath und Köln sind nun mit drei großen Lastzügen unterwegs, um die vielen Spenden zur Grenze zu bringen. Lob für die Aktion gab es von den Erkelenzer Grünen, bei denen Scheuren-Lindemann Mitglied ist. Es sei erstaunlich, „wie konsequent er seine Hilfsbereitschaft in die Tat umsetzt“, sagte Sprecher Hans Josef Dederichs.

Währenddessen haben am vergangenen Samstag in Erkelenz auf dem Marktplatz erneut knapp 500 Menschen gegen Gewalt und für den Frieden in der Ukraine demonstriert. Die von der Basislager gGmbH organisierte Kundgebung richtete sich insbesondere an Familien und Kinder. Das Team vom Basislager richtete sich mit einem speziellen Programm an Kinder und Familien. Neben Mal- und Trommelangeboten konnten die Kinder auch einen persönlichen Wunsch auf ein herzförmiges Papier schreiben und an einen Luftballon binden. Zum Glockengeläut des Kirchturms von St. Lambertus stiegen die Wünsche pünktlich um 12 Uhr in den Himmel. Die Initiatorin betonte dabei, dass die blauen und gelben Luftballons biologisch abbaubar hergestellt worden seien.

Neben den Angeboten des Basislagers waren Vertreter der Pfarrei Christkönig, der Caritas und der Pfadfinder vor Ort. Gegen eine Spende wurden Ostereier, Kuchen und Getränke ausgegeben.

(RP)
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