Weseler Landstraße L7: Entscheidung soll Ende Juli fallen

REES  · Ob es an der Weseler Landstraße, wo sich im Januar ein tödlicher Unfall ereignete, ein Tempolimit oder eine Querungshilfe geben wird, soll sich Ende Juli entscheiden. Verkehrszählungen und -messungen wurden inzwischen durchgeführt.

 Blumen und ein Kreuz zieren den Unglücksort. An dieser Stelle kam Anfang Januar eine junge Frau ums Leben.

Blumen und ein Kreuz zieren den Unglücksort. An dieser Stelle kam Anfang Januar eine junge Frau ums Leben.

Foto: Michael Scholten

Blumen und ein schlichtes Kreuz zieren seit einigen Wochen jene Stelle, an der es Anfang des Jahres einen schrecklichen Unfall gab. Wie berichtet, war eine 19-Jährige Frau, die in der Flüchtlingsunterkunft am Groiner Kirchweg wohnte, am 9. Januar abends im Dunkeln beim Überqueren der Weseler Landtsraße (L7) vom Pkw einer Frau erfasst worden, die in Richtung Emmerich unterwegs war. Die 19-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt und in eine Spezialklinik gebracht. Noch in der Nacht des Unfalls erlag sie dort ihren Verletzungen.

Das Unglück hatte sich an jener Stelle ereignet, für die Anwohner schon seit Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft am Groiner Kirchweg eine Entschärfung der Straße gefordert hatten. Das Problem an dieser Stelle: Der Weg über die L7 ist für Fußgänger der kürzeste von der Unterkunft zur Innenstadt. Er wird offenbar eher von manchem eingeschlagen als der durch eine etwa 150 Meter entfernte Ampel gesicherte an der Rauen Straße.

Nur kurze Zeit nach dem Unfall, Mitte Januar, nahm die Unfallkommission, der Vertreter der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Kleve, der Stadt Rees, der Polizei und der Landesbehörde Straßen NRW angehören, die Stelle unter die Lupe. Auch Bürgermeister Christoph Gerwers war damals vor Ort. Konkrete Maßnahmen zur Entschärfung der Straße wurden seinerzeit nicht beschlossen. Ob und in welchem Maße sie erfolgen, sollte erst nach der Auswertung von Daten entschieden werden, die in der Zwischenzeit dort erfasst worden sind.

Zum einen wurden mit einem so genannten Counter Daten zum  Verkehr auf der L7 erfasst. Er hielt fest, wie viele Fahrzeuge dort fahren und vor allem wie schnell sie unterwegs sind. Diese Messung erfolgte bereits von Anfang bis Mitte Februar. Zum andern nahm die Stadt Rees Zählungen der Fußgänger vor, die die Straße an dieser Stelle überqueren.

Die Ergebnisse fließen jetzt in ein Verfahren ein, für das die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Kleve zuständig ist. Noch steht eine Stellungnahme von Straßen NRW aus. Sie wird für Mitte kommenden Monats erwartet. „Wir gehen davon aus, dass wir dann Ende Juli zu einer Entscheidung gelangen können“, sagte eine Sprecherin des Kreises am Donnerstag der RP.

Bislang war von Seiten der Landesbehörde Straßen NRW immer argumentiert worden, dass an der Weseler Landstraße keine weitere Ampel notwendig sei. Aufgrund von vorangegangenen Verkehrszählungen wurden auch andere Maßnahmen wie etwa eine Temporeduzierung von 70 auf 50 Stundenkilometer bislang für nicht notwendig erachtet.

Die Stadt Rees, die an dieser Stelle weder Ampelanlagen noch Tempolimits beschließen kann, hatte dennoch reagiert und versucht, den Fußgänger- und Fahrradverkehr vom Groiner Kirchweg aus mit Beschilderungen in Richtung Innenstadt auf sichere Bahnen zu lenken. Schwere Unfälle hatte es dort bis zum Januar nicht gegeben, allerdings berichteten Anwohner immer wieder von gefährlichen Situationen und Fast-Unfällen, die sie dort beobachtet hatten.

(Markus Balser)
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