Tödlicher Unfall in Rees  Ein „Counter“ soll Klarheit bringen

Rees · Die Unfallkommission des Kreises Kleve hat sich den Unglücksort angeschaut, an dem jüngst eine 19-Jährige ums Leben kam. Welche Maßnahmen dort getroffen werden, wird nach der Auswertung von Daten entschieden.

 An der Ecke Groiner Kirchweg/Weseler Landstraße hatte sich am 9. Januar der Unfall ereignet, bei dem eine 19-Jährige ums Leben kam.

An der Ecke Groiner Kirchweg/Weseler Landstraße hatte sich am 9. Januar der Unfall ereignet, bei dem eine 19-Jährige ums Leben kam.

Foto: Michael Scholten

Es war ein trauriger Anlass, der jetzt zu diesem Termin führte. Am Mittwoch kam die Unfallkommission des Kreises Kleve in Rees zusammen, um sich die Verkehrssituation an jenem Unglücksort anzuschauen, an dem vor gut 14 Tagen eine 19 Jahre alte Frau ums Leben kam.

Wie berichtet, war die junge Frau, die in der Flüchtlingsunterkunft am Goiner Kirchweg wohnte, abends im Dunkeln beim Überqueren der Weseler Landtsraße (L7) vom Pkw einer Frau erfasst worden, die in Richtung Emmerich unterwegs war. Die 19-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt und in eine Spezialklinik gebracht. Noch in der Nacht erlag sie dort ihren Verletzungen.

Der Unfall hatte sich an jener Stelle ereignet, für die Anwohner schon seit Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft eine Entschärfung der Straße gefordert hatten. Das Problem an dieser Stelle: Der Weg über die L7 ist für Fußgänger der kürzeste von der Unterkunft zur Innenstadt. Er wird eher eingeschlagen als der durch eine Ampel gesicherte an der Rauen Straße.

Beim Ortstermin am Mittwoch nahm die Unfallkommission, der Vertreter der Straßenverkehrsbehörde Kleve, der Stadt Rees, der Polizei und der Landesbehörde Straßen NRW angehören, die Stelle unter die Lupe. Auch Bürgermeister Christoph Gerwers war vor Ort. Konkrete Maßnahmen zur Entschärfung der Straße wurden noch nicht beschlossen. Ob und in welchem Maße sie erfolgen, wird erst nach der Auswertung von Daten entschieden, die demnächst dort erfasst werden sollen.

Wie die Polizei der RP auf Anfrage erklärte, soll es Zählungen geben, um festzustellen, wie viele Menschen dort die Straße überqueren. Zudem wird ein sogenannter Counter zum Einsatz kommen, der Daten über den Verkehr auf der L7 liefert. Er hält fest, wie viele Fahrzeuge dort fahren und vor allem wie schnell sie unterwegs sind. Um realistische Daten zu erhalten, wird der Counter allerdings erst installiert, wenn die Wetterverhältnisse wieder normal sind, also kein Schnee mehr die Autofahrer vom Gas gehen lässt.

Bislang war von Seiten der Landesbehörde Straßen NRW argumentiert worden, dass dort keine Ampel notwendig sei. Aufgrund von Verkehrszählungen wurden auch andere Maßnahmen wie etwa eine Temporeduzierung von 70 auf 50 Stundenkilometer nicht umgesetzt.

Die Stadt Rees, die an dieser Stelle weder Ampelanlagen noch Tempolimits beschließen kann, hatte dennoch reagiert und versucht, den Fußgänger- und Fahrradverkehr vom Groiner Kirchweg aus mit Beschilderungen in Richtung Innenstadt auf sichere Bahnen zu lenken. Schwere Unfälle hatte es dort bis zum Januar nicht gegeben, allerdings berichteten Anwohner immer wieder von gefährlichen Situationen und Fast-Unfällen, die sie dort beobachtet hatten.

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