Polizei gegen Clan-Kriminalität Großrazzia in Duisburgmit 1300 Polizisten

Duisburg · Am Samstagabend hat die Polizei in Duisburg zusammen mit Zoll, Steuerfahndung und der Stadt mehr als 20 Objekte, darunter Shisha-Bars, Wettbüros, Teestuben und Spielhallen, kontrolliert. Mit einem Großaufgebot war auch die Duisburger Polizei an einer Großrazzia beteiligt.

 Die Duisburger Polizeipräsidentin Elke Bartels und NRW-Innenminister Herbert Reul waren in Duisburg bei der Razzia dabei.

Die Duisburger Polizeipräsidentin Elke Bartels und NRW-Innenminister Herbert Reul waren in Duisburg bei der Razzia dabei.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

(crei/ pk) Ziel des Einsatzes, bei dem zeitgleich 1300 Polizisten in Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Recklinghausen und Dortmund verdächtige Lokalitäten und Personen unter die Lupe nahmen, war die Bekämpfung der Clankriminalität. Ein journalistischer Augenzeuge des Einsatzes war RP-Fotograf Christoph Reichwein.

Was bei diesem beispiellos großen Polizeieinsatz auffiel, war die zum Teil provozierende Respektlosigkeit, die gegenüber den Polizeibeamten zur Schau getragen wurde. Bei den Straßenkontrollen warteten einige Fahrer mit immer wieder aufheulendem Motor auf das Ende der Kontrolle. Anschließend führen sie mit Vollgas davon. In einem verdächtigen Café in Fahrn ließen sich einige Kunden vom Polizeieinsatz demonstroativ „nicht stören“. Sie setzten ihr Spiel am Tisch so fort, als ob sich keine zehn Polizisten im Lokal befänden, die jede Ecke durchsuchten.

Zusammen mit NRW-Innenminister Herbert Reul war auch die Duisburger Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels vor Ort, unter anderem auf der Ranenbergstraße in Alt-Hamborn. Hier konnten die Steuerfahnder bei einem Schuldner mehr als 10.000 Euro eintreiben. Bartels lobte die Zusammenarbeit und das engagierte sowie konsequente Vorgehen der Beamten. Sie betonte: „Auch in Duisburg ahnden wir kleinste Verstöße der kriminellen Mitglieder dieser sogenannten Familienclans und verfolgen die Null-Toleranz-Strategie. Dabei arbeiten wir eng mit Zoll-, Gewerbe-, Ordnungs- und Finanzämtern zusammen, um konsequent alle Mittel gegen kriminelle Clans auszuschöpfen.“ Insgesamt überprüften die Beamten in Duisburg 400 Personen, stellten mehrere hundert Gramm Drogen sowie rund 50 Kilo Shisha-Tabak, Bargeld, Einhandmesser und Spielautomaten sicher. Sie schrieben 14 Strafanzeigen, unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz. Drei Lokale wurden wegen Verstößen gegen die Gewerbeordnung geschlossen, etwa aufgrund von Baumängeln oder zugestellten Fluchtwegen.

 In einer Shisha-Bar auf der Friedrich-Ebert-Straße in Hochemmerich nahmen die Polizisten zwei Tatverdächtige wegen des Handelns mit Betäubungsmitteln fest und beschlagnahmten 80 Gramm Marihuana sowie fünf Gramm Kokain. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurden noch einmal 60 Gramm Kokain aufgefunden.

Die kontrollierten  an zahlreichen Punkten auf den Duisburger Straßen insgesamt 350 Fahrzeuge  (siehe auch Bericht und Reportage im Hauptteil).

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