Prozess um Cannabis-Plantage in Birten „Etwas Gras“ als Lohn für den Maurer

Xanten/Moers · Einer der drei Angeklagten im Prozess um die Cannabis-Plantage Birten bestreitet seine Mittäterschaft.

Cannabis-Plantage in Xanten: Angeklagter aus Duisburg bestreitet Mittäterschaft
Foto: ER09

(jas) Im Prozess um die Cannabis-Plantage in einem Einfamilienhaus im Xantener Ortsteil Birten hat am zweiten Verhandlungstag einer der drei Angeklagten ausgesagt: Der 43-jährige Duisburger S., der laut Staatsanwaltschaft 2016 zu dem Duo gestoßen und mit ihm gemeinsame Sache gemacht haben soll, ließ durch seinen Anwalt erklären, dass er nichts mit der Marihuana-Aufzucht und dem Verkauf zu tun habe.

Von der Plantage habe er nichts gewusst, so S. Er kenne die Angeklagten G. aus Rheinberg und M. aus Moers seit 15 Jahren. „Wir sind befreundet.“ Und er sei auch öfter in dem Haus am Rand eines Wäldchens gewesen, in dem die Angeklagten seit 2012 bis zum Zugriff durch die Polizei am 13. September 2017 Cannabis angepflanzt, mindestens 210 Kilogramm geerntet und durch den Verkauf rund 500.000 Euro erzielt haben sollen. Er habe in dem Haus für seinen Freund G. Maurerarbeiten verrichtet. Dafür habe er gelegentlich auch Geld bekommen „und ab und an etwas Gras“. Am Tag des Zugriffs sei er zufällig dort gewesen, weil er noch einige Arbeiten im Bad im Erdgeschoss erledigen musste. G. habe ihn gebeten, mit nach oben zu kommen, um ihm zu helfen, die Cannabis-Pflanzen zu beschneiden und in Müllsäcke zu packen.

Auch für die 8.000 Euro, die in seiner Wohnung gefunden wurden, hatte er eine Erklärung: Das Geld hätten ihm seine Mutter und seine Schwester geliehen, damit er sich Möbel kaufen kann. Das würden sie auch vor Gericht bezeugen. Bei den 30 Kilogramm des weißen Pulvers, das bei ihm sichergestellt wurde, handele es sich nicht um Kokain, sondern um Koffein, das er für den Eigenbedarf gekauft hatte. Der Stoff, den die Fahnder bei ihm gefunden hatten (200 Gramm Marihuana und 500 Gramm Amphetamine), sei nicht aus dem Haus in Birten, so S.

Der Prozess wird am 23. Januar im Amtsgericht in Moers fortgesetzt.

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