Wahllokale, Kandidaten, Parteien Was Sie zur Bundestagswahl 2021 in Duisburg wissen müssen

Duisburg · Die Bundestagswahl am 26. September wird in Duisburg völlig anders als die Wahl vor vier Jahren: 2017 gab es gleichzeitig auch die Oberbürgermeisterwahl und einen Bürgerentscheid – und am Ende zwei Bundestagsmandate. Das müssen Sie zu Ihrem Wahlkreis und den Kandidaten wissen.

Bundestagswahl 2021: Das sind die Kanzlerkandidaten - Infos und Fotos
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Die Kanzlerkandidaten bei der Bundestagswahl 2021

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Foto: AP/Michael Sohn

Welche Wahlkreise gehören zu Duisburg?

Wann öffnen die Wahllokale in Duisburg?

Am Wahlsonntag, 26. September 2021, haben die Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Wie finde ich das richtige Wahllokal in Duisburg?

Zur Stimmabgabe ist das Duisburger Stadtgebiet in 323 Wahlbezirke aufgeteilt. Das jeweilige Wahllokal ist auf den Wahlbenachrichtigungen zu finden, die jeder Wahlberechtigte zugeschickt bekommt. Wer seine Wahlbenachrichtigung verloren oder gar nicht erst erhalten hat, kann sich auch bei Call Duisburg unter der Telefonnummer 0203 94000 nach seinem Wahllokal erkundigen.

Was passiert, wenn man seine Wahlbenachrichtigung verloren hat?

Wer eine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, ist bereits in das Wählerverzeichnis eingetragen worden. Verliert man diese Wahlbenachrichtigung, kann man trotzdem wählen gehen, und zwar, indem man sich im Wahlraum mit dem Personalausweis oder Reisepass ausweist. Wer jedoch keine Wahlbenachrichtigung bekommen hat, steht möglicherweise nicht im Wählerverzeichnis und sollte sich an das Wahlamt der Heimatstadt wenden.

Wie und wo kann man Briefwahl in Duisburg beantragen?

Die Wahlbenachrichtigungen werden nach Erstellung des Wählerverzeichnisses – etwa einen Monat vor dem Wahltermin – versandt. Auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung finden Sie einen Antragsvordruck. Die Antragstellung ist nach Erstellung des Wählerverzeichnisses auch online möglich. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wer sind die Abgeordneten, die man über die Erststimme wählen kann? Was muss man über sie wissen?

Mit der Erststimme werden die Direktkandidaten für den Bundestag gewählt. Der Kandidat, der in seinem Wahlkreis die einfache Mehrheit erhält, wird also automatisch Bundestagsabgeordneter.

Bis auf den Christdemokraten Leo Sturm (1953 und 1957) holten nach dem Zweiten Weltkrieg ausschließlich die SPD die Duisburger Direktmandate. Die Sozialdemokraten gelten auch diesmal als Favoriten.

Die SPD geht mit den beiden aktuellen Abgeordneten Bärbel Bas (Duisburg I) und Mahmut Özdemir (Duisburg II) ins Rennen. Bärbel Bas (53) ist bereits seit 2009 Mitglied des Bundestags. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, ist als Krankenkassenbetriebswirtin Gesundheitsexpertin und wird dem linken Flügel ihrer Partei zugerechnet. Mahmut Özdemir zog 2013 mit damals 26 Jahren als jüngster Abgeordneter ins Parlament. Er ist Mitglied des Innen- und Sportausschusses und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Homberg/Ruhrort.

 Bärbel Bas

Bärbel Bas

Foto: SPD

Bei der CDU sind Thomas Mahlberg (56) für den Wahlkreis Duisburg I und Volker Mosblech (66) für den Nordkreis als Direktkandidaten nominiert. Mahlberg ist Kreis- und Fraktionsvorsitzender der CDU in Duisburg und gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann. Mahlberg war bereits von Oktober 2008 bis Oktober 2009 als Nachrücker und von 2013 bis 2017 über die Landesliste Mitglied des Bundestages. Volker Mosblech ist selbstständiger Versicherungskaufmann, war von 2015 bis 2017 bereits Bundestagsabgeordneter und ist in Duisburg Bürgermeister und Ratsmitglied.

 Thomas Mahlberg.

Thomas Mahlberg.

Foto: CDU

Mit ihrem Landesvorsitzenden Felix Banaszak (31) im Wahlkreis Duisburg II und der bundesweit bekannten Islamwissenschaftlerin und Publizistin Lamya Kaddor (42) im Südkreis haben die Duisburger Grünen zwei prominente Kandidaten aufgestellt. Sowohl Banaszak (Listenplatz sechs) als auch Kaddor (Listenplatz zwölf) haben über ihre gute Platzierung auf der Landesliste gute Chancen auf einen Einzug in den Bundestag, auch wenn sie kein Direktmandat erobern können. Dann hätte Duisburg neben zwei direkt gewählten Bundestagsabgeordneten zwei weitere Mandate über die Liste. Die Zahl der Bundestagsmitglieder aus Duisburg hätte sich dann von zwei auf vier verdoppelt.

 Felix Banaszak

Felix Banaszak

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die Linken in Duisburg treten in Duisburg mit ihren beiden Direktkandidaten Christian Leye (40) und Mirze Edis an. Leye ist Landessprecher der Partei in NRW und Mitarbeiter im Wahlkreisbüro von Sahra Wagenknecht, Edis ist Betriebsrat der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) und Ratsherr im Stadtrat. Christian Leyer steht auf der Landesliste seiner Partei auf Platz sechs – die Linke hält diese Platzierung für „aussichtsreich“, so dass Duisburg nach der Wahl sogar fünf Bundestagsabgeordnete bekommen könnte.

 Christian Leye

Christian Leye

Foto: Arne Lieb

Die FDP hat als Direktkandidaten Charline Kappes (Duisburg I) und Markus Giesler für den Nordkreis nominiert. Charline Kappes steht auf Rang 24 der NRW-Landesliste der Liberalen. Schafft die FDP im Bund elf oder zwölf Prozent, wäre auch sie im Bundestag – und Duisburg könnte bestenfalls sechs Mandatsträger bekommen.

 Charline Kappes

Charline Kappes

Foto: FDP

Bei der AfD geht der Polizeibeamte Sascha Lensing für den Südkreis ins Rennen. Seine Schwerpunkte sind Innere Sicherheit, Außen- und Verteidigungspolitik. Lensing ist Ratsherr und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD im Rat der Stadt. Für den Wahlkreis im Norden hat die AfD den Zahnarzt Rainer Holfeld nominiert. Er ist als AfD-Spitzenkandidat 2020 in den Rat der Stadt eingezogen.

Bundestagswahl 2021 in Duisburg: Fotos der Direktkandidaten
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Das sind die Duisburger Direktkandidaten

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Foto: SPD

Auch die Freien Wähler gehen in Duisburg an den Start und haben Direktkandidaten benannt. Im Wahlkreis 115, Duisburg I, tritt Jan Luca Richter an. Der 21-Jährige ist in der Ausbildung bei Thyssenkrupp Steel und wohnt in Duissern. Im Wahlkreis 116, Duisburg II, geht der 43-jährige Mark Altenschmidt ins Rennen. Altenschmidt ist selbstständiger Unternehmer und Anwendungsentwickler aus Obermeiderich.

Für die MLPD kandidiert im Wahlkreis Duisburg I Günther Bittel, ein 68-jähriger Arzt. Im Wahlkreis Duisburg II tritt der 43-Jährige Stahlarbeiter Peter Römmele an.

Für Die Basis ist im Wahlkreis Duisburg I der 29-jährige Selbstständige Vertriebspartner Felix Engelke wählbar. Im Wahlkreis Duisburg II kandidiert Beate Buchra.

Weitere Direktkandidaten in Duisburg sind Roland Helmer (Unabhängige, Duisburg II) und die Einzelbewerber Fatma Ergin, Boris Opfer (jew. Duisburg I), Marliese Lens und Ayfer Saygili (jew. Duisburg II).

Welche Parteien kann man über die Zweitstimme wählen?

Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahlbeteiligung in Duisburg?

Die letzte Bundestagswahl fand am 24. September 2017 statt. Damals hatte die Wahlbeteiligung bei 68,7 Prozent gelegen – ein für Duisburg sehr hoher Wert. Damals wurden am gleichen Tag auch Oberbürgermeister Sören Link wiedergewählt, und beim Bürgerentscheid votierte eine knappe Mehrheit gegen das geplante Designer Outlet Center (DOC) auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände. Angesichts der Tatsache, das diesmal „nur“ Bundestagswahlen sind, ist mit einer deutlich niedrigeren Wahlbeteiligung zu rechnen.

Wie haben die Abgeordneten aus Duisburg 2017 abgeschnitten?

Im Wahlkreis 115 (Duisburg I) sicherte sich Bärbel Bas (SPD) mit 38,3 Prozent den Wiedereinzug in den Bundestag. Thomas Mahlberg (28,7 Prozent) bekam die zweitmeisten Stimmen, gefolgt von Guido Krebber (AfD) mit 11,5 Prozent, Carlos Gebauer (FDP) mit 7,0 Prozent, der Linken Özden Ates (6,9 Prozent) und der Kandidatin der Grünen, Anna von Spiczak (5,6 Prozent).

Auch der Südkreis (Duisburg II) ging an die Sozialdemokraten. HIer hatte am Ende Mahmut Özdemir mit 34,7 Prozent die Nase vor Volker Mosblech (CDU) mit 26,4 Prozent. Auf Rang drei landete Michael Solms (AfD), der 16,6 Prozent der abgegebenen Erststimmen bekam. Martin Kretschmer (Linke) brachte es auf 8,9 Prozent, Frank Albrecht (FDP) 7,0 Prozent und Felix Banaszak (Grüne) auf 4,6 Prozent.

Wie haben die Parteien in Duisburg 2017 abgeschnitten?

Bei der Bundestagswahl 2017 wurde die SPD mit 32,8 Prozent der abgegebenen Zweitstimmen stärkste Kraft in Duisburg und ließ die CDU mit 24,2 Prozent weit hinter sich. Drittstärkste Kraft in Duisburg war vor vier Jahren die AfD mit knapp 13,3 Prozent vor der FDP (9,4 Prozent) und den Linken (8,5 Prozent). Die Grünen sicherten sich rund 5,6 Prozent der Zweitstimmen und kamen auf Rang sechs.

Am Abend des 26. September 2021 finden Sie hier die Ergebnisse der Wahl.

(mtm)
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