Night of Light in Düsseldorf Eventbranche will auf ihre katastrophale Lage aufmerksam machen

Düsseldorf · Bei der Aktion „Night of Light“, die in der kommenden Woche von Montag auf Dienstag stattfindet, wollen Düsseldorfer Unternehmen aus der Eventbranche auf ihre wirtschaftlichen Probleme hinweisen. Die Initiatoren fordern einen Dialog mit der Politik.

Caterer Georg Broich (Düsseldorf IN) macht mit bei der Aktion „Night of Light“.

Caterer Georg Broich (Düsseldorf IN) macht mit bei der Aktion „Night of Light“.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

In der Nacht von kommendem Montag auf Dienstag wollen ab 22 Uhr bundesweit mehr als 2500 Teilnehmer in rund 250 Städten an der Aktion „Night of Light 2020“ der Veranstaltungsbranche teilnehmen, um auf die desolate Situation durch die Corona-Pandemie aufmerksam zu machen. „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht“, prognostiziert Initiator Tom Koperek, Vorstand der LK AG in Essen und Betreiber der Grand Hall auf dem Gelände des Zollvereins. Auch mehrere Düsseldorfer Veranstalter sind beteiligt. Eventlocations, Spielstätten, öffentliche Gebäude und Bauwerke sollen mit rotem Licht illuminiert werden.

 Michael Brill, Geschäftsführer von D.Live, im April auf dem Gelände des Autokinos (Messeparkplatz P1). Die kritische Lage für die Veranstaltungsbranche beschäftigt ihn auch.

Michael Brill, Geschäftsführer von D.Live, im April auf dem Gelände des Autokinos (Messeparkplatz P1). Die kritische Lage für die Veranstaltungsbranche beschäftigt ihn auch.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Für Düsseldorf sind etwa Broich Catering mit dabei, BTL Veranstaltungstechnik, D.Live (betreibt große Veranstaltungshallen wie den ISS Dome oder die Mitsubishi Electric Halle), die Rollnacht Düsseldorf, die Pure X Locations GmbH (mit Objekten wie Sir Walter oder Elephant Bar), Sigma System Audio-Visuell GmbH (Ständehaustreff und Düsseldorf IN) und einige Veranstalter mehr.

„Innerhalb kürzester Zeit haben die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt“, heißt es in der Pressemitteilung der Initiative „Night of Light 2020“. „Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft.“

Die Aktion „Night of Light 2020“ vereint laut Initiator Tom Koperek Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft, „um in einer konzertierten Aktion ein imposantes Zeichen für eine vom Aussterben bedrohten Branche zu setzen und zu einem Dialog mit der Politik aufzurufen, wie Lösungen und Wege aus der dramatischen Lage entwickelt werden können“.

Die Veranstaltungswirtschaft war der erste Wirtschaftszweig, der von der Covid-19-Krise getroffen wurde, und er wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein, wie der Initiator betont. Faktisch alle Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagentur, Catering, Bühnenbau, Eventlocation, Messegesellschaft Kongresscenter, Tagungshotel, Konzertveranstalter, Künstler und Einzelunternehmer haben durch die erfolgten Veranstaltungsverbote seit dem 10. März innerhalb weniger Werktage ihre gesamten Auftragsbestände verloren. „Seit Mitte März macht die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr.“ Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist den Angaben zufolge einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt circa eine Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130 Milliarden erwirtschaftet. „Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als 300.000 Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als drei Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Milliarden Euro.“

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